Ende Juni ging das «Luzerner Tagblatt» in die Hände der Werbegesellschaft Publicitas über. Die Sanierungsbemühungen des bisherigen Mehrheitsaktionärs, Nationalrat A. C. Brunner, der das Blatt 1972 erworben hatte, waren offensichtlich gescheitert. Der Ringier-Verlag – bereits Besitzer der «Luzerner Neuesten Nachrichten» – lehnte ein Verkaufsangebot mit der Begründung ab, aus grundsätzlichen Überlegungen keine weitere politische Tageszeitung mehr erwerben zu wollen. Der Einstieg der mächtigen Inseratenverwalterin Publicitas ins Zeitungsverlagsgeschäft schien in vielen Augen die redaktionelle Unabhängigkeit zu gefährden. Die Inseratenagentur bezeichnete sich jedoch als «Aktionär auf Zeit» und wies auf geschäftspolitische Interessen hin, die sie zur Übernahme bewogen hätten (Aufrechterhaltung des Inseratenpools «Luzerner Tagblatt »/«Vaterland»).
Wettbewerbs- und Entwicklungsschwierigkeiten der Printmedien und Zeitungssterben- Schlagworte
- Datum
- 19. Juli 1974
- Prozesstyp
- Gesellschaftliche Debatte
- Akteure
- Quellen
-
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- LNN, 29.6.74; Ww, 3.7.74; VO, 19.7.74.
von Ernst Frischknecht
Aktualisiert am 22.04.2022
Aktualisiert am 22.04.2022