Bei den Nationalratswahlen 2019 im Kanton Uri war wie immer nur ein Sitz zu vergeben. Die Urner Nationalratsvertretung wird deshalb nach dem Majorzsystem ermittelt, wobei das relative Mehr entscheidend ist. Gewählt ist demnach wer am Wahlsonntag am meisten Stimmen erhält. Einen zweiten Wahlgang gibt es nicht.

Bei den Wahlen 2015 hatte sich Beat Arnold (SVP) klar gegen die Kandidierenden von der CVP und den Grünen durchgesetzt. Aus gesundheitlichen Gründen trat Arnold jedoch 2019 nicht erneut zur Wahl an. Vier Kandidaten bewarben sich um seine Nachfolge. Nachdem bei der SVP Landrat Christian Arnold seinen Verzicht erklärte – er wolle den Fokus lieber auf die Regierungsratswahlen vom März 2020 richten –, trat Pascal Blöchlinger, ebenfalls Landrat und ehemaliger Präsident der SVP Uri, an, um den Sitz für die Volkspartei zu verteidigen. Die CVP nominierte den 31-jährigen Landrat Simon Stadler. FDP-Kandidat Matthias Steinegger, Gemeindepräsident von Altdorf, hatte es sich zum Ziel gesetzt, die rund 100jährige Dominanz der FDP nach dem vierjährigen Unterbruch wiederherzustellen. Aufgrund der aussergewöhnlichen Ausgangslage mit drei bürgerlichen Kandidaten ohne einen klaren Favoriten entschied sich auch Urs Kälin (SP), ins Rennen zu steigen. Aus dem Kandidatenquartett wurde gegen Ende September dann ein Trio, weil Matthias Steinegger nach einem Hirnschlag seine Kandidatur zurückziehen musste. Da der FDP Uri keine Zeit mehr für die Nominierung eines Ersatzkandidaten blieb, empfahl sie stattdessen Stadler oder Blöchlinger zu wählen. Die Chancen von Urs Kälin sanken dadurch deutlich, weil sich im bürgerlichen Lager die Stimmen nur noch auf zwei Kandidaten aufzuteilen drohten.

Am Wahlsonntag setzte sich Simon Stadler mit 4685 Stimmen knapp vor Pascal Blöchlinger (4341 Stimmen) durch. Abgeschlagen auf dem dritten Platz (2659 Stimmen) platzierte sich Urs Kälin. Mit Stadler und der in den Ständerat gewählten Heidi Z'graggen besetzte die CVP für die kommende Legislatur somit gleich zwei von drei Urner Sitzen. Die Stimmbeteiligung sank um ganze 11.2 Prozentpunkte und betrug neu nur noch 45.9 Prozent.

Nationalratswahlen 2019 – Uri
Dossier: Eidgenössische Wahlen 2019 - Überblick