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Acteurs

  • Parti démocrate-chrétien (PDC; -2020)
  • Egli, Alphons (cvp/pdc) BR EDI / CF DFI

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Am 20. Juli 2022 verstarb Judith Stamm mit 88 Jahren. Die «Pionierin der Frauenfrage in der helvetischen Politik», wie sie Claude Longchamp in seinem Nachruf im Tages-Anzeiger betitelte, hatte in Zürich Rechtswissenschaften studiert und dort promoviert. Weil ihr 1960 als Frau eine Stelle als Gerichtsschreiberin verwehrt war, wurde sie Polizeiassistentin in Luzern, wo sie 20 Jahre blieb und zur Offizierin befördert wurde. Ihr politisches Wirken begann im Jahr der Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechts: 1971 trat sie der damaligen CVP bei und wurde sogleich als erste Frau ins Parlament des Kantons Luzern gewählt. 1983 erfolgte ihre Wahl in den Nationalrat. Dort setzte sie sich mit zahlreichen Vorstössen dafür ein, dass die politischen Institutionen auch den Frauen offenstanden. 1986 stiess sie mit einer Motion (Mo. 86.917) die Schaffung des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau an und kandidierte im gleichen Jahr als wilde Kandidatin für die Bundesratsersatzwahlen – aus Protest dagegen, dass die CVP für die Doppelvakanz nach den Rücktritten von Kurt Furgler und Alphons Egli keine Frau portiert hatte. In ihrer Partei eckte sie nicht nur an, weil sie sich für Gleichstellung starkmachte, sondern auch, weil sie sich für eine Fristenlösung einsetzte. Die «nie Eingemittete» habe sich aber oft «eigenwillig» durchgesetzt, urteilte die Weltwoche. Als Höhepunkt ihrer politischen Karriere galt ihre Berufung zur höchsten Schweizerin: Stamm war 1996 als vierte Frau zur Nationalratspräsidentin gewählt worden. Noch während ihres Nationalratsmandats war Stamm Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen. Aber auch nach ihrem Rücktritt aus dem Parlament im Jahr 1999 blieb die Luzernerin aktiv und präsidierte etwa die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft.

Judith Stamm verstorben

An möglichen politischen Massnahmen gegen das Waldsterben wurden vorerst die Verminderung von Schadstoffen in der Luft, die Erschliessung und Aufforstung geschädigter Wälder sowie eine umfassende wissenschaftliche Beobachtung und Analyse der Krankheitssymptome genannt. Im Nationalrat fand kurz vor Ende der Legislaturperiode eine ausführliche Debatte zum Waldsterben statt, in deren Verlauf nicht weniger als 17 persönliche Vorstösse begründet wurden. Schliesslich wurden Motionen der SVP- und der CVP-Fraktion für eine bessere Erfassung der Wälder respektive eine laufende Berichterstattung über die Schäden überwiesen. Noch im Berichtsjahr wurde an den Arbeiten für die landesweite Waldbeobachtung unter dem Namen «Sanasilva» begonnen. Als Antwort auf das beängstigende Phänomen stellte Bundesrat A. Egli ein umfangreiches und abgestimmtes Massnahmenpaket für das folgende Jahr in Aussicht. Weitergehende Forderungen erhoben die Umweltorganisationen in einem Sofortprogramm zur Rettung des Waldes. An kurzfristigen Massnahmen wurde hier unter anderem verlangt, die Höchstgeschwindigkeiten auf den Strassen auf 100 bzw. 80 km/h zu senken, umweltfreundliche Tarife bei den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern, einen «abgasfreien» Bettag einzuführen und aus den Treibstoffzöllen Mittel für den Umweltschutz zur Verfügung zu stellen. Die LdU/EVP-Fraktion veröffentlichte ein «Grün-Buch», in dem sie einen Teil der Forderungen des Sofortprogramms übernahm und insbesondere durch den Vorschlag ergänzte, mit einer eidgenössischen Motorfahrzeugsteuer sei jeder Halter eines Personenwagens zum automatischen Bezug eines Generalabonnements der SBB zu verpflichten. Dadurch würde die verminderte Nutzung des Autos und das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr forciert. 25 Rechtsprofessoren der Zürcher Universität stellten noch vor Jahresende mit einem Gutachten fest, dringende Schritte zur Rettung des Waldes könnten über das Notrecht eingeleitet werden.

Dringliche Interpellationen zum Waldsterben, Beginn Sanasilva-Bericht
Dossier: Le dépérissement des forêts dans les années 1980