Suche zurücksetzen

Inhalte

Akteure

  • Morel, Félicien (dsp/pds, FR)

Prozesse

4 Resultate
Als PDF speichern Weitere Informationen zur Suche finden Sie hier

Bei den Freiburger Staatsratswahlen — welche infolge von vier Rücktritten besonders umstritten waren — erreichte von 21 Kandidatinnen und Kandidaten im ersten Wahlgang niemand das absolute Mehr. Am besten schnitten die Kandidaten der CVP ab, wobei aber die einzige Frau in einer Westschweizer Regierung, Baudirektorin Roselyne Crausaz (cvp), innerhalb ihrer Partei nur den fünften Platz belegte. In der Gesamtauswertung folgten auf die drei erstplazierten CVP-Vertreter der bisherige Justiz- und Polizeidirektor Raphael Rimaz (svp), der Neue Pierre Ecoffey (cvp) und erst auf dem sechsten Rang Crausaz. Der bisherige Finanzdirektor und Begründer der freiburgischen demokratisch-sozialen Partei, Félicien Morel, erreichte nur den siebten Rang, gefolgt von den Sozialdemokraten Pierre Aeby und Ruth Lüthi. Die Delegiertenversammlung der CVP entschied, dass nur die drei erstplazierten Kandidaten ihrer Partei zum zweiten Wahlgang antreten durften, womit die Bisherige Roselyne Crausaz ausschied.

Im zweiten Wahlgang musste die drittstärkste Partei im Kantonsparlament, die FDP, ihren einzigen Regierungssitz an die SP abtreten. Das beste Resultat erreichte der Vorsteher des Amtes für Wirtschaftsförderung, Michel Pittet (cvp); seine Parteikollegen Urs Schwaller und Augustin Macheret erreichten die Plätze vier und sechs. Auf dem zweiten und dritten Rang folgten Raphael Rimaz (svp) und Félicien Morel (dsp). Den Sozialdemokraten gelang es nach 1971 zum zweiten Mal, die FDP aus der Regierung zu verdrängen; die Kantonalparteipräsidentin Ruth Lüthi eroberte den siebten Platz in der Regierungssitzvergabe, während sich ihr Parteikollege Pierre Aeby als fünfter klassierte.

Staatsratswahlen Freiburg 1991
Dossier: Kantonale Wahlen - Freiburg
Dossier: Kantonale Regierungswahlen 1991

Die Demokratisch-soziale Partei existiert in den Kantonen Zürich, Basel-Stadt, Graubünden, Freiburg und seit November des Berichtsjahres auch in der Waadt, wo bereits vier Lokalsektionen bestanden. In der Stadt Lausanne hatten sich dissidente Sozialdemokraten bereits 1989 zu einer kommunalen DSP zusammengeschlossen.
Bei kantonalen Wahlen gelang es der freiburgischen DSP unter Präsident und Staatsrat Félicien Morel, sieben Sitze im Parlament zu erobern; in Graubünden hingegen verlor die Partei die Hälfte ihrer Mandate und erhielt nur noch zwei Sitze. An den Nationalratswahlen beteiligte sich nur die Freiburger Kantonalpartei mit einer eigenen Liste.
Von der im Frühjahr angekündigten Gründung einer nationalen Organisation war später nichts mehr zu hören.

Wahlresultate der DSP 1991

Die Idee der Gründung einer gesamtschweizerischen DSP konnte im Berichtsjahr noch nicht verwirklicht werden. Auch Neugründungen kantonaler Sektionen blieben aus. Im Kanton Freiburg hat die unter Staatsrat Félicien Morel von der SP abgespaltene DSP ein Dokument zu den ideologischen Grundlagen der Partei erarbeitet, welches insbesondere die Abgrenzung zur SP darstellt. Im ersten Jahr ihres Bestehens hat die freiburgische DSP rund 300 Mitglieder gewinnen können. Die 1987 gegründete DSP des Kantons Graubünden beteiligte sich, wie auch die SP, ohne Erfolg an den Regierungsratswahlen; dabei entstand erneut eine Diskussion um eine Wiedervereinigung der beiden Parteien.

Gründung einer gesamtschweizerischen DSP und neuen kantonalen Sektionen

Lokale interne parteipolitische Schwierigkeiten ergaben sich in der Stadt Zürich, wo Stadträtin Emilie Lieberherr, seit 20 Jahren Direktorin des Sozialamts, mit der Begründung mangelhafter Parteisolidarität in Sach- und Personalfragen aus der Partei ausgeschlossen wurde. Im Kanton Freiburg trat Staatsrat Denis Clerc nach langen Auseinandersetzungen aus der Partei aus; damit hat nach Félicien Morel, mit welchem Clerc allerdings ebenfalls zerstritten ist, auch der zweite auf der SP-Liste gewählte Staatsrat die Partei verlassen.

interne parteipolitische Schwierigkeiten bei der SP