Année politique Suisse 2011 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
3. WIRTSCHAFT – ECONOMIE
GENEVE: 1) Le Grand Conseil a adopté une loi d’organisation des institutions de droit public ainsi qu’une loi de surveillance des fondations de droit civil et des institutions de prévoyance. Le projet vise à plafonner leur conseil d’administration, à limiter le salaire des dirigeants, à confier leur orientation stratégique au pouvoir politique et à interdire les députés et les ministres de siéger dans leur conseil d’administration. Les écologistes et les radicaux-libéraux se sont montrés favorables à un projet interdisant l’accumulation de mandat politique et de gestion. Les socialistes et le MCG ont regretté un secret de fonction réduisant à néant le contrôle démocratique (LT, 19.11).
– 2) Le parlement a modifié la loi sur la vente à l’emporter des boissons alcooliques (www.ge.ch).
GLARUS: Der Landrat verabschiedet im Dezember in einer ersten Lesung eine Vorlage zur Revision des Gesetzes über die wirtschaftliche Landesversorgung. Bei Versorgungsengpässen infolge schwerer Marktstörungen oder bei machtpolitischen oder kriegerischen Bedrohungen stellt der Staat die Versorgung des Landes mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen (Transporte, Ernährung, Energie, Heilmittel usw.) sicher. Die Kantone tragen dabei mit der Erfüllung wesentlicher Vollzugsaufgaben bei. In der Landsgemeinde wird eine Gesetzesvorlage genehmigt, die noch vom Landrat verabschiedet werden muss. Das Geschäft unterliegt einer zweiten Lesung die Ende des Berichtsjahres noch nicht erfolgt ist (www.gl.ch).
TESSIN: Ende 2011 kann, durch einen Bundesgerichtsentscheid ermöglicht, nach eineinhalbjähriger Blockade durch einen Rekurs, ein Gesetz über die Ausübung des Treuhänderberufes (Legge sull’esercizio della professione di fiduciario) in Kraft treten. Wann das Gesetz in Kraft tritt blieb indes noch offen (CdT 6.12.).
AARGAU: 1) Der Grosse Rat heisst im Dezember in zweiter Lesung das neue Landwirtschaftsgesetz einstimmig gut. Das revidierte Gesetz soll den Aargauer Bauern den Weg öffnen für eine nachhaltig produzierende, wettbewerbsfähige, aber auch ökologische Landwirtschaft. Neu sind zwei Verfahren möglich: (1) Kleine Landumlegungen nach dem Baugesetz, oder (2) grosse Meliorationen nach dem Landwirtschaftsgesetz (AZ, 13.12.; vgl. SPJ 2010, S. 329).
– 2) Der Grosse Rat verabschiedet das Hundegesetz in zweiter Lesung gegen den Widerstand von FDP und SVP. Da die Vorlage nur mit 67 zu 50 Stimmen gutgeheissen wird und nicht das absolute Mehr von 71 Stimmen erreicht, unterliegt diese der Volksabstimmung. In der zweiten Lesung geht es nur noch um einzelne Bestimmungen. Umstritten ist die Leinenpflicht für Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotential. Das Gesetz sieht nun eine Leinepflicht für den Fall vor, dass solche Hunde von jemand anderem als dem Besitzer mit der Halterbewilligung geführt werden. Am 27.11. sagen die Stimmberechtigten mit 75,5% ja zum neuen Hundegesetz (Stimmbeteiligung: 39,6%) ( 2.3., 16.3.; NZZ, 28.11.).
AZ,
BERN: Der Grosse Rat hat die Teilrevision des Landwirtschaftsgesetzes einstimmig angenommen. Als wichtige Aufgabe wird dabei die Sanierung der Tierseuchenkasse festgehalten, die künftig über eine Reserve von mindestens CHF 5 Mio. verfügen soll (Bund, 24.11.).
GENEVE: 1) Le Conseil d’Etat a présenté son projet de loi visant à favoriser des infrastructures agricoles durables. L’objectif est de développer une filière de transformation de fruits et de légumes régionale permettant de cultiver des produits agricoles hors saison, réduisant les besoins énergétiques, favorisant l’utilisation d’énergies renouvelables et limitant les écoulements polluants dans les nappes phréatiques (TG, 14.8).
– 2) Le Grand Conseil a adopté une loi sur les chiens dangereux découlant de l’acceptation d’une initiative populaire instaurant l’interdiction de certaines races de chiens et la mise en place d’autorisations pour les chiens de plus de 25 kilos (TG, 19.3; voir APS 2008, p. 282 s.). – 3) Le Grand Conseil a adopté une loi sur les chiens visant à adapter les droits d’enregistrement des chiens et à instaurer un mode de perception cantonal de la taxe sur les chiens. Les détenteurs de chien d’assistance ou utilitaire et les personnes morales de protection des animaux accueillant de chiens temporairement en sont toutefois exonérés. Le peuple les a adoptées par 90,4% et 82,6% des voix (participation: 34,5%) (TG, 10.6; LT, 28.11).
GRAUBÜNDEN: Die Totalrevision des kantonalen Waldgesetzes geht im August 2011 in die Vernehmlassung. Es soll die Organisation des Forstwesens vereinfachen und die Entschädigungsregelungen bezüglich Revierträgerschaften neu regeln (SoS, 12.8.; www.gr.ch).
JURA: 1) Les députés ont adopté à l’unanimité une loi sur l’assurance du bétail (www.ju.ch).
– 2) Suivant le gouvernement, le Parlement a invalidé par 32 voix contre 23 l’initiative « La nourriture d’abord ! Pour un moratoire sur les agrocarburants » munie de 2262 signatures. Elle visait la mise en place d’une interdiction de minimum cinq ans de la production et de la transformation d’agrocarburants à partir de végétaux. Seule une partie de la gauche l’a soutenue afin de défendre le droit à l’alimentation (QJ, 20.9 et 24.11).
VALAIS: 1) En première et unique lecture, le Grand Conseil a approuvé, par 89 voix contre 2, un projet de loi modifiant la loi vétérinaire de sorte à clarifier le statut des professions paravétérinaires et à garantir la traçabilité des médicaments (NF, 17.6). – 2) Les députés ont adopté, par 84 voix contre 20, un projet de loi concernant l’adhésion du canton du Valais au concordat latin sur la culture et le commerce du chanvre qui oblige les personnes souhaitant cultiver et faire le commerce du chanvre à s’annoncer auprès des autorités et à obtenir une autorisation. Les particuliers souhaitant cultiver du chanvre à titre privé sont libérés de cette obligation pour autant que leur culture n’excède pas quatre plants (NF, 17.11).
ZÜRICH: Die Totalrevision des Tierseuchengesetzes soll vorsehen, dass Tierhalter künftig auch für Verluste nach einer obligatorischen Impfung entschädigt werden. Gegenwärtig gibt es nur bei Verlusten durch eine Seuche selbst Kompensationen. Diese Gesetzesänderung ist eine Antwort auf Forderungen, welche nach der Einführung des Impfzwanges gegen die Blauzungenkrankheit durch den Bund im Jahr 2008 laut wurden (NZZ, 11.10.).
AARGAU: Die 2010 eingereichte Volksinitiative „Jagen ohne tierquälerisches Treiben“ wird an der Volksabstimmung vom 27.11 mit 67,4% Nein-Stimmenanteil abgelehnt. Die Initiative hätte ein Verbot der Treibjagd verlangt. Die Beteiligung lag bei 39,8% (www.ag.ch, vgl. SPJ 2010, S. 330).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Der Kantonsrat beschliesst in zweiter Lesung die Annahme der Totalrevision des Gesetzes über den Sonntagsverkauf. Das Arbeitsgesetz des Bundes sieht vor, dass Kantone maximal vier bewilligungsfreie Sonntage pro Jahr bezeichnen können, an denen Verkaufsgeschäfte geöffnet sein dürfen. Mit der Totalrevision dürfen die Ausserrhoder Gemeinden zwei Sonntage selber bezeichnen, während die restlichen beiden vom Kanton bestimmt werden. Darüber hinaus werden im neuen Gesetz die Arten der Verkaufsgeschäfte genannt, welche am Sonntag geöffnet sein dürfen (www.ar.ch).
LUZERN: Der Kantonsrat stimmt in erster Lesung einer Änderung des Ruhetags- und Ladenschlussgesetzes zu. Neu dürfen Geschäfte am Samstag bis 17 Uhr geöffnet haben (alt: 16 Uhr) und vor Feiertagen werden die erlaubten Öffnungszeiten von 17 auf 18.30 Uhr verlängert. (NLZ, 29.11.).
SANKT GALLEN: Nachdem die Genossenschaft Olma Messen St. Gallen beschlossen hat, ihr Genossenschaftskapital um CHF 12 Mio. aufzustocken, entscheidet der Kantonsrat, den Kantonsbeitrag ebenfalls zu vergrössern (von CHF 0,8 Mio. auf CHF 2 Mio.). Begründet wird diese überproportionale Erhöhung mit dem volkswirtschaftlichen Nutzen der Olma für den Kanton und den ebenfalls überproportional erhöhten Anteil der Stadt St. Gallen. Die Neugelder nutzt die Genossenschaft zum Bau eines neuen Kongress- und Konferenzgebäudes. In der Gesamtabstimmung passiert das Geschäft mit 92 zu 3 Stimmen (www.sg.ch).
ZÜRICH: Die Volksinitiative für eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten kommt zustande. Der Regierungsrat empfiehlt die Volksinitiative der FDP mit dem Titel „Der Kunde ist König“ für eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten zur Ablehnung. Der Urnengang wird für den 17.6.2012 angesetzt (NZZ, 18.2., 26.5., 28.8.; vgl. SPJ 2009, S. 296).
AARGAU: Das Parlament stimmt umfassenden Schutzbestimmungen für Prostituierte zu. So gilt nun die Altersuntergrenze zur Ausübung der Prostitution von 18 Jahren. Der Rat ist dabei einem Auftrag aus der Regierung nachgekommen. Prostituierte sollen innert eines halben Jahres umfassenden Schutzbestimmungen unterstehen (AZ, 29.6.).
APPENZELL INNERRHODEN: Der Grosse Rat verabschiedet Ende März die Revision der Sportverordnung, die aufgrund einer Umorientierung der kantonalen Sportförderung nötig wurde, die wiederum Folge der Erweiterung der nationalen Sportförderung um das J+S-Programm Kids ist. Der Kanton, der bisher lediglich den Kindersport gefördert hat, soll sich nur dort engagieren, wo der Bund keine Unterstützung bietet (www.ai.ch).
BERN:
Der Grosse Rat verabschiedet in der Novembersession eine Teilrevision des Tourismusentwicklungsgesetzes. Diese ermöglicht eine vertiefte Zusammenarbeit zehn bernischer Tourismusdestinationen in der Vermarktung ihres Angebots im Rahmen einer Aktiengesellschaft, an der sich der Kanton bis zu maximal 49% beteiligen wird (Bund, 24.11.).
GENEVE: Les députés ont modifié la loi sur la restauration, le débit de boissons et l’hébergement (www.ge.ch).
LUZERN: Mit einer Gegenstimme verabschiedet der Kantonsrat eine Kantonsinitiative zu Handen der Bundesversammlung, welche die Durchführung gewisser Kampfveranstaltungen sowie die Verbreitung von Bildern solcher Veranstaltungen in der Schweiz verbieten will. Die Initiative verlangt zudem ein Verbot von Herstellung, Einfuhr, Verkauf und Werbung von Spielprogrammen, in welchen grausame Gewalthandlungen gegen Menschen oder menschenähnliche Kreaturen zum Spielerfolg beitragen und verlangt des Weiteren einen einheitlichen und umfassenden Kinder- und Jugendmedienschutz (www.lu.ch).
NIDWALDEN: Zusammen mit dem Kanton Obwalden will der Kanton den Tourismus in der Region stärker fördern. Vernehmlassungsergebnisse zur entsprechenden Gesetzesvorlage werden Ende Jahr präsentiert. Die Reaktionen auf die Anpassungen, welche unter anderem die Vereinheitlichung der Tourismusabgaben sowie die Schaffung einer regionalen Tourismusorganisation vorsehen, fallen gemischt bis ablehnend aus (NLZ, 6.12.).
OBWALDEN: 1) Der Kantonsrat genehmigt in zweiter Lesung das Sportförderungsgesetz. Das Gesetz, welches zur Persönlichkeitsentwicklung, Integration und Gesundheitsförderung beitragen soll, konkretisiert insbesondere Regelungen zur Ausgestaltung des Schulsports (www.ow.ch). – 2) Zusammen mit dem Kanton Nidwalden will der Kanton den Tourismus in der Region stärker fördern. Vernehmlassungsergebnisse zur entsprechenden Gesetzesvorlage werden Ende Jahr präsentiert. Die Reaktionen auf die Anpassungen, welche unter anderem die Vereinheitlichung der Tourismusabgaben sowie die Schaffung einer regionalen Tourismusorganisation vorsehen, fallen gemischt bis ablehnend aus (NLZ, 6.12.).
SOLOTHURN: 1)
Der Kantonsrat entscheidet, die Polizeistunde versuchsweise aufzuheben. Ausgehlokale sollen in einem zeitlich begrenzten Versuch die maximal mögliche Öffnungszeit von 4 auf 5 Uhr hinausschieben können (SZ, 22.6.).
– 2) Der Kantonsrat spricht sich einstimmig für die Erhöhung der Altersuntergrenze für die Ausübung der Prostitution auf 18 Jahre aus. Der Regierungsrat wird im Rahmen des neuen Volkswirtschaftsgesetzes umfassende Schutzbestimmungen für Sexarbeiterinnen erlassen (SZ, 23.6.).
VALAIS: 1) Dans le cadre de la nouvelle péréquation financière (voir supra), les députés ont adopté, par 119 voix contre 0 et 3 abstentions, un projet de loi sur les itinéraires de mobilité de loisirs. Si le projet prévoyait initialement de transférer aux communes la totalité des charges relatives aux sentiers pédestres et aux pistes cyclables, suscitant l’opposition unanime des députés haut-valaisans, les débats ont débouché sur une solution de compromis consistant en un subventionnement étatique à hauteur de 50% pour les itinéraires pédestres cantonaux et ceux relevant du réseau principal. Par contre, l’entretien des chemins d’importance locale seront à la charge des communes (NF, 10.5, 12.5, 8.6, 15.9). – 2) En première lecture, les députés ont adopté, par 107 voix contre 7, un projet de loi sur la création de la société de promotion du Valais, présenté après l’échec de la loi sur le tourisme en votation populaire en 2009. Ce nouvel instrument de la politique touristique cantonale disposera d’un budget de 9 millions de francs par an pour promouvoir le tourisme, l’agriculture et l’économie du canton (NF, 19.11; voir APS 2009, p. 296).
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