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Der Bundesrat nahm Stellung zur 2. Preisüberwachungsinitiative bei Kartellen und kartellähnlichen Organisationen und beauftragte das EVD mit der Ausarbeitung einer entsprechenden Botschaft. Er beschloss, die von den Konsumentinnenorganisationen eingereichte Volksinitiative zur Ablehnung zu empfehlen, ihr jedoch als indirekten Gegenvorschlag eine Teilrevision des Preisüberwachungsgesetzes gegenüberzustellen. Damit soll eines der Hauptanliegen der Initiative, die Unterstellung der Kredite und damit der Zinsen unter das Gesetz, verwirklicht werden.

2. Preisüberwachungsinitiative und indirekter Gegenvorschlag (BRG 89.078)

Auf dem Geld- und Kapitalmarkt setzte sich über das ganze Jahr gesehen der leichte Zinsabbau fort. Einzig im Mai und Juni ergab sich namentlich auf dem Geldmarkt eine momentane Anspannung als Folge von erhöhter Geldnachfrage der Banken zu Monatsende. Die Nationalbank reagierte auf diese Liquiditätsengpässe mit einer etwas flexibleren Geldmengenpolitik. Der Satz für Dreimonatsgelder auf dem Eurofrankenmarkt bewegte sich im Monatsmittel von Januar bis April zwischen 3.9 Prozent und 4.1 Prozent, stieg dann auf 5.0 Prozent im Juni und reduzierte sich bis Dezember wieder auf 4.2 Prozent. Im Jahresdurchschnitt lag er mit 4.2 Prozent um 0.7 Prozent tiefer als im Vorjahr. Diskont- und Lombardsatz blieben auf den im März 1983 festgelegten Werten von 4.0 Prozent resp. 5.5 Prozent. Die Zinsen auf dem Kapitalmarkt entwickelten sich im grossen und ganzen ähnlich wie diejenigen auf dem Geldmarkt. Die durchschnittliche Rendite für Anleihen der Eidgenossenschaft verringerte sich im Monatsmittel von 4.4 Prozent auf 4.1 Prozent. Auch die Zinssätze für Kassenobligationen wurden leicht zurückgenommen, während diejenigen für Sparhefte und Neuhypotheken 1986 noch weitgehend stabil blieben. Allerdings kündigten die in diesen Bereichen marktführenden Banken Hypothekar- und auch Sparheftzinssenkungen um je 0.25 Prozent für 1987 an. Diesen Verlautbarungen waren Zinssenkungsentscheide einzelner kleiner Institute vorangegangen, und auch die Vereinigung privater Lebensversicherungen hatte ihren Mitgliedern eine Reduktion um 0.25 Prozent auf den 1. August 1986 empfohlen.

Geld- und Kapitalmarkt 1986.

Im Berichtsjahr setzte sich auf dem schweizerischen Geld- und Kapitalmarkt der Zinsabbau fort. Trotzdem ergab sich für die Realverzinsung dank der niedrigen Teuerungsrate ein seit langem nicht mehr erreichter Höchstwert. Der massive Kurszerfall des Dollars gegenüber dem Franken und anderen wichtigen Währungen hielt, zumindest in der ersten Jahreshälfte, an. Das Parlament übernahm die Forderungen der Banken nach einem Abbau der steuerlichen Belastung von Bankgeschäften und verpflichtete den Bundesrat zur Ausarbeitung entsprechender Vorlagen. Für die Regierung lassen sich die meisten dieser Begehren, die für den Bund Einnahmeausfälle in Milliardenhöhe bringen könnten, nur dann verwirklichen, wenn es gelingt, neue fiskalische Einnahmequellen innerhalb des Bankensektors zu erschliessen. Nach dem vorläufigen Scheitern der Teilrevision des Bankengesetzes will die Eidgenössische Bankenkommission die ihr vom Gesetz eingeräumten Kompetenzen umfassender auslegen. Gelegenheit dazu bot sich ihr im Berichtsjahr im Zusammenhang mit der in einer ersten Phase auf Notrecht abgestützten Blockierung der Konten des ehemaligen philippinischen Staatspräsidenten Marcos.

Geld- und Kapitalmarkt 1986.

Die Zinssätze auf dem Geld- und Kapitalmarkt machten eine ähnliche Entwicklung durch wie der Dollarkurs. Der Satz für Dreimonatsgelder auf dem Eurofrankenmarkt stieg im Monatsmittel im ersten Quartal von 5.1 Prozent auf 5.7 Prozent, bis zum Jahresende erfolgte dann ein stetiger Abbau auf 4.0 Prozent. Damit waren die Geldmarktzinsen auf dem niedrigsten Niveau seit Frühjahr 1984 angelangt. Im Jahresdurchschnitt lagen sie allerdings noch um rund ein halbes Prozent über dem Vorjahreswert. Der insgesamt ruhige Verlauf spiegelte sich auch darin, dass die Nationalbank, wie bereits 1984, die Sätze für Lombard- und Diskontkredite unverändert auf 5.5 Prozent resp 4.0 Prozent beliess.

Geld- und Kapitalmarkt 1985.

Sehr harzig geht es mit der Erarbeitung eines neuen Gesetzes über das Konsum- und Kleinkreditwesen voran. Sechs Jahre nach der Veröffentlichung des Gesetzesentwurfs legte die Ständeratskommission ihrem Plenum einen Gegenentwurf vor. Dieser enthält gegenüber der 1982 vom Nationalrat verabschiedeten Fassung – und erst recht gegenüber dem ursprünglichen Projekt des Bundesrates – einige materielle Entschärfungen. Die wichtigste betrifft die Ausdehnung der höchstzulässigen Laufdauer von 24 auf 36 Monate. An einem Verbot der Kettenverschuldung (Aufnahme von Krediten zur Rückzahlung von früheren Darlehen) möchte hingegen die Kommission festhalten. Obwohl mit dieser auch stilistisch gestrafften Form die meisten Anliegen der Banken und des Gewerbes berücksichtigt waren, zeigte eine starke Minderheit der Standesvertreter gar keine Lust, überhaupt auf dieses Geschäft einzutreten. Sie begründeten ihre Haltung damit, dass sich dank der freiwilligen Regelungen der Banken das Problem entschärft habe. Nötig ist heute ihrer Meinung nach lediglich die Missbrauchsbekämpfung und nicht mehr allgemeine Vorschriften, die einen unverhältnismässigen Eingriff in die Vertragsfreiheit des Einzelnen darstellten. Trotz dieser Argumente entschied sich der Ständerat mit knappem Mehr für den Alternativvorschlag seiner Kommission.

Bundesgesetz über Konsum- und Kleinkredit (BRG 78.043)

Der für das Vorjahr festgestellte Abbau der Zinssätze auf dem Geld- und Kapitalmarkt hielt zunächst an. Vom Februar an machte er dann aber einer Hausse Platz, die ihrerseits im Verlaufe des zweiten Semesters wiederum von einem leichten Abwärtstrend abgelöst wurde. Ende Dezember lagen die Sätze mehrheitlich — mit Ausnahme insbesondere der offiziellen Diskont- und Lombardsätze sowie der wenig flexiblen Spar- und Hypothekarzinssätze — über ihrem entsprechenden Vorjahresstand. Im Jahresmittel hingegen blieben sie unter dem Niveau von 1982. Wegen des markanten Rückgangs der Inflation war die reale Verzinsung 1983 aber doch höher.

Am Eurofrankenmarkt, der die Situation am schweizerischen Geldmarkt am besten widerspiegelt, fiel der Zinssatz für Dreimonatsfranken Anfang Januar auf 2.5 Prozent, stieg bis Mitte Juni auf über 5 Prozent und schwankte im letzten Quartal um 4 Prozent. Nicht ganz dem Markttrend folgend senkte die Nationalbank im März den Diskont- und den Lombardsatz .um je ein halbes Prozent auf 4 beziehungsweise auf 5.5 Prozent.

Auf dem Kapitalmarkt erhöhte sich die durchschnittliche Rendite von Bundesanleihen im Laufe des Jahres von 4.23 Prozent auf 4.53 Prozent. Abgesehen von einer kurzen Periode im Sommer lag sie stets über den Geldmarktsätzen. Erneut nicht im gleichen Rhythmus wie die übrigen Zinssätze bewegten sich die Spar- und Hypothekarzinsen. Nach einer Reduktion um ein halbes Prozent im Frühjahr blieben sie bis zum Jahresende unverändert. Im Dezember betrug der Satz für 1. Hypotheken bei den Kantonalbanken in der Regel 5.5 Prozent, während Spareinlagen mit 3.5 Prozent verzinst wurden. Nach wie vor stellten die Hypothekarzinsen, welche insbesondere für die Gestaltung der Wohnungsmieten von erheblicher Bedeutung sind, ein Politikum dar. Mit der Begründung, die Gewinne der Banken aus dem Hypothekargeschäft seien zu hoch, forderte der Schweizerische Mieterverband eine weitergehende Herabsetzung des Hypothekarsatzes, und zwar ohne gleichzeitige Anpassung der Sparzinsen. Bankenvertreter hingegen bezeichneten die Gewinnmarge als normal; unter Hinweis auf den allgemeinen Zinstrend wurde eine über die Reduktion vom Frühjahr hinausgehende Hypothekarzinssenkung abgelehnt. Sozialdemokratische Exponenten betonten in diesem Zusammenhang den Einfluss der von den Vereinigten Staaten betriebenen Hochzinspolitik auf den schweizerischen Kapitalmarkt; die attraktiven amerikanischen Anlagemöglichkeiten führten zu einem Abfluss von Geldern aus unserem Land und damit zu einem überhöhten schweizerischen Zinsniveau, was Mieter und Eigenheimbesitzer Hunderte von Millionen Franken koste. In der sozialdemokratischen Presse wurde angeregt, der Austrocknung des hiesigen Kapitalmarktes mittels Beschränkungen des Kapitalexports zu begegnen.

Geld- und Kapitalmarkt 1983.

Die bereinigte Notenbankgeldmenge dient der Nationalbank seit 1980 als direkte geldmengenpolitische Zielgrösse. Sie stellt den von der Währungsbehörde selbst geschaffenen Teil der Geldmenge dar. Für das Berichtsjahr war eine Ausweitung der Zielgrösse um 3 Prozent geplant. Die tatsächliche Zunahme lag mit 3.6 Prozent (Vorjahr 2.6%) etwas über diesem Richtwert. Ursache der Zielüberschreitung waren insbesondere Devisenmarktinterventionen der Nationalbank: Im Sommer kaufte die Währungsbehörde Deutsche Mark gegen Schweizer Franken, um ein zu starkes Absinken der Mark zu verhindern. Auf diese Weise schuf sie zusätzliche Liquidität, lockerte also ihre Geldpolitik leicht. Kritische Stimmen aus Presse und Wissenschaft gaben der Befürchtung Ausdruck, dass die Devisenmarktinterventionen inflationsfördernd wirken könnten. Einige Kommentatoren sprachen von einem Balanceakt zwischen Wechselkurs- und Geldmengensteuerung oder gar von einer «Gratwanderung» der Nationalbank. Von seiten der politischen Parteien und der Wirtschaftsverbände blieb die Geldmengenpolitik der Nationalbank jedoch weitgehend unangefochten.

Die einzelnen Geldmengenaggregate entwickelten sich uneinheitlich. M1 (Bargeld und Sichtguthaben) wuchs um 7.5 Prozent, während M2 (M1 plus Termineinlagen) um 3.3 Prozent abnahm. M3 (M2 plus Spareinlagen) verzeichnete wie M1 einen Zuwachs, und zwar um 6.7 Prozent. Der entgegengesetzte Verlauf der Geldmengen lässt sich auf die verhältnismässig tiefen Zinssätze für Termineinlagen zurückführen. Die geringere Rendite hatte eine Umschichtung dieser Gelder zur Folge, einerseits auf Sichtdepositen und andererseits auf Spareinlagen.

Geldmenge 1983

Eine politische Auseinandersetzung bahnt sich zum Thema der Verwendung der Nationalbankgewinne an. Nach gültiger Regelung wird nur ein geringer Betrag in Form von Dividenden und Zuweisungen an Bund und Kantone ausgeschüttet. Der Grossteil allfälliger Überschüsse (1982 über CHF 2 Mia.) wird hingegen zur Äufnung von Reserven für die Abdeckung von Verlustrisiken, die vor allem im Währungsbereich bestehen, verwendet. Verschiedentlich wurde nun gefordert, dass die Nationalbank mit ihren Gewinnen einen Beitrag zur Verminderung des Bundeshaushaltsdefizits leisten solle. Die Währungsbehörden lehnten dieses Ansinnen mit Nachdruck ab. Ihr Hauptargument war dabei nicht einmal die Gefahr einer inflationär wirkenden Geldmengenausweitung, als vielmehr die Befürchtung, mit derartigen Unterstützungszahlungen die finanzpolitische Ausgabendisziplin zu sabotieren.

Diskussionen um die Verwendung des Gewinns der Schweizerischen Nationalbank (1982–1985)

Die Nationalbank hielt auch im Berichtsjahr an ihrer Leitidee fest, dass eine bescheidene, aber regelmässige Expansion der Geldmenge die beste Voraussetzung für ein inflationsarmes Wachstum der Wirtschaft bildet. Das für 1982 angestrebte Ziel einer Ausweitung der bereinigten Notenbankgeldmenge um 3 Prozent wurde mit 2.6 Prozent nahezu erreicht. Die im Vergleich zu 1981 ( -0,5%) etwas weniger restriktive Gangart war angesichts der auftauchenden wirtschaftlichen Probleme nicht unerwünscht. Begünstigt wurde die auf Stabilität ausgerichtete Geldmengenpolitik durch das Ausbleiben ernsthafter währungspolitischer Turbulenzen. Die Nationalbank unternahm eine Diversifizierung ihres Wertschriftenportefeuilles. Dies soll ihr ermöglichen, in Zukunft vermehrt die Eignung der sogenannten Offenmarktpolitik (Kauf und Verkauf von langfristigen Schuldverschreibungen) zur Steuerung der monetären Masse zu erproben. Die sinkenden Geldmarktzinsen führten zu einem Versiegen des starken Zuflusses zu Terminanlagen. Die Geldmengenaggregate M1 und M2 entwickelten sich deshalb mit jahresdurchschnittlichen Zuwachsraten von 3.7 Prozent resp. 4 Prozent wesentlich ausgewogener als früher. Die Nationalbank beschloss im Einvernehmen mit dem Bundesrat auch 1983 an ihrer Strategie festzuhalten und eine Ausweitung der bereinigten Notenbankgeldmenge um 3 Prozent anzuvisieren.

Geldmenge

Die Konjunkturlage war 1981 gesamthaft recht gut; im zweiten Halbjahr musste allerdings eine deutliche Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit in Kauf genommen werden. Die Zunahme des realen Bruttosozialproduktes fiel mit 1.4 Prozent (gemäss ersten offiziellen Schätzungen) zwar deutlich niedriger aus als im Vorjahr (+4.0%), übertraf aber die vergleichbaren Werte der wichtigsten Handelspartner. Trotz der weltweiten Stagnationserscheinungen konnte die schweizerische Exportindustrie ihre Verkäufe um real 3.2 Prozent steigern. Begünstigt wurde sie dabei, wenigstens in der ersten Jahreshälfte, durch den relativ niedrigen Frankenkurs. Umgekehrt wurde für den Erwerb von Gütern und Dienstleistungen aus dem Ausland zwei Prozent weniger ausgegeben. Wohl zum Teil infolge der sinkenden Reallöhne nahm der private Konsum nur noch um ein Prozent zu, und auch die laufenden Käufe des Staates und der Sozialversicherungen wuchsen mit +0.5 Prozent bloss unterdurchschnittlich. Die Wachstumsrate bei den Bau- und Ausrüstungsinvestitionen bildete sich gegenüber den beiden vorangegangenen Jahren stark zurück; sie blieb aber noch im positiven Bereich. Verantwortlich für die Abschwächung der Investitionsbereitschaft waren neben den getrübten Konjunkturaussichten auch die steigenden Zinssätze.

Schweizerische Konjunkturlage 1981
Dossier: Wirtschaftswachstum in der Schweiz 1980-1989

Die auf die Erhaltung eines möglichst stabilen Preisniveaus gerichtete Politik wurde im Berichtsjahr fortgeführt. Wie bereits im Vorjahr wurde auf die geplante Expansion der Geldmenge verzichtet. Diese restriktivere Gangart hatte ihre wichtigste Ursache in der durch massive Zinsunterschiede induzierten Schwäche des Frankens gegenüber dem Dollar und der sich daraus ergebenden Verteuerung eines grossen Teils der Importe. Da die antiinflationäre Politik bereits im Herbst erste Erfolge zeitigte und diese nicht wie in andern Staaten von ernsthaften Beschäftigungseinbrüchen begleitet waren, blieb die von der Nationalbank im Einvernehmen mit der Landesregierung betriebene Politik weitgehend unangefochten.

Die auf die Erhaltung eines möglichst stabilen Preisniveaus gerichtete Politik wurde im Berichtsjahr fortgeführt

Ursprünglich hatte die Nationalbank für 1981 eine leichte Expansion der Geldmenge angestrebt. Die neuerdings als monetäre Richtgrösse dienende bereinigte Notenbankgeldmenge sollte um 4 Prozent anwachsen. Wie im Vorjahr wurde diese Zielvorgabe sehr pragmatisch und flexibel gehandhabt. Der gegenüber dem Dollar sinkende Wert des Frankens, welcher zu einer Verteuerung wichtiger Importgüter führte, und der Preisauftrieb im Inland veranlassten die Behörden zu einer restriktiveren Gangart. Die bereinigte Notenbankgeldmenge wies im Jahresdurchschnitt einen Rückgang um 0.5 Prozent auf. Der Aussenwertverlust des Frankens und die Inflationsbeschleunigung konnten mit dieser Politik zum Anhalten gebracht werden; gleichzeitig wurde auch der wechselkurs- und zinskostenbegünstigte Konjunkturboom abgebremst. Diese ohne grössere negative Begleiterscheinungen wie Beschäftigungseinbrüche erzielten Erfolge bei der Teuerungsbekämpfung waren wohl hauptverantwortlich, dass die vom Bundesrat befürwortete Beschränkung der Konjunkturpolitik auf die Geldmengensteuerung in Fachkreisen unangefochten blieb. Selbst die Rufe bestimmter Politiker nach Wiedereinführung einer allgemeinen Preisüberwachung wurden gegen Jahresende, als sich die Teuerungsrate der Konsumentenpreise von 7.5 Prozent (September) auf 6.6 Prozent (Dezember) zurückbildete, merklich leiser.

Die wachsende Zinsdifferenz zwischen Sicht- und Termineinlagen bewirkte eine kontroverse Entwicklung der Geldmengenaggregate M1 und M2. Infolge des Abflusses von Sichteinlagen zu besser rentierenden Anlageformen bildete sich M1 im Jahresmittel um 3.6 Prozent zurück, während M2 um durchschnittlich 12.9 Prozent zunahm.

Für das Jahr 1982 entschloss sich die Nationalbank einen etwas weniger restriktiven Kurs zu steuern. Mit der angestrebten Expansion der bereinigten Notenbankgeldmenge um 3 Prozent soll zwar einerseits die Inflationsbekämpfung weitergeführt, anderseits aber die Konjunkturabschwächung nicht von der monetären Politik her verschärft werden.

Geldpolitik und Zinsen 1981

Der Auslöser für die restriktivere Geldmengenpolitik war wie erwähnt die Schwäche der schweizerischen Währung gewesen. Insbesondere der US-Dollar setzte seinen im Sommer 1980 begonnenen Höhenflug fort und erzielte im August einen Kurs von CHF 2.17. Inflationsbereinigt war damit der Franken gegenüber dem Dollar seit 1974 um 10 Prozent billiger geworden. Die Ursache dieser Entwicklung bildeten die hohen amerikanischen Zinssätze, welche Anlagen in dieser Währung zu grosser Attraktivität verhalfen. Erst die in der Schweiz von der Geldmengenrestriktion herbeigeführte Zinshausse vermochte den Trend umzukehren. Der Dollarkurs ermässigte sich bis zum Jahresende wieder auf CHF 1.81 und lag damit real nur noch um weniges über dem Stand vor Jahresfrist. Die zweite für die schweizerische Wirtschaft wichtige Währung, die D-Mark, blieb gegenüber dem Franken in der ersten Jahreshälfte weitgehend stabil und büsste dann vom August (Fr. -.866) bis zum Dezember (-.803) deutlich an Wert ein. Der mit den Exportanteilen der wichtigsten Handelspartner gewichtete reale Frankenkurs erhöhte sich bis zum Jahresende um 11.7 Prozent und machte damit den im Vorjahr erlittenen Verlust wieder wett.

Weil der Rückgang des Dollarkurses im Blick auf die Bekämpfung der importierten Teuerung erwünscht war und auch der Wert der D-Mark die als kritisch beurteilte Marke von CHF -.80 nicht unterschritt, konnte die Nationalbank aufgrössere Interventionen am Devisenmarkt, welche die restriktive Geldmengenpolitik beeinträchtigt hätten, weitgehend verzichten. Da zudem die deutsche Währung nicht nur gegenüber dem Franken, sondern auch gegenüber dem Dollar an Wert einbüsste, hätte eine Stützungsaktion zugunsten der Mark den Dollarkurs wieder ansteigen lassen und die Preissteigerung bei den in Dollar fakturierten Importgütern erneut angeheizt.

Schweizerische Währung 1980-1989

Die Geldpolitik des Jahres 1980 war durch die Rückkehr zu einer in erster Linie auf Preisstabilität bedachten Geldmengensteuerung gekennzeichnet. Der Zielkonflikt zwischen Inflationsbekämpfung und Wechselkursbeeinflussung, der in den beiden Vorjahren die Führung der Nationalbankpolitik erschwert hatte, wurde durch das Sinken des Frankenkurses an den Devisenmärkten aus dem Weg geräumt. Um die Schwächetendenz der schweizerischen Währung, die zum grossen Teil von den hohen ausländischen Zinssätzen herrührte, nicht noch zu verstärken, unterschritt die Nationalbank ihr Geldmengenziel. Das Ansteigen des Zinsniveaus in den wichtigsten Industriestaaten, erhöhte Inflationserwartungen und eine rege Kreditnachfrage führten auch in der Schweiz, allerdings in geringerem Ausmass als in den meisten übrigen Staaten, zu einem Anziehen der Zinssätze.

Geldpolitik des Jahres 1980

Für 1980 hatte sich die Nationalbank — im Einverständnis mit dem Bundesrat — vorgenommen, die Notenbankgeldmenge um 4 Prozent auszudehnen. Diese Zielvorgabe war jedoch nicht als starre Regel zu betrachten, sondern als Richtgrösse, die es unter normalen Umständen zu erreichen galt. Als sich der Kurs des Frankens zu Beginn des Jahres abschwächte, wurde die Notenbankgeldmenge weniger als vorgesehen vergrössert, um den Druck auf die Schweizer Währung nicht noch zu verstärken. Obwohl sich der Franken in der zweiten Jahreshälfte etwas erholte, unterschritt die Nationalbank weiterhin ihr Geldmengenziel. Zu dieser etwas restriktiveren Geldpolitik sah sie sich im Hinblick aufdie Inflationsbekämpfung veranlasst. Die Teuerung war in der Schweiz zwar niedriger als im Ausland, erreichte aber dennoch eine stabilitätspolitisch unerwünschte Höhe. (Der Anstieg der Konsumentenpreise von Dezember 1979 bis Dezember 1980 betrug 4.4 Prozent.) Anstatt wie geplant auf 4 Prozent belief sich der durchschnittliche Zuwachs der Notenbankgeldmenge im Jahre 1980 nur auf 2 Prozent. Beim Banknotenumlauf ist die bloss geringe Zunahme teilweise darauf zurückzuführen, dass das Anziehen der kurzfristigen Zinssätze und die Aufhebung des Verzinsungsverbots für ausländische Gelder einen Rückfluss bisher gehorteter Noten ins Bankensystem bewirkten und somit die Nachfrage nach neuen Noten dämpften. Zudem mag die intensive Werbung der Banken für den bargeldlosen Zahlungsverkehr die Verwendung von Banknoten eingeschränkt haben.

Die Geldmenge M, ging um 9.2 Prozent zurück, während die Geldmenge M2 (M1 plus Termineinlagen) um rund 20 Prozent anstieg. Diese unterschiedliche Entwicklung der Geldmengenaggregate ist auf das anziehende Zinsniveau zurückzuführen, das eine Umschichtung von Sicht- auf Termineinlagen mit sich brachte. Zusätzlich erhöhten sich die Termineinlagen aufgrund der Zinsdifferenz zwischen Kassenobligationen und Spargeldern einerseits und Termineinlagen andererseits.

Für 1981 wird wiederum ein Wachstum der Notenbankgeldmenge von 4 Prozent geplant. Dieser Prozentsatz liegt leicht über der Geldmengenentwicklung, welche die Nationalbank auf mittlere Sicht anstrebt. Die Schwierigkeit, die internationale Konjunkturlage vorauszusagen, rechtfertigt ihrer Ansicht nach jedoch die beabsichtigte Wachstumsrate.

1981 wird wiederum ein Wachstum der Notenbankgeldmenge von 4% geplant

An den Devisenmärkten führte die Stabilisierung des Geldmengenwachstums nicht, wie dies etwa 1978 der Fall gewesen war, zu einem Höhenflug des Frankens; die schweizerische Währung tendierte im Gegenteil zur Schwäche. Ursachen dafür sind einerseits die Tatsache, dass auch andere wirtschaftlich führende Länder zu einer mehr auf Preisstabilität bedachten Geldpolitik übergegangen sind, andererseits die im internationalen Vergleich niedrigen schweizerischen Zinssätze, welche die Nachfrage nach Schweizerfranken senkten. Vor allem die Entwicklung des Dollarkurses wurde von den Zinsdifferenzen bestimmt. Im Januar kostete ein Dollar CHF 1.56. Bei zunehmender Zinsdifferenz stieg sein Preis innert dreier Monate auf den Jahreshöchststand von Fr. 1.88. Als dann die Zinssätze in den USA zurückgingen, schwächte sich der Dollar wieder ab und schwankte zwischen CHF 1.58 und 1.66. Im Einklang mit dem erneuten Anziehen der amerikanischen Zinssätze nahm er im November und Dezember wieder an Wert zu und lag am Jahresende bei CHF 1.76. Verglichen mit Dezember 1979 hat sich der Schweizerfranken gegenüber dem Dollar um nominal 10.1 Prozent entwertet. Die D-Mark erreichte ihren höchsten Kurs von CHF 0.96 Mitte März. Danach schwächte sie sich jedoch ab und lag Ende Dezember um nominal rund 2 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Gewichtet mit den Exportanteilen von 15 wichtigen Handelspartnern ging der Aussenwert des Schweizerfrankens 1980 um nominal 3.3 Prozent zurück. Berücksichtigt man die in der Schweiz gegenüber dem Ausland tiefere Inflationsrate, so ergibt sich ein realer Wertverlust von 9.2 Prozent.

Schweizerische Währung 1980-1989

Mitte Juni handelten Bankiervereinigung und Nationalbank einen Kompromiss aus, der auf eine Differenzierung der Zinserhöhung nach materiellen, regionalen und zeitlichen Kriterien hinauslief. Die Bankiervereinigung empfahl ihren Mitgliedsinstituten, die Sparzinsen nicht vor dem 1. Dezember 1980 und die Sätze für Althypotheken nicht vor dem 1. März 1981 anzuheben. Die Zinsen für neue Hypotheken und für Hypotheken aufgewerblichen und industriellen Objekten durften wie vorgesehen auf den 1. Oktober 1980 angepasst werden. Die Nationalbank hat also erreicht, dass die von der Hypothekarzinssteigerung ausgehende Teuerung nur schubweise in den Index eingeht. Dies wurde von einigen Kommentatoren als «Indexkosmetik» bezeichnet, da sich die Mietpreiserhöhungen schon während des Jahres 1981 auswirken werden, viele Lohnerwerbende jedoch den Teuerungsausgleich erst am Jahresende erhalten.

Hypothekarzinsen

Die Entwicklung des Frankenkurses ermöglichte es, auch die letzten noch verbleibenden Abwehrmassnahmen gegen ausländische Gelder rückgängig zu machen. Ende August hob der Bundesrat – im Einvernehmen mit der Nationalbank – das Verzinsungsverbot für ausländische Bankeinlagen auf. Auch die Kapitalexportbestimmungen erfuhren eine Liberalisierung, insbesondere im Bereich der privaten Schuldverschreibungen (Notes). Die Nationalbank hofft dadurch zu erreichen, dass Frankengeschäfte, die bisher im Ausland getätigt worden sind, wieder über Schweizer Banken abgewickelt werden. Die aus solchen Geschäften anfallenden Informationen sollen die Führung der Geldpolitik erleichtern. Insbesondere erstrebt die Nationalbank eine bessere Kontrolle über die internationale Verwendung der schweizerischen Währung. Die zunehmende Funktion des Frankens als Reservewährung – in Ergänzung zum Dollar – ist für unser Land nicht unproblematisch. Unvorhergesehene Schwankungen der internationalen Frankennachfrage könnten in der Schweiz deflationäre oder inflationäre Prozesse hervorrufen.

Abwehrmassnahmen gegen ausländische Gelder rückgängig zu machen

Als Nachfolger von L. Schürmann wurde der Direktor der Bankiervereinigung, M. Lusser, als neues Mitglied des Nationalbankdirektoriums gewählt. Die SPS kritisierte, dass in diesem Gremium, das eine konjunkturpolitisch äusserst wichtige Funktion innehat, die Arbeitnehmerschaft weiterhin nicht vertreten sein wird.

Als Nachfolger von L

Das geldpolitische Konzept der Nationalbank erfuhr 1980 eine Modifikation. Anders als in den Jahren 1975 bis 1978 wurde als monetäre Zielgrösse nicht die Geldmenge M1 (Bargeldumlauf plus Sichtguthaben der Nichtbanken) gewählt, sondern nur der von der Nationalbank geschaffene Teil davon, also die Notenbankgeldmenge (Notenumlauf plus Giroguthaben der Wirtschaft bei der Nationalbank). Die Nationalbank betont, dass dies keine grundlegende Änderung ihrer Politik bedeute. Sie nimmt an, mittelfristig wachse M1 ungefähr im Ausmass des Anstiegs der Notenbankgeldmenge. Kurzfristig jedoch können veränderte Erwartungen über den Verlauf des Wechselkurses zu nicht voraussehbaren Schwankungen von M1 führen. Der Vorteil des Übergangs zur Steuerung der Notenbankgeldmenge besteht darin, dass sich dadurch die Gefahr einer stabilitätspolitisch falschen Reaktion auf solche Bewegungen von M1 verringert. Nach Ansicht der Nationalbank hat sich die Modifikation des geldpolitischen Konzeptes 1980 als richtig erwiesen. M1 verminderte sich nämlich weit stärker als Ende 1979 angenommen worden war; hätte die Nationalbank eine Vorgabe für M1 erreichen wollen, so wäre sie demnach zu einer expansiven Geldpolitik gezwungen gewesen; dies hätte die Inflation begünstigt und den Frankenkurs noch mehr geschwächt.

geldpolitische Konzept der Nationalbank erfuhr 1980 eine Modifikation Notenbankgeldmenge

Obwohl den Entscheiden über die angestrebte Geldmengenentwicklung überragende Bedeutung für Beschäftigung und Geldwertstabilität zukommt, werden diese in der breiten Öffentlichkeit wenig diskutiert. Eine Kontroverse über die Art und Weise, wie die Nationalbank ihre Stabilitätspolitik zu führen habe, ergab sich, als Nationalbank-Direktor Leutwiler erklärte, im Interesse der Inflationsbekämpfung sollten die Lohnsteigerungen 1980 hinter denjenigen des Vorjahres zurückbleiben. Von gewerkschaftlicher Seite wurde dies als Einmischung in die Beziehung zwischen den Sozialpartnern gewertet. Es sei der Nationalbank unbenommen, auf Inflationsgefahren hinzuweisen und eine vorab auf Geldwertstabilität ausgerichtete Politik zu betreiben. Die Empfehlung Leutwilers laufe aber auf eine Schützenhilfe zugunsten der Arbeitgeber hinaus.

Angestrebte Geldmengenentwicklung hat überragende Bedeutung für Beschäftigung und Geldwertstabilität

Die Erfahrungen seit der Einführung flexibler Wechselkurse hatten gezeigt, dass es für eine kleine, extrem aussenhandelsabhängige Volkswirtschaft unmöglich ist, ausschliesslich mit Hilfe der Steuerung der Geldmenge eine taugliche Konjunkturpolitik zu betreiben. Die massive Aufwertung des Frankens und die davon ausgehende Gefährdung der Konkurrenzfähigkeit der Exportwirtschaft hatten die Behörden Ende 1978 bewogen, die Geldmengensteuerung zugunsten einer aktiven Wechselkurspflege kurzfristig in den Hintergrund zu rücken. Diese Marschrichtung wurde auch in den ersten Monaten des Berichtsjahres beibehalten. Als Konsequenz aus den zur Kursstabilisierung erforderlichen Dollarkäufen der Notenbank ergab sich aber eine erhebliche Ausdehnung der Geldmenge in Franken. Durchschnittlich nahm die Geldmenge M1 (Bargeldumlauf und Sichteinlagen) in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahr um 19.7 Prozent zu. Die Nationalbank hatte zwar auf die Formulierung eines Geldmengenziels für 1979 verzichtet, es war aber klar, dass sie im Interesse der Preisstabilität eine derart umfangreiche Geldschöpfung auf die Dauer nicht zulassen konnte. Die Beruhigung des Geschehens auf den Devisenmärkten und die von der erhöhten Geldschöpfung ausgehende Inflationsgefahr veranlassten die Nationalbank im April zu einer Änderung ihrer Strategie. Als Folge der restriktiveren Geldpolitik bildeten sich die Zuwachsraten der Geldmenge M1 gemessen am Vorjahresstand im zweiten und dritten Quartal auf je 9 Prozent, im vierten Quartal gar auf -3.2 Prozent zurück. Im Jahresdurchschnitt nahm M1 1979 um 8.7 Prozent zu (1978: 16.2%). Die Behörden, welche damit rechnen, in naher Zukunft nicht durch heftige Wechselkursausschläge zu einer erneuten Prioritätenänderung gezwungen zu werden, beabsichtigen die Notenbankgeldmenge 1980 um vier Prozent ansteigen zu lassen.

Die Erfahrungen seit der Einführung flexibler Wechselkurse hatten gezeigt, dass es für eine kleine, extrem aussenhandelsabhängige Volkswirtschaft unmöglich ist, ausschliesslich mit Hilfe der Steuerung der Geldmenge eine taugliche Konjunkturpolitik zu betreiben

Das Währungsgeschehen liess den Zielkonflikt der Geldpolitik unserer Behörden offen zutage treten. Inmitten einer inflationierenden Umwelt scheint es für eine kleine, offene Volkswirtschaft unmöglich zu sein, gleichzeitig den Binnenwert und den Aussenwert ihrer Währung einigermassen konstant zu halten. Entgegen den Erwartungen der Kaufkraftparitätentheorie, dass sich der Wechselkurs auf mittlere Sicht nur entsprechend der Inflationsdifferenz zu anderen Ländern – also nur nominal – verschieben werde, erfuhr der Schweizer Franken in mehreren Schüben zusätzlich eine reale Aufwertung erheblichen Umfangs. Wie die nun auch wissenschaftlich ausgewerteten Erfahrungen mit dem Floating zeigen, lässt sich das für amerikanische Verhältnisse entwickelte monetaristische Konzept der Geldmengensteuerung mit fester Zielvorgabe nicht unbesehen auf die Schweizübertragen, die weitgehend vom Export abhängig ist und – im Missverhältnis zu ihrer realwirtschaftlichen Grösse – der Weltwirtschaft zugleich als drittwichtigster Finanzplatz dient.

Das Währungsgeschehen liess den Zielkonflikt der Geldpolitik unserer Behörden offen zutage treten.

Das Parlament verlängerte das gesetzlich nicht definitiv verankerte Banknotenmonopol der Nationalbank um weitere 20 Jahre. Von der neuen Notenserie wurden im Frühjahr die 100 Fr.- Scheine in Umlauf gebracht, die den Tessiner Barockarchitekten Borromini und die von ihm gebaute Kirche San Ivo della Sapienza in Rom zeigen. Die Verwendung eines Motivs, das über die eidgenössischen Gemarkungen hinausweist, strapazierte das ausgeprägte Heimatgefühl gewisser Kreise.

Das Parlament verlängerte das gesetzlich nicht definitiv verankerte Banknotenmonopol der Nationalbank um weitere 20 Jahre.

Den Willen zur Mitarbeit auf multilateraler Ebene dokumentierte der Bundesrat auch mit Vorschlägen für konkrete Massnahmen und das Parlament mit meist oppositionsloser Zustimmung. Verabschiedet wurde zunächst die Verlängerung eines Bundesbeschlusses über die Mitwirkung der Schweiz an internationalen Währungsmassnahmen. Damit behielt der Bundesrat die Kompetenz, bei Währungskrisen an internationalen Stützungsaktionen teilzunehmen, wobei der hierfür vorgesehene Betrag von bisher CHF 865 Mio. auf CHF 1.5 Mia. erhöht wurde. Im Rahmen eines weiteren Bundesbeschlusses wurden die Behörden überdies ermächtigt, einen à fonds perdu-Beitrag von insgesamt CHF 25 Mio. an den Zinsverbilligungsfonds der Weltbank und des IWF zugunsten der von den gestiegenen Erdölpreisen am meisten betroffenen Entwicklungsländer zu leisten. Im Einvernehmen mit dem Bundesrat kam es im weiteren zu Sondierungsgesprächen der Nationalbank mit den Vertretern des Europäischen Währungsverbundes («Währungsschlange») über einen Beitritt der Schweiz, der eine begrenzte Wechselkursstabilisierung gegenüber einigen wichtigen Handelspartnern erlaubt hätte. Die entsprechenden Verhandlungen wurden jedoch gegen Ende des Jahres eingestellt, weil namentlich der Widerstand Frankreichs eine Teilnahme der Schweiz verunmöglichte.

Mitwirkung der Schweiz an internationalen Währungsmassnahmen