Année politique Suisse 2008 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
3. WIRTSCHAFT – ECONOMIE
AARGAU:
1) Anpassung der Wirtschaftsfreiheit an das Bundesrecht (Verfassungsänderung). Der Begriff „Schweizer“ wird in „Personen“ abgeändert, damit auch Frauen und Ausländer durch den Wortlaut erfasst werden. In der Volksabstimmung vom 1.6. mit 75,9% der Stimmen gutgeheissen; Stimmbeteiligung: 37,1% (AZ, 2.6.).
– 2) Volksinitiative zur Entlastung der kleinen und mittleren Unternehmen. Das vom Gewerbeverband lancierte Volksbegehren wird in der Volksabstimmung vom 1.6. mit 84,1% der Stimmen gutgeheissen; Stimmbeteiligung: 37,1% (AZ, 2.6.; vgl. SPJ 2004, S. 269).
BASEL-STADT: Volksinitiative „Stopp der Vorschriftenflut!“. Behördliche Regelungen sollen abgebaut werden und es ist ein KMU-Rat zu schaffen, welcher alle KMU-relevanten Erlasse zu überprüfen hätte. Das vom Gewerbeverband 2006 lancierte Volksbegehren wird eingereicht. Der Grosse Rat erklärt es für rechtlich zulässig und überweist es dem Regierungsrat zur Berichterstattung (BaZ, 8.1.; www.bs.ch).
GENEVE : Lors de la votation du 1er juin, les citoyens genevois ont refusé de dépolitiser les conseils d’administration des Hôpitaux universitaires de Genève (HUG), des Services industriels de Genève (SIG) et des Transports publics genevois (TPG), suite au référendum lancé par le mouvement SolidaritéS à l’encontre des trois lois votées par la droite au Grand Conseil. Ces dernières ont été rejetées, respectivement, à 59,8%, 58,8% et 57,5% (participation : 52,6%) (LT, 2.6 ; ge.ch).
JURA : Le gouvernement a mis en consultation la nouvelle loi sur l’exercice de la prostitution (QJ, 24.5).
SCHAFFHAUSEN: Gesetz zur Förderung der Regional- und Standortentwicklung. Durch eine gezielte Förderung von Initiativen, Programmen und Projekten sollen Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Kantons gestärkt werden. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SN, 6.5., 20.5.).
VALAIS : Le Grand Conseil a approuvé le projet de loi sur la politique régionale visant à faire passer de 8 à 3 le nombre de régions socio-économiques du canton (NF, 10.12).
AARGAU: Einführungsgesetz zum Tierseuchengesetz. Vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (AZ, 7.5.; www.ag.ch; vgl. SPJ 2007, S. 307).
APPENZELL INNERRHODEN: 1) Revision des Landwirtschaftsgesetzes. An der Landsgemeinde vom 27.4. gutgeheissen (www.ai.ch; vgl. SPJ 2007, S. 308).
– 2) Revision des Gesetzes über das bäuerliche Bodenrecht. Vom Grossen Rat in 1. Lesung zuhanden der Landsgemeinde verabschiedet (www.ai.ch).
OBWALDEN: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Landwirtschaft sowie zum bäuerlichen Boden- und Pachtrecht. Vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (www.ow.ch; vgl. SPJ 2007, S. 308).
ZUG: Änderung des Gesetzes über den Entschädigungsfonds für Tierverluste. Durch den Erlass wird eine gesetzliche Grundlage für die Finanzierung der Schlachtanlagen-Sanierung durch den Entschädigungsfonds für Tierverluste geschaffen. Vom Kantonsrat verabschiedet (www.zg.ch).
ZÜRICH: Volksinitiative gegen EU-Schlachttiertransporte durch die Schweiz. Der Kantonsrat stimmt dem Volksbegehren zu und verpflichtet sich damit, beim Bund eine Standesinitiative zum Verbot von Schlachttiertransporten auf Schweizer Strassen einzureichen. Eine kantonale Volksabstimmung findet nicht statt (NZZ, 4.11.; vgl. SPJ 2007, S. 308).
AARGAU: Totalrevision des Jagdgesetzes. Der neue Erlass regelt sämtliche Aspekte der Jagd, unter anderem die Reviere, die Pacht und die Rolle der Jagdgesellschaften, die im Auftrag des Staates arbeiten. Festgelegt werden auch die Abgeltungen für Schäden, welche Wildtiere an den landwirtschaftlichen Kulturen anrichten. Vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet (AZ, 29.10.).
APPENZELL INNERRHODEN: Teilrevision des Jagdgesetzes. Einführung von Wildruhezonen, in denen die Tiere vor grossen Störungen, z.B. durch Schneeschuhlaufen oder Tourenfahren, zu bewahren sind. Vom Grossen Rat zuhanden der Landsgemeinde verabschiedet (SGT, 21.10.; www.ai.ch).
BERN: Revision des Fischereigesetzes. Fischerinnen und Fischer benötigen künftig einen Sachkundeausweis, damit sie ein Angelpatent lösen können. Vom Grossen Rat in 1. und einziger Lesung verabschiedet (Bund, 21.11.).
GENEVE : Les citoyens genevois ont accepté par 65,1% des voix (participation : 61,6%) l’initiative « Pour l’interdiction des races de chiens d’attaque et autres chiens dangereux ». Cette interdiction concerne douze races, mais n’aura pas d’effet rétroactif. A l’avenir, une autorisation de détention devra notamment être obtenue pour les chiens de plus de 25 kilos (TG, 25.2).
SANKT GALLEN: Revision des Fischereigesetzes. Die Pacht- und Patentfischerei wird neu geregelt. Renaturierungsfragen bilden künftig Gegenstand des Wasserbaugesetzes. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SGT, 23.1., 21.2.; www.sg.ch).
SCHAFFHAUSEN: Revision des Hundegesetzes. Ein Halteverbot für Kampfhunde und das Erfordernis eines generellen Nachweises einer praktischen Hundeausbildung werden abgelehnt. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SN, 8.4., 6.5., 19.8., 28.10.).
SOLOTHURN: Totalrevision des Fischereigesetzes. Die bisherige Fischereipacht wird abgeschafft und durch ein kantonales Fischerpatent abgelöst. Mit dem neuen Erlass wird zudem eine Fischereiprüfung eingeführt, die Jugendförderung verbessert und der Vereinszwang abgeschafft. Vom Kantonsrat gutgeheissen (www.so.ch).
THURGAU: Volksinitiative für ein Verbot der Hasenjagd. Tiere, die auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten stehen, sollen nicht mehr gejagt werden dürfen. Das Volksbegehren wird vom Thurgauischen Tierschutzverband lanciert und vom WWF und von Pro Natura unterstützt (NZZ, 17.9.).
ZÜRICH: Hundegesetz. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet. Den Stimmberechtigten werden zwei Varianten vorgelegt – eine mit und eine ohne Verbot bestimmter Hunderassen. Beide Fassungen führen eine Bewilligungspflicht und eine Prüfung von Hund und Halter ein. In der Volksabstimmung vom 30.11. werden die Vorlage mit dem Kampfhundeverbot mit 61,1% und die Hauptvorlage des Regierungsrats mit 79,9% der Stimmen gutgeheissen. In der Stichfrage obsiegt die Variante mit dem Kampfhundeverbot mit 55,2% der Stimmen; Stimmbeteiligung: 50,5% (NZZ, 5.2., 4.3., 15.4., 1.12.).
FRIBOURG :
1) Les députés ont adopté une modification mineure de la loi sur les droits de mutation et les droits sur les gages immobiliers, qui vise à donner un coup de pouce aux restructurations et transferts d’entreprises (Lib., 10.10). – 2) Les députés ont adopté la révision de la nouvelle loi sur le commerce, qui prévoit notamment de rallonger les heures d’ouverture des commerces le samedi de 16h à 17h. Le syndicat Syna a décidé de lancer le référendum contre cette loi au mois d’octobre (Lib., 10.10 ; LT, 16 et 17.10 ; Lib., 31.10 ).
NEUCHATEL : Les députés ont voté l’entrée en matière sur le projet de loi sur les commerces et les établissements publics. Le projet en question touche notamment à l’extension des horaires d’ouverture des shops de stations-service, l’interdiction d’y vendre de l’alcool et la limitation de leur surface à 120 m2. Le projet de loi a finalement été adopté au mois de septembre. Les députés ont notamment approuvé l’extension de l’ouverture des magasins de 18h30 à 19h00. La loi supprime également le système de patentes pour les restaurateurs, gérants de cabarets, etc. Quant à la vente d’alcool dans les stations-service, elle sera interdite. Un comité référendaire d’exploitants de stations-service neuchâtelois a décidé de lancer le référendum à l’encontre de cette loi, lequel a abouti en fin d’année (Exp., 26.6, 13.9, 3.9, 3.10 et 9.12).
TESSIN: Volksinitiative zur Rettung der SBB-Werkstätte in Bellinzona („Giù le mani dalle Ufficine“) eingereicht (www.ti.ch).
ZUG: Änderung des Gesetzes über die Ladenöffnungszeiten. Vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch; vgl. SPJ 2007, S. 309).
APPENZELL INNERRHODEN: 1) Gesetz über das Geldspiel in öffentlichen Lokalen. An der Landsgemeinde vom 27.4. gutgeheissen (www.ai.ch; vgl. SPJ 2007, S. 309).
– 2) Gastgewerbegesetz. Die Polizeistunde wird nicht aufgehoben. Vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet, eine 2. Lesung findet nicht statt (SGT, 2.12.; www.ai.ch).
BASEL-LANDSCHAFT: Messezentrum Basel 2012. A fonds perdu-Beitrag des Kantons von 20 Mio Fr. sowie ein zinsloses Darlehen von 30 Mio Fr. Das von der SVP ergriffene Referendum kommt zustande. In der Volksabstimmung vom 28.9. werden die Kantonsbeiträge mit 61,1% der Stimmen gutgeheissen; Stimmbeteiligung: 33,6% (BaZ, 14.3., 29.9.).
BASEL-STADT: 1) Messezentrum Basel 2012. A fonds perdu-Beitrag des Kantons von 70 Mio Fr. sowie rückzahlbare Darlehen von 115 Mio Fr. In der Volksabstimmung vom 1.6. mit 61,4% der Stimmen gutgeheissen; Stimmbeteiligung: 52,8% (BaZ, 2.6.).
– 2) Initiative zum Schutz der Basler Herbstmesse. Der Grosse Rat beschliesst das Volksbegehren auszuformulieren und beauftragt den Regierungsrat mit der Ausarbeitung einer Vorlage (www.bs.ch; vgl. SPJ 2007, S. 309).
FRIBOURG : Le Grand Conseil a approuvé le projet de décret relatif à la participation financière de l’Etat de Fribourg au renouvellement des remontées mécaniques de base de La Berra, Charmey, Jaun, Moléson-sur-Gruyères et du Schwarzsee. Estimant que ces installations jouent un rôle essentiel dans l’attractivité touristique, les députés ont motivé leur décision par la nécessité d’assurer la santé économique des régions périphériques concernées (Lib, 4.12).
SCHAFFHAUSEN: Totalrevision des Tourismusgesetzes. Der Kanton schliesst mit der kantonalen Tourismusorganisation „Schaffhausen Tourismus“ eine Leistungsvereinbarung ab. „Schaffhausen Tourismus“ hat dafür zu sorgen, dass sie von allen, die am Tourismus verdienen oder sonst in einer Weise mit ihm verbunden sind, freiwillige Beiträge erhält. Sofern dabei ein Betrag von mindestens 300 000 Fr. erreicht wird, bezahlt der Kantons seinerseits 80% dieses Betrags an „Schaffhausen Tourismus“, mindestens also 240 000 Fr., höchstens aber 500 000 Fr. Das Gesetz ist auf Ende 2013 befristet. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SN, 6.5., 17.6.).
TESSIN: Kredit von 3 Mio Fr. für die Beteiligung des Kantons an der Gesellschaft zum Bau einer neuen Schiessanlage in Rivera als Ersatz für nicht mehr umweltkonforme Anlagen in Bellinzona, Lugano und Origlio. In der Volksabstimmung vom 1.6. mit 63% Neinstimmen abgelehnt; Beteiligung: 49% (CdT, 2.6.).
VALAIS : En première lecture de la nouvelle loi sur le tourisme, les députés ont déposé pas moins de 143 propositions d’amendement. Ils se sont mis d’accord sur les critères nécessaires pour que des communes puissent prétendre créer une région touristique : 700 000 nuitées commerciales suffiront désormais. Une région touristique devra en outre répondre à deux autres critères : elle devra disposer d’un budget total minimal de 5 millions de francs et être capable d’attirer une clientèle suffisante, dont la proportion sera fixée par ordonnance. Le parlement a accepté la loi en 2e lecture. Le PS a cependant lancé le référendum à l’encontre de cette loi, car il s’oppose à cette nouvelle formule de calcul de la nouvelle taxe de séjour, dont les députés ont prévu qu’elle ne serait désormais plus calculée sur la base des nuitées mais sur la base des m2 (NF, 10 et 12.9, 14.11 et 29.11 ; APS 2007, p. 309).
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