Ende August lehnten die Christlichdemokraten in Baden (AG) mit 104:39 Stimmen bei vierzehn Enthaltungen das Gentech-Moratorium in der Landwirtschaft nach eingehender Diskussion ab. Chiara Simoneschi (TI) hatte vergeblich darauf hingewiesen, dass sowohl Bauern- und Konsumentenorganisationen als auch Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbände hinter der Initiative stünden und dass es die Bindung der Konsumenten an einheimische Produkte nicht stärke, wenn im Inland nichts anderes produziert werde als im billigeren Ausland. Zur Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten in Zentren des öffentlichen Verkehrs beschlossen die Delegierten mit 122:9 Stimmen bei sieben Enthaltungen die Ja-Parole. Entscheidendes Argument bei beiden Vorlagen war die Sorge um den Wirtschaftsstandort Schweiz gewesen. Wie bereits beim Partnerschaftsgesetz stand die Parole der CVP zu den Sonntagsverkäufen im Widerspruch zur Empfehlung der Schweizerischen Bischofskonferenz, was letztere zu leiser Kritik veranlasste. Gegen Ende Jahr bemühten sich die traditionell eng verbundenen Organisationen um die Durchführung eines klärenden Gesprächs.

Angespanntes Verhältnis der CVP zur katholischen Kirche