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  • Ehe- und Scheidungsrecht

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  • Feri, Yvonne (sp/ps, AG) NR/CN

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Seit der Revision des Unterhaltsrechts, die per Januar 2017 in Kraft trat, ist die KESB dafür zuständig, nicht verheiratete Eltern mit gemeinsamen Kindern nach der Trennung bei der Ausarbeitung eines Unterhaltsvertrags oder einer Elternvereinbarung zu beraten. Mit einem Postulat wollte Yvonne Feri (sp, AG) den Bundesrat zur Prüfung veranlassen, inwiefern die KESB diese Beratung bei Unterhalts- und Elternverträgen gewährleiste. Gemäss Postulantin bestünden hier in der Praxis beträchtliche Unterschiede zwischen den Kantonen, manchmal fungierten auch Sozialdienste, Rechtsdienste oder Fachstellen als Anlaufstellen in diesen Belangen. Insbesondere für die Ausarbeitung von Elternvereinbarungen sei die Unterstützung durch die KESB lückenhaft. Wenn Unterhaltsverträge und Elternvereinbarungen separat ausgearbeitet würden, sei dies ineffizient, so Feri.
Der Bundesrat erklärte sich zur Annahme des Postulats bereit und beabsichtigte, dieses im Rahmen der laufenden Arbeiten zur Beantwortung zweier bereits überwiesener Postulate (Po. 19.3478; Po. 22.3380) zu erfüllen.
In der Sommersession 2023 nahm der Nationalrat das Postulat der Sozialdemokratin daraufhin stillschweigend an.

Kesb-Zuständigkeiten bei Unterhalts- und Elternverträgen (Po. 23.3047)

In der Sondersession vom Mai 2023 lehnte der Nationalrat mit 95 zu 89 Stimmen (2 Enthaltungen) eine Motion Gysin (gp, TI) knapp ab, die für im Konkubinat lebende Eltern im Trennungsfall ähnliche Eheschutzmassnahmen forderte wie für verheiratete Eltern. Wenn etwa Fragen zur Betreuung und zum Besuchsrecht sowie zur Übernahme der gemeinsamen Wohnung nicht ebenso rasch geklärt werden könnten wie bei Ehepaaren nach der Trennung, könne sich dies sowohl zum Nachteil der Eltern als auch der Kinder auswirken, so die Tessiner Nationalrätin.
Der Bundesrat erachtete eine Gesetzesanpassung als verfrüht, da er zuerst die Postulatsberichte zum Konkubinat (Po. 18.3234) und zu einem Pacs nach Schweizer Art (Po. 15.3431; Po. 15.4082) abwarten wollte. Im Nationalrat befürworteten die Fraktionen der SP, der Grünen und der GLP die Motion, wobei sie vereinzelt auf Unterstützung aus den drei grossen bürgerlichen Fraktionen zählen konnten.
In der Sommersession 2023 überwiesen wurde indes ein Postulat Feri (sp, AG; Po. 23.3047), das den Bundesrat veranlasst zu prüfen, inwiefern die KESB unverheiratete Eltern bei der Ausarbeitung von Unterhalts- und Elternverträgen berät.

Konkubinat und Trennung. Anpassung der Gesetzgebung (Mo. 21.4283)

Dem Bundesrat folgend lehnte der Nationalrat in der Sommersession 2022 mit 120 zu 68 Stimmen ein Postulat Feri (sp, AG) ab, das den Bundesrat dazu aufgefordert hätte, die 2013 und 2017 beschlossene Revision der elterlichen Verantwortung nach Trennung oder Scheidung zu evaluieren. Zum einen erachtete der Bundesrat den Zeitpunkt zur Durchführung einer Evaluation aufgrund der erst kürzlich beschlossenen Änderungen als verfrüht, zum anderen sah er ein Postulat nicht als geeignetes Mittel an, um anstelle eines Berichts eine umfassende Evaluation zu fordern. Unterstützung erfuhr das Postulat von den geschlossen stimmenden Fraktionen der SP und der Grünen sowie von den drei EVP-Ratsmitgliedern.

Evaluation der Revision der elterlichen Verantwortung nach Trennung oder Scheidung (Po. 20.3972)