Année politique Suisse 1966 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
5. Sozialpolitik — Politique sociale
Wallis : Neues umfassendes Arbeitsgesetz, z. T. Einführungsgesetz zum eidg. Arbeitsgesetz (3 Wochen Ferien für alle nichtlandwirtschaftlichen Arbeitnehmer, Bezeichnung der Feiertage durch den Staatsrat) vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung gutgeheissen (TdL, 160, 9.6.66; 187-189, 6.-8.7.66; TdG, 155-158, 6.-9.7.66; 269, 17.11.66; PS, 163, 18.7.66).
Uri : Revision des Gesetzes über Beitragsleistungen an die Lehrerbesoldungen (Erhöhung der Kantonsbeiträge bei Einhaltung kantonaler Bedingungen durch die Gemeinden, Angleichung der Zulagen an Verhältnisse des Staatspersonals, künftige Festsetzung durch nur dem fakultativen Referendum unterstehende Verordnung) in der Volksabstimmung angenommen (Vat., 147, 28.6.66; NZZ, 2850, 28.6.66; 4446, 18.10.66). — Revision der Dienst- und Besoldungsverordnung für das Staatspersonal (Reallohnerhöhung um 5 %, Treueprämie, Verminderung der Besoldungsklassen) vom Landrat beschlossen (Vat., 285, 9.12.66; 294, 20.12.66; NZZ, 5544, 21.12.66).
Zug : Neues Besoldungsgesetz (Einbau der Teuerungszulagen in die Grundbesoldung, grössere Beweglichkeit bei Einstufung und Beförderung, Einführung von Treueprämien, die auch von den Gemeinden an Lehrer auszurichten sind) vom Kantonsrat beschlossen (NZZ, 3713, 5.9.66; 3966, 20.9.66; Vat., 274, 25.11.66).
Solothurn : Erhöhung der Grundbesoldungen der Volksschullehrer um 10 % vom Kantonsrat beschlossen (BN, 455, 26.10.66; NZZ, 4600, 27.10.66).
St. Gallen : Neues Lehrerbesoldungsgesetz (Reallohnerhöhungen) vom Grossen Rat beschlossen (Ostschw., 33, 9.2.66; NZZ, 647, 15.2.66). — Neue Dienst- und Besoldungsordnung für das Staatspersonal (Reallohnerhöhungen) vom Grossen Rat beschlossen (Ostschw., 271, 23.11.66; NZZ, 5049, 23.11.66). — Neue Gehaltsordnung für Lehrkörper und Verwaltungspersonal der Hochschule (Reallohnethöhungen) vom Grossen Rat genehmigt (NZZ, 4612, 28.10.66; Ostschw., 271, 23.11.66).
Graubünden : Teilrevision des Schulgesetzes (Erhöhung der Grundgehälter der Lehrer, Ermächtigung des Grossen Rates zur Festsetzung der Minima) in der Volksabstimmung angenommen (NZ, 140, 25.3.66; NZZ, 1350, 28.3.66; BN, 133, 29.3.66).
Aargau : Neue Dekrete für Beamten- und Lehrerbesoldung (Reallohnerhöhungen, neue Ämtereinreihung, grössere Beweglichkeit) vom Grossen Rat beschlossen (NZ, 365, 10.8.66; NZZ, 3544, 24.8.66; 5432, 14.12.66; BN, 518, 6.12.66; Vat., 290, 15.12.66).
Thurgau : Revision der Besoldungsordnung (Reallohnerhöhungen, Erweiterung der Sozialzulagen) vom Regierungsrat beantragt (BN, 555, 30.12.66; NZZ, 5634, 30.12.66).
Neuenburg : Revision des Besoldungsgesetzes. für Behörden, Staats- und Lehrpersonal (Reallohnerhöhungen, Neueinstufungen) in der Volksabstimmung angenommen (PS, 194, 25.8.66; 222, 27.9.66; 239, 17.10.66; GdL, 225, 27.9.66).
Luzern : Neues Feriengesetz (3 Wochen für Jugendliche und Lehrlinge sowie nach dem 35. Altersjahr oder dem 10. Dienstjahr) vom Regierungsrat beantragt (Vat., 281, 3.12.66).
Aargau : Revision des Einführungsgesetzes zum OR (3 Wochen nach dem 30. Altersjahr oder dem 10. Dienstjahr) in der Volksabstimmung angenommen; Freisinnige für Ablehnung (NZ, 142, 27.3.66; 226, 18.5.66; NZZ, 1990, 5.5.66; 2333, 26.5.66).
Wallis : 3 Wochen Ferien für alle nichtlandwirtschaftlichen Arbeitnehmer, vgl. 7 a) Arbeit.
Solothurn : Entwurf zu Einführungsgesetz zum eidg. Kranken- und Unfallversicherungsgesetz (obligatorische Krankenversicherung auch für Erwachsene bei bescheidenem Einkommen) vom Regierungsrat vorgelegt (NZZ, 5012, 21.11.66).
Baselstadt : Revision des Gesetzes über obligatorische Krankenpflegeversicherung (Erhöhung der Einkommensgrenzen für Obligatorium um 38 % gegenüber 1960) vom Grossen Rat angenommen (BN, 191, 7./8.5.66; 251, 17.6.66). — Gesetz über Durchführung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung in privaten Krankenkassen (Vermehrung der für die obligatorische Versicherung anerkannten Kassen, Krankenpflegebeiträge nicht mehr nach Mitgliederzahl, sondern nach Bundessubventionsbetrag, Erhöhung der Spitalkostenbeiträge) vom Grossen Rat angenommen (NZ, 497, 27.10.66; BN, 481, 11.11.66).
Appenzell Ausserrhoden : Einführungsgesetz zum eidg. KUVG (Versicherungsobligatorium für Personen mit niedrigem Einkommen) vom Kantonsrat in Beratung gezogen (NZZ, 5299, 6.12.66).
St. Gallen : Neues Krankenversicherungsgesetz im Anschluss an Revision des eidg. KUVG (Einführung eines kantonalen Versicherungsobligatoriums für bescheidene Einkommen, Differenzierung der Staatsbeiträge, insbesondere zugunsten von Kindern und Wöchnerinnen, Einbeziehung von Unfällen und Mutterschaft) in der Volksabstimmung angenommen (Ostschw., 235, 8.10.65; 110, 12.5.66; 240, 17.10.66; NZZ, 4377, 14.10.66).
Thurgau : Revision des Krankenversicherungsgesetzes im Anschluss an Revision des eidg. KUVG (Erweiterung der Versicherungspflicht, Staatsbeiträge nicht mehr nach Mitgliederzahl, sondern nach Krankenpflegekosten der Kassen, Beitragspflicht der Gemeinden) vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung gutgeheissen (BN, 7, 6.1.66; 410, 28.9.66; NZZ, 4563, 25.10.66; 5306, 7.12.66).
Zürich : Erhöhung für Staatspersonal (von 20 auf 30 Fr. pro Monat) vom Kantonsrat beschlossen (NZZ, 4428, 17.10.66).
Bern : Erhöhung für nichtlandwirtschaftliche Arbeitnehmer (von 15 auf 25 Fr.) in der Volksabstimmung angenommen (NBZ, 81, 6.4.66; Tw, 85, 13.4.66; Bund, 148, 18.4.66).
Uri : Erhöhung für Staatspersonal (von 30 auf 35 Fr.) vom Landrat beschlossen (NZZ, 5544, 21.12.66).
Schwyz : Erhöhung von 15 bzw. 20 auf 20 bzw. 25 Fr. und Ausdehnung auf weitere Gewerbetreibende vom Kantonsrat beschlossen (Vat., 224, 27.9.66; 239, 14.10.66).
Glarus : Erhöhung von 20 auf 25 Fr. (von Konservativ-Christlichsozialen und Gewerkschaftskartell gegen Regierung und Landrat befürwortet) von der Landsgemeinde angenommen (NZZ, 1571, 12.4.66; 1717, 20.4.66; Vat., 101, 2.5.66).
Freiburg : Einführung einer Geburtenzulage für Arbeitnehmer (100 Fr.) vom Grossen Rat beschlossen (Lib., 250, 27.10.66; 263, 12./13.11.66; 269, 19./20.11.66).
Baselstadt : Erhöhung für Arbeitnehmer (von 25 auf 30 Fr.) vom Grossen Rat beschlossen (BN, 536, 16.12.66).
St. Gallen : Erhöhung für Arbeitnehmer (von 15 auf 25 Fr.) vom Grossen Rat beschlossen (Ostschw., 224, 28.9.66; 249, 27.10.66; 270, 22.11.66).
Graubünden : Erhöhung für Arbeitnehmer (von 15 auf 20 Fr.) vom Grössen Rat beschlossen (NZZ, 5201, 1.12.66).
Thurgau : Erhöhung von 20 auf 25 Fr. vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung gutgeheissen (BN, 410, 28.9.66).
Tessin : Erhöhung von 20 auf 30 Fr. vom Grossen Rat beschlossen (CdT, 2.3.66).
Genf : Erhöhung (von 35 auf 40 Fr. bzw. von 70 auf 80 Fr. für in Ausbildung stehende Kinder) sowie periodische Anpassung (alle 3 Jahre) vom Staatsrat gegenüber weitergehendem Antrag des Parti du travail beantragt (TdG, 217, 17.9.66; 225, 30.9.66; 251, 27.10.66).
Glarus : Umfassendes Fürsorgegesetz anstelle des alten Armengesetzes von der Landsgemeinde angenommen (NZZ, 363, 27.1.66; 1930, 2.5.66).
Thurgau : Neues Fürsorgegesetz anstelle des alten Armengesetzes (Wohnortsprinzip, Übertragung von Orts- und Kirchgemeinden auf Munizipalgemeinden als Verbände der Ortsgemeinden) in der Volksabstimmung angenommen (NZZ, 272, 21.1.66; 1312, 25.3.66; 1350, 28.3.66; vgl. auch oben S. 115 f.).
Zürich : Revision der Spitaltaxordnung (Tariferhöhung, Abstufung nach Einkommen und Vermögen aufgegeben, Degression bei längerem Aufenthalt in allgemeinen und halbprivaten Abteilungen, höhere Ansätze für Kantonsspitäler) vom Kantonsrat beschlossen (NZZ, 1240, 21.3.66; 1357, 28.3.66).
Nidwalden : Persönlicher Antrag auf Vorbereitung der Verstaatlichung des privaten Kantonsspitals von der Landsgemeinde angenommen; entsprechende Vorlage sowie Spitalgesetz vom Landrat in Beratung gezogen (Vat., 95, 25.4.66; 287, 12.12.66).
Appenzell Ausserrhoden : Gesetz über staatliche Unterstützung der Krankenanstalten (Erhöhung der Beiträge pro Krankentag) vom Kantonsrat in Beratung gezogen (NZZ, 4568, 25.10.66).
St. Gallen : Gesetz über Staatsbeiträge an Gemeindekrankenhäuser (Erhöhung und Differenzierung der Beiträge) vom Grossen Rat in Beratung gezogen (Ostschw., 248, 26.10.66).
Zürich : Bau einer neuen Frauenklinik im Kantonsspital Zürich vom Regierungsrat beantragt (NZZ, 3143, 20.7.66).
Thurgau : Bau eines neuen Kantonsspitals in Frauenfeld vom Regierungsrat beantragt (NZZ, 5268, 5.12.66).
Waadt : Kauf eines Grundstücks für eine zweite kantonale Nervenheilanstalt in Pomy bei Yverdon vom Grossen Rat. beschlossen (TdG, 261, 8.11.66; GdL, 267, 15.11.66; TdL, 321, 17.11.66).
Solothurn : Neues Gesetz über das Hebammenwesen (Anpassung an eidg. KUVG, Erweiterung der unentgeltlichen Geburtshilfe an Wöchnerinnen in bescheidenen finanziellen Verhältnissen, Staats- und Gemeindebeiträge) in der Volksabstimmung angenommen (NZZ, 1507, 5.4.66; 3826, 12.9.66; 3872, 14.9.66; NZ, 296, 30.6.66).
Waadt : Revision des Gesundheitsorganisationsgesetzes als Gegenentwurf zu einer Volksinitiative (Straflosigkeit für Naturärzte bei ehrenwerten Motiven und unschädlicher Behandlung) vom Grossen Rat angenommen; Rückzug der Initiative (GdL, 104, 5.5.66; 109, 11.5.66; TdL, 137, 17.5.66).
Neuenburg : Revision des Gesetzes über die Ausübung der Medizinalberufe (Vorschriften über Ausbildung und allfällige Prüfung der Chiropraktoren) vom Staatsrat beantragt (TdG, 251, 13.12.66).
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