Année politique Suisse 1993 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
6. BILDUNG UND KULTUR — EDUCATION ET CULTURE
GLARUS: Änderung des Beschlusses über die Ausrichtung von Beiträgen an die Kinderkrippen. Von der Landsgemeinde am 2.5. angenommen (NZZ, 3.5.; Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1993).
NEUCHATEL: Révision de la loi cantonale sur la profession d'avocat. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 29.6.; cf. APS 1992, p. 334).
SANKT GALLEN: Anwaltsgesetz. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen (SGT, 17.2., 4.5.).
VAUD: Modification de la loi sur la protection de la jeunesse. Délégation des compétences aux communes en matière de placement. Approuvée par le Grand Conseil (24 Heures, 8.12.).
ZÜRICH: Parlamentarische Initiative für eine Kantonalisierung der Kindergärten. Vom Kantonsrat gegen den Willen der Regierung definitiv unterstützt, zuhanden der Volksabstimmung jedoch zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 57,4% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 47,5%; Ja-Parolen von SP, LdIJ, EVP, GP und FraP (NZZ, 22.6., 29.11.).
BERN: 1) Neues Lehreranstellungsgesetz. Möglichkeit für die Gemeinden, die Kompetenzen für die Wahl der Lehrkräfte selbst zu regeln. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen (Bund, 21.1.; vgl. SPJ 1992, S. 334) - 2) Volksinitiative für ein Schulmodell 5/4. In der Volksabstimmung vom 7.3. mit 57,2% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 48,7%; Ja-Parole der AP, FDP, EDU, SD (Bund, 28.1., 1.2., 19.2., 23.2., 8.3.; vgl. SPJ 1992, S. 334) - 3) Gesetz über die Ausbildung der Lehrkräfte. Zusammenfassung der bisherigen 200 Erlasse in einem Gesetz; Erfordernis eines Maturitätsabschlusses oder einer Berufsausbildung als Voraussetzung zum Lehrberuf; Schaffung von vier Lehrerkategorien. Vom Regierungsrat vorgestellt (Bund, 8.6.).
GLARUS: Einführung des schulfreien Samstags an den Glarner Schulen sowie den Kindergärten. Vom Landrat zuhanden der Landsgemeinde verabschiedet. An der Landsgemeinde vom 2.5. abgelehnt (NZZ, 25.2., 3.5.; Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1993).
NEUCHATEL: Fermeture du gymnase du Val de Travers. Approuvée par le Gouvernement et le Parlement. Aboutissement du référendum. En votation populaire du 7 mars, la fermeture est rejetée par 70,4% des votants; participation: 46,6%; le oui était recommandé par le PL-PPN, liberté de vote du PE (Express, 26.2., 5.3., 8.3.).
SANKT GALLEN: 1) Reduzierung der Gymnasialdauer im gebrochenen Bildungsgang (Eintritt nach der Sekundarschule) auf 4 Jahre. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen (SGT, 16.2.; vgl. SPJ 1992, S. 335) - 2) Neues Volksschulgesetz. Beibehaltung der Wahl des Erziehungsrats durch die Regierung mit der Kompetenz des Parlaments, die Wahl gesamthaft zu genehmigen; Möglichkeit für die Schulgemeinden, von den Eltern für das freiwillige zehnte Schuljahr einen angemessenen finanziellen Beitrag einzufordern; Herauslösung der Einführungsklassen aus den Sonderklassen; hochbegabten Kindern soll die Möglichkeit offenstehen, eine Klasse zu überspringen; Erhöhung der Ordnungsbussen für das Schuleschwänzen. Vom Regierungsrat vorgelegt (SGT, 16.7.).
SCHAFFHAUSEN: 1) Einführung des Maturitätstyps E für das kommende Schuljahr. Vom Grossen Rat angenommen (SN, 26.1., 23.2.; vgl. SPJ 1990, S. 324) - 2) Verkürzung der Kantonsschuldauer von fünf auf vier Jahre. Vom Regierungsrat vorgelegt (SN, 24.7.) - 3) Revision des Schulgesetzes. Einsparungen durch rationellere Organisation der Schulzahnklinik. In der Volksabstimmung vom 12.12. mit 60,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 59,5%; Nein-Parolen von SP, GB und EDU (SN, 4.12., 13.12.).
TESSIN: Gesetzesrevision zur Reduktion der Pensen der Klassenlehrer an der Medienschule. Von der Regierung vorgelegt und vom Grossen Rat gutgeheissen (CdT, 22.5., 23.6.).
THURGAU: Kredit von 4,8 Mio Fr. für das Seminaristinnenwohnheim in Kreuzlingen. In der Volksabstimmung vom 7.3. mit 56,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 55% (NZZ, 3.3., 8.3.; SGT, 8.3.).
URI: Revision der Schulverordnung: Einführung der viereinhalb-Tage-Woche an den Urner Schulen. Vom Landrat zuhanden der Volksabstimmung angenommen. In der Volksabstimmung vom 6.6. mit 60,3% der Stimmen abgelehnt; Ja-Parole der SP, Stimmfreigabe der FDP; Stimmbeteiligung: 53,1% (LZ, 1.4., 7.6.).
VALAIS: Révision sectorielle de la loi sur l'instruction publique portant sur la formation des enseignants. Nouvelle école normale supérieure, nouvelle filière de formation pour les enseignants du secondaire, formation continue harmonisée. Proposée par le Gouvernement (NF, 24.9.).
VAUD: Modification de la loi scolaire. Participation de l'Etat aux frais de construction. Subvention forfaitaire au m2 au lieu d'une participation au pour cent du décompte final. Baisse du taux de subventionnement du canton. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 23.3.).
ZUG: Änderung des Schulgesetzes. Neuordnung der Beiträge an ausserkantonale Lehranstalten; Zuständigkeit des Erziehungsrates für das Übertrittsverfahren mit Beschwerdemöglichkeit an die Regierung. Vom Kantonsrat angenommen (LNN, 2.7.).
ZÜRICH: Änderung des Volksschulgesetzes. Erhöhung der Busse für unentschuldigtes Schulschwänzen auf bis zu 3000 Fr. Vom Kantonsrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 26.9. mit 66,0% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 47% (NZZ, 2.2., 27.9.).
BASEL-LAND: Jährlicher Kredit von 613 000 Fr. ab 1996 zur Einführung der technischen Berufsmatur. Spezielle Frauenförderung durch die Einstellung von Mentorinnen an den vorbereitenden Schulen. Vom Landrat angenommen (BaZ, 17.6.).
LUZERN: Kredit von 33,973 Mio. Fr. für die Erstellung der Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule im Westflügel des Bahnhofs Luzern. Von allen Parteien befürwortet. In der Volksabstimmung vom 7.3. mit 67,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 48,7% (LZ, 29.1., 8.3.).
NEUCHATEL: Révision de la loi sur la formation professionelle. Introduction de la maturité professionelle (baccalauréat professionel). Approuvée par le Grand Conseil (Express, 2.2.).
NIDWALDEN: Kantonsbeitrag von 648 000 Fr. für das CIM-Bildungszentrum Zentralschweiz in den nächsten sechs Jahren. Von der Landsgemeinde am 25.4. angenommen (LZ, 26.4.).
SCHAFFHAUSEN: Änderung des Einführungsgesetzes zum Berufsbildungsgesetz. Organisatorische Änderung im Zusammenhang mit der Zusammenlegung der Landwirtschaftlichen Schule Charlottenfels und der Gewerblich-Industriellen Berufsschule Schaffhausen. Antrag der Regierung. Vom Grossen Rat angenommen (SN, 12.8., 2.11.).
BERN: 1) Neues Universitätsgesetz. Vom Grossen Rat mit 85 gegen 84 Stimmen verworfen (Bund, 26.3., 24.4., 28.5., 11.6., 15.9.; vgl. SPJ 1992, S. 336) — 2) Volksinitiative für die Errichtung eines Lehrstuhls für Komplementärmedizin an der Universität Bern. Indirekter Gegenvorschlag der Regierung: Errichtung einer "kollegialen Instanz für Komplementärmedizin", zusammen mit einem vollamtlichen Sekretariat und mindestens zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeit. Von der Regierung vorgelegt (Bund, 11.12.; vgl. SPJ 1992, S. 336).
GENEVE: Révision de la loi sur l'université. Accélération de la nomination des professeurs; amélioration de la position des professeurs adjoints; introduction d'une mise à la retraite obligatoire pour les professeurs à la fin de leur mandat universitaire. Proposée par le Conseil d'Etat (JdG, 26.11.).
LUZERN: Änderung des Erziehungsgesetzes. Schaffung einer plurifakultären Universität Luzern. Vom Regierungsrat beantragt. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (LNN, 12.3.; LZ, 22.6., 23.6., 14.9., 15.9., 19.10.).
ZÜRICH: Änderung des Unterrichtsgesetzes. Einführung der Kompetenz der Regierung, die Zulassung zur Universität (Numerus clausus) wie auch die Studiendauer beschränken zu können; Senkung des Mindestalters für die Immatrikulation auf 17 Jahre; Verzicht auf die Festlegung der Zahl der Prorektoren und die Verankerung der Förderung des akademischen Nachwuchses. Von der Regierung beantragt (NZZ, 11.6., 19.8.).
BASEL-LAND: Gesetz über die Ausbildungsbeiträge. Erhöhung der Beiträge und flexiblere Gestaltung der Anpassung an die Geldentwicklung. Vom Regierungsrat vorgelegt (BaZ, 17.2., 13.4., 3.11.).
NEUCHATEL: Nouvelle loi sur les bourses d'études et d'apprentissage. Proposée par le Conseil d'Etat (Express, 19.1., 30.6.).
ZÜRICH: Änderung des Unterrichtsgesetzes: Gleichstellung von Ausländern und anerkannten Flüchtlingen mit Schweizer Studierenden im Bereich des Stipendienwesens. Vom Regierungsrat als Gegenvorschlag zu einer vom Kantonsrat vorläufig unterstützten Einzelinitiative vorgelegt (NZZ, 8.7., 19.8.).
BASEL-STADT: Referendum gegen die Subventionierung des Basler Stadttheaters mit rund 2700 Unterschriften eingereicht. In der Volksabstimmung vom 25.4. wird die Vorlage mit 50,04% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 33,0%; Nein-Parole der LP, SD, CVP; Stimmfreigabe der VEW und FDP (BaZ, 20.1., 18.2., 24.2., 26.4.).
BERN: Änderung des Filmgesetzes. Erlaubnis für Jugendliche unter 16 Jahren, für sie freigegebene Filme auch nach 21 Uhr zu besuchen. Vom Regierungsrat vorgeschlagen (Bund, 24.9.).
GENEVE: Loi sur la culture. Présentée par le Gouvernement (JdG, 6.11.; cf. APS 1991, p. 340).
LUZERN: Kantonales Kulturförderungsgesetz. Vom Regierungsrat vorgestellt (LNN, 8.4.).
THURGAU: Gesetz über die Kulturförderung und die Kulturpflege. Rahmengesetz. Festschreibung der heutigen Praxis, nach welcher wiederkehrende kulturelle Aufwendungen aus den allgemeinen Staatsmitteln, einmalige Unterstützungen aus dem Lotteriefonds bezahlt werden. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (SGT, 30.1., 11.2., 25.3., 5.6.; NZZ, 25.2.; vgl. SPJ 1992, S. 337).
ZÜRICH: Gesetz über die Unterstützung des Opernhauses Zürich. Übernahme des Opernhauses, des Schauspielhauses, der Tonhalle und des Kunsthauses durch den Kanton, dafür Einstellung der Subventionen an die übrigen Kulturinstitute der Stadt Zürich. Übernahme der Liegenschaften des Opernhauses durch die Opernhaus Zürich AG zum Preis von 31,4 Mio Fr. Befugnis des Kantonsrats, für jeweils drei Jahre einen Rahmenkredit zu beschliessen. Vom Regierungsrat vorgelegt (NZZ, 18.2., 21.10.).
BERN: Revision des Kirchengesetzes. Einführung des Stimmrechts für ausländische Mitglieder; flexiblere Bewirtschaftung der Pfarrstellen; transparenteres Besoldungssystem; Wegfall der Gemeindezulage. Vom Regierungsrat in die Vernehmlassung gegeben (Bund, 17.12.).
GLARUS: Antrag auf Änderung der Kantonsverfassung: Trennung von Kirche und Staat. Von der Landsgemeinde am 2.5. abgelehnt (NZZ, 3.5.; Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1993).
ZÜRICH: Volksinitiative für eine Trennung von Kirche und Staat. Beginn der Unterschriftensammlung. Mit 10 490 Unterschriften offiziell zustandegekommen (NZZ, 20.1., 13.7., 26.8.; vgl.. SPJ 1991, S. 341).
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