Die vielfältigen Bestrebungen zum Schutz der Umwelt vor den Immissionen des Strassenverkehrs waren unvermindert wirksam. Im Herbst wurde die von einer St. Galler Arbeitsgruppe lancierte «Albatros»-Initiative eingereicht, die eine weitere drastische Verringerung der Motorfahrzeugabgase verlangte. Gleichzeitig gaben die Burgdorfer Technikumsstudenten, die ein Volksbegehren für zwölf autofreie Sonntage im Jahr in Umlauf gesetzt hatten, das Zustandekommen ihres Unternehmens bekannt. Das Initiativkomitee, das sich unter dem Vorsitz von Nationalrat J. Bächtold (ldu, BE) für strengere Lärmvorschriften einsetzte, gelangte dagegen noch nicht ans Ziel. Dafür legte eine Expertengruppe des Eidg. Amtes für Strassen- und Flussbau einen Bericht (BRG 12151) über Immissionsschutzmassnahmen an Autobahnen vor. Dieser befürwortete vor allem die Ausscheidung von Lärmschutzzonen mit Wohnbauverbot, wie sie bereits für den Flugplatzbau vorgeschrieben ist, sowie bauliche Abschirmvorkehren. Über den Expertenbericht wurde ein Vernehmlassungsverfahren angeordnet. Gegen Jahresende orientierte der Bundesrat seinerseits das Parlament über den Stand der Bekämpfung von Abgas- und Lärmeinwirkungen im Strassenverkehr und legte ein Konzept zur Verschärfung der bestehenden Regelungen vor. Zugleich setzte er die bereits 1973 vorgesehene, wegen der Versorgungskrise jedoch noch aufgeschobene Senkung des Bleigehalts im Benzin in Kraft.
Volksinitiative gegen die Luftverschmutzung durch Motorfahrzeuge («Albatros»-Initiative)- Schlagworte
- Datum
- 22. Oktober 1974
- Prozesstyp
- Volksinitiative
- Akteure
- Quellen
-
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- AB NR, 1974, S. 678 f.
- AS, 1974, S. 1856
- AS, 1975, S. 58
- BBI, 1974, II, S. 965 ff.
- BBI, 1975, I, S. 25 ff.
- BN, 24.4.74; TA, 24.4.74.
- TA, 3.1. und 24.4.74; BN, 24.4.74; Ldb, 28.9.74; Ostschw., 27.9.74; NZZ, 9.10.74; NZ, 14.12.74.
von Peter Gilg
Aktualisiert am 22.03.2022
Aktualisiert am 22.03.2022