Etwas überraschend kündigte SVP-Regierungspräsident Erhard Meister auf Ende 2010 seinen Rücktritt an. Die SVP wollte ihren zweiten Sitz, den sie erst 2004 nach über 30 Jahren zurückerobert hatte, mit Ernst Landolt verteidigen, dessen Kandidatur von der FDP, der EVP und der EDU sowie vom Gewerbeverband unterstützt wurde. Einen Angriff auf den Sitz lancierte die Alternative Liste, die Kantonsrat Matthias Frick ins Rennen schickte, der sich die Unterstützung von SP und Ökoliberalen sichern konnte.

Der als gemässigt und erfahren geltende Landolt siegte schliesslich deutlich und erhielt mit 12'619 Stimmen fast dreimal so viele Voten wie sein Gegenkandidat (4'636). Auffällig waren die zahlreichen Leerstimmen: fast 8'000 Wahlzettel trugen keinen Namen, was als Protest gegen die Classe Politique und als Unzufriedenheit mit der Kandidatenauswahl gewertet wurde. Auch die für Schaffhausen geringe Wahlbeteiligung von 56.6% wurde als Misstrauensvotum interpretiert.

Dossier: Kantonale Regierungswahlen 2010
Dossier: Kantonale Wahlen - Schaffhausen