Trotz mehrerer Vorstösse aus unterschiedlichen politischen Lagern (Bonny, fdp, BE; Hollenstein, gp, SG; Leemann, sp, ZH; Stamm, cvp, LU; Zisyadis, pda, VD), in denen der Bundesrat zu einem grösseren Engagement hinsichtlich des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 aufgefordert worden war, wollte sich die Landesregierung zunächst auf eine Ansprache in den elektronischen Medien beschränken. Gemäss Bundespräsident Villiger sah der Bundesrat keine Veranlassung, selber Feierlichkeiten zu organisieren, da die Schweiz weder Kriegspartei noch Siegermacht gewesen sei. Erst ein von Judith Stamm (cvp, LU) und Gross (sp, ZH) gemeinsam vorgebrachter und von 120 Mitgliedern des Nationalrats unterzeichneter Vorstoss, worin eine eintägige Sondersession des Parlaments gefordert wurde, veranlasste den Bundesrat zu einem Kurswechsel, indem er das Angebot annahm, an der von der Christlich-jüdischen Arbeitsgemeinschaft für Sonntag, den 7. Mai organisierten, von den Landeskirchen und dem Schweizerischen-Israelitischen Gemeindebund mitgetragenen überkonfessionellen Feier im Berner Münster teilzunehmen. Parlament und Regierung - mit Ausnahme von Bundesrätin Dreifuss, welche die Regierung an der Glarner Landsgemeinde vertrat - versammelten sich ausserdem gleichentags zu einer Gedenkstunde im Bundeshaus.
Sondersession des Parlaments- Schlagworte
- Datum
- 8. Mai 1995
- Prozesstyp
- Interpellation / Anfrage
- Geschäftsnr.
- 95.5017
- Akteure
-
- Bonny, Jean-Pierre (fdp/plr, BE) NR/CN
- Hollenstein, Pia (gp/verts, SG) NR/CN
- Leemann, Ursula (sp/ps, ZH) NR/CN
- Stamm, Judith (cvp/pdc, LU) NR/CN
- Zisyadis, Josef (pda/pdt, VD) NR/CN
- Villiger, Kaspar (fdp/plr) BR EMD / CF DMF
- Stamm, Judith (cvp/pdc, LU) NR/CN
- Gross, Andreas (sp/ps, ZH) NR/CN
- Dreifuss, Ruth (sp/ps) BR EDI / CF DFI
- Quellen
- anzeigen
von Dirk Strohmann
Aktualisiert am 11.12.2017
Aktualisiert am 11.12.2017