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Am 16. August 2018 fällte die Wettbewerbskommission (WEKO) nach vertiefter Prüfung zwei zentrale Entscheide in Bezug auf Zusammenschlüsse bei den Medien. Gemäss Aussagen der Medien waren die Fusionsvorhaben als Folge der – insbesondere im Printbereich anfallenden – hohen Verluste bei den Werbeeinnahmen angedacht worden. Zum einen genehmigte die WEKO die Übernahme von Goldbach durch Tamedia, zum anderen stimmte sie dem Joint Venture von AZ Medien und den NZZ-Regionalmedien zu. In Bezug auf letzteren Zusammenschluss hielt die WEKO fest, es bestünden zwar Anhaltspunkte, dass mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen, insbesondere in den Regionen Solothurn und Aargau sowie im Bereich Gebäudetechnik, eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt werden könnte, es sei jedoch nicht damit zu rechnen, dass der wirksame Wettbewerb im relevanten Marktsegment beseitigt werde; insbesondere mit Ringier und Tamedia stünden dem neuen Unternehmen nach wie vor starke Konkurrenten gegenüber. Die WEKO hielt in ihrer Medienmitteilung ferner fest, dass es ihr nur zustehe, «nach Kartellgesetz rein wettbewerbliche und keine medienpolitischen Aspekte, wie etwa die Medienvielfalt, zu prüfen».
Das neu geschaffene Unternehmen mit dem Namen CH Media, das am 1. Oktober 2018 in Betrieb ging, sieht sich stark regional verankert. Neben den Regionalzeitungen gehören auch diverse Onlineportale – davon ausgenommen als Einheit der AZ Medien ist das Onlineportal Watson –, Zeitschriften sowie Radio- und Fernsehstationen in der Deutschschweiz zum Joint Venture. Wie bereits bei Bekanntmachung der Pläne im Vorjahr publik gemacht, wurde Peter Wanner, langjähriger Verleger der Aargauer Zeitung, Präsident des Verwaltungsrats. Axel Wüstmann, CEO der AZ Medien, wurde auch CEO von CH Media. Die publizistische Leitung fiel Pascal Hollenstein zu, der seit 2016 als Leiter Publizistik der NZZ-Regionalmedien amtet. Patrik Müller, Chefredaktor der «Schweiz am Wochenende» und der «AZ Nordwestschweiz», wurde zum Chefredaktor Zentralredaktion ernannt; er erhielt ebenfalls das Amt des stellvertretenden publizistischen Leiters.
Das Unternehmen generierte zum Zeitpunkt der Übernahme einen Umsatz von CHF 480 Mio. und beschäftigte 2'200 Mitarbeitende in 1'900 Vollzeitstellen. Bereits im November 2018 kündigte CH Media einen Stellenabbau von 200 Vollzeitstellen in den nächsten beiden Jahren an.

Joint Venture von AZ Medien und den NZZ-Regionalmedien CH Media

2016 wurde eine Reihe von doppelten Chefredaktoren gekürt und damit ein neues Phänomen in der Schweizer Presselandschaft begründet. Im Frühling 2016 vereinten der "Tages-Anzeiger" und die "Sonntags-Zeitung" die Chefredaktion – ein Posten, der neu von Arthur Rutishauser besetzt wird. In redaktioneller Hinsicht bedeutet dies, dass die bestehende Kooperation – stattfindend in den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Sport und Wissen – auf die Auslandberichterstattung ausgedehnt werden soll. Eine Personalunion kündigte im Oktober desselben Jahres auch die AZ-Mediengruppe an: Patrik Müller wird neben seinem Chefredaktoren-Posten bei der "Schweiz am Sonntag" neu auch die Chefredaktion für den Tageszeitungsverbund "AZ Nordwestschweiz" übernehmen. Eine gemeinsame Chefredaktion soll auch die Blick-Gruppe erhalten, so die Mitteilung im November. Diese neu geschaffene Funktion eines Chefredaktors der gesamten Blick-Gruppe wird der abtretende Chefredaktor der "Aargauer Zeitung", Christian Dorer, übernehmen, der den weiterhin bestehenden Chefredaktionen der einzelnen Blick-Titel vorstehen wird.

doppelte Chefredaktoren