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  • Richterinnen- und Richterwahlen

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  • Cappa, Rosa Maria (pdc/cvp) TPF/BStGer

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Weil es seit dem Rücktritt von Rosa Maria Cappa keine italienischsprachige nebenamtliche Gerichtsperson an der Berufungskammer des Bundesstrafgerichts mehr gab – Cappa musste aufgrund der im Parlament in der Zwischenzeit diskutierten Unvereinbarkeitsregelung betreffend die berufsmässige Vertretung von Dritten an Gerichten ihr Amt niederlegen –, hatte die GK seit Herbst 2019 versucht, mittels zweier Ausschreibungen Kandidierende für das Amt zu finden. Eingegangen waren vier Bewerbungen, darunter jene von Maria-Antonella Bino (fdp) und Katharina Giovannone-Hofmann (gp), die beide von der GK als «unbescholtene Person» zur Wahl empfohlen wurden. Beide gehörten zudem Parteien an, die am BStGer untervertreten sind. Die Vereinigte Bundesversammlung wählte die zwei neuen nebenamtlichen Richterinnen am Bundesstrafgericht in der Sommersession 2020 mit 210 (Bino) bzw. 202 Stimmen (Giovannone-Hofmann). Eingelegt worden waren total 217 Wahlzettel.

Zwei neue nebenamtliche Richterinnen am Bundesstrafgericht

Mit der Revision des Bundesgesetzes über das Bundesgericht war auch die Schaffung einer Berufungskammer am Bundesstrafgericht (BStGer) beschlossen worden, die mit zwei ordentlichen und maximal zehn nebenamtlichen Richterinnen und Richtern besetzt werden soll. Ebendiese Neubesetzung stand mit der Wahl der Mitglieder der neuen Berufungskammer in der Sommersession 2018 auf der Traktandenliste der Vereinigten Bundesversammlung. Die GK erachtete es nach Rücksprache mit dem BStGer als sinnvoll, die ordentlichen Richterstellen mit drei Teilzeitpensen zu besetzen, um garantieren zu können, dass alle drei Amtssprachen vertreten sind. Allerdings fanden sich unter den 62 Bewerbungen (davon waren 24 von Frauen) nur deutsch- bzw. italienischsprachige Kandidierende, die sich für die ordentlichen Richterstellen als geeignet erwiesen. Die GK empfahl deshalb Andrea Blum (svp) als deutschsprachige, mit einem 80-Prozent-Pensum ausgestattete sowie Claudia Solcà (cvp) als italienischsprachige, mit einem 50-Prozent-Pensum ausgestattete ordentliche Richterin. Die Stelle für ein französischsprachiges ordentliches Gerichtsmitglied blieb vakant und wurde mit einem 60- bis 70-Prozent-Pensum erneut ausgeschrieben. Die prozentuale Begrenzung ergab sich aus dem Umstand, dass insgesamt nicht mehr als zwei Vollzeitstellen besetzt werden durften. Auf die Sprachverteilung wurde auch bei der Auswahl der nebenamtlichen Richterinnen und Richter geachtet: Die GK empfahl fünf deutschsprachige (Tom Frischknecht, sp; Beatrice Kolvodouris Janett, fdp; Barbara Loppacher, sp; Marcia Stucki, svp und Petra Venetz, cvp), drei französischsprachige (Frédérique Bütikofer Repond, cvp; Jean-Paul Ros, sp und Jean-Marc Verniory, cvp) und ein italienischsprachiges (Rosa Maria Cappa, fdp) nebenamtliches Gerichtsmitglied.
Die beiden ordentlichen Richterinnen erhielten 192 (Blum) bzw. 187 (Solcà) von 199 gültigen Stimmen. Bei den nebenamtlichen Richterinnen und Richtern, die gemeinsam gewählt wurden, erhielten die SP-Mitglieder etwas weniger Stimmen (187 bis 189) als die restlichen Kandidatinnen und Kandidaten (192 bis 199 Stimmen), übersprangen aber das absolute Mehr (101 Stimmen) ebenfalls problemlos.

Wahl der Mitglieder der neuen Berufungskammer
Dossier: Schaffung einer Berufungskammer am Bundesstrafgericht