Année politique Suisse 1997 : / La législation dans les cantons
5. SOZIALPOLITIK - POLITIQUE SOCIALE
AARGAU: Änderung von drei Gesetzen (Organisationsgesetz; Finanzhaushaltsgesetz; Gemeindegesetz), welche Versuche mit der wirkungsorientierten Verwaltungsführung ermöglichen sollen. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 23.11. mit 76,4% angenommen; Stimmbeteiligung: 17,8% (AT, 20.8., 17.9., 24.9., 23.11.).
BASEL-LANDSCHAFT:
1) Änderung der Kantonsverfassung: Neues Personalrecht. Beibehaltung des öffentlich-rechtlichen Charakters des Arbeitsverhältnisses; Ersetzung des Begriffs "Beamter" durch "Mitarbeiter"; weitgehende Abschaffung der vierjährigen Amtsperiode; Förderung der beruflichen Weiterbildung; weitgehende Abschaffung des Disziplinarrechts. Vom Landrat in 1. und 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 23.11. wird das Gesetz mit 84,4%, die dazu erforderliche Verfassungsänderung mit 83,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 19,9% (BaZ, 5.9., 26.9., 24.11.) - 2) Änderung des Gesetzes über die Einführung des Zivilgesetzbuches: Neues Notariatsgesetz. Einführung des kleinen freien Notariats, wonach private Notariatspersonen Ehe- und Erbverträge, Testamente und gesellschaftsrechtliche Urkunden errichten können. Vom Landrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 23.11. mit 73,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 19,9% (BaZ, 20.6., 19.9., 24.11.).
BASEL-STADT:
1) Änderung des Beamtengesetzes. Schutz des Staatspersonals vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 6.2., 20.3.) - 2) Gesetz über die versuchsweise Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungsführung. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 20.11.).
BERN: Änderung des Notariatsgesetzes. Möglichkeit für die Notare, Handänderungen von Liegenschaften aus dem ganzen Kantonsgebiet zu beurkunden. Senkung der Notariatstarife. Gegen den Willen der Regierung beschliesst der Grosse Rat die Erlaubnis für die Notare, ausserhalb ihres Grundbuchkreises Zweigbüros zu eröffnen. Vom Grossen Rat in 1. Lesung angenommen (Bund, 26.11., 27.11.).
LUZERN:
1) Änderung der Staatsverfassung: Revision des Personal- und des Erziehungsgesetzes. Schaffung der Voraussetzungen für die Abschaffung des Beamtenstatus' und der vierjährigen Amtsdauer. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 8.6. mit 75,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 38,7% (NLZ, 21.1., 12.3., 9.6.) - 2) Volksinitiative "für eine Beschränkung der Besoldungen". Festlegung einer Höchstgrenze von 180 000 Fr. für Beamtenlöhne. Lanciert (NLZ, 2.10.).
NEUCHATEL: Loi sur l'indemnisation des travailleurs victimes de l'insolvabilité ou de la faillite de leur employeur. Renvoyée en commission (Express, 25.6.).
SCHAFFHAUSEN: Änderung des Personalgesetzes. Einführung einer am Leistungsprinzip orientierten Besoldung des Staatspersonals. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 14.12. mit 65,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 57,8% (SN, 16.9., 23.9., 14.12.).
ZÜRICH: Volksinitiative des Bunds der Steuerzahler "220 000 Fr. sind genug". Festlegung einer Obergrenze von jährlich 220 000 Fr. für Beamtengehälter. Lanciert (NZZ, 18.11.).
FRIBOURG: Loi sur les établissements pour personnes âgées. Réglementation des frais financiers des homes. Adoptée par le Conseil d'Etat et transmise au Grand Conseil. Approuvée en première et deuxième lectures (Lib., 4.10., 15.11., 22.11.).
GENEVE: Loi sur l'assistance publique pour les personnes âgées. Remplacement du subside personnalisé par une subvention aux établissements médico-sociaux. Approuvée par le Conseil d'Etat et transmise au Grand Conseil. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 4.10.).
JURA: Loi sur l'AVS. Adaptation à la législation fédérale. Approuvée par le Parlement (QJ, 11.9.).
AARGAU: Volksinitiative der SP für eine Verbilligung der Krankenkassenprämien. Mit 3667 Unterschriften eingereicht (AT, 27.2., 19.3.).
APPENZELL INNERRHODEN: Bundesbeitrag zur Verbilligung der Krankenkassenprämien. Kantonsbeitrag von 526 000 Fr. und damit Ausschöpfung des Höchstbetrags 4,64 Mio Fr. Von der Landsgemeinde am 27.4. angenommen (SGT, 28.4.).
BASEL-STADT: Teilrevision des Gesetzes über die Krankenversicherung. Anpassung an die Bundesgesetzgebung. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 13.3.).
LUZERN:
1) Volksinitiative des Grünen Bündnisses "Tragbare Prämien für alle". Volle Ausschöpfung der Verbilligung der Krankenkassenprämien durch den Kanton. Eingereicht (NLZ, 14.8.; vgl. SPJ 1996, S. 350) - 2) Kantonales Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Vom Grossen Rat an die Kommission zurückgewiesen (NLZ, 22.10., 21.11., 2.12.).
SCHAFFHAUSEN: Volksinitiative "zur Verbilligung der Krankenkassenprämien". Vom Grossen Rat zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 28.9. wird die Volksinitiative mit 50,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 64,3% (SN, 27.5., 29.9.; vgl. SPJ 1996, S. 350).
SOLOTHURN: Volksinitiative der SP "Für eine faire Verbilligung der Krankenkassenprämien". Ausschöpfung der Bundessubventionen zu 100%. Beschluss einer Kürzung nur durch eine Zweidrittelmehrheit im Kantonsrat. Lanciert. Mit über 5000 Unterschriften eingereicht (SZ, 17.1., 26.2., 5.6.).
TESSIN: Krankenversicherungsgesetz. Anpassung an die eidg. Gesetzgebung. Regierungskompetenz zur Spitalplanung. Vom Grossen Rat angenommen (CdT, 27.6.).
THURGAU: Änderung des Krankenversicherungsgesetzes. Wegfall der Beteiligung der Krankenkassen an der Verteilung der Gelder zur Prämienverbilligung. Vom Grossen Rat angenommen (SGT, 4.12.).
VAUD: Loi sur l'assurance-maladie. Adaptation à la loi fédérale. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 13.5.).
ZÜRICH:
1) Volksinitiative für eine Verbilligung der Krankenkassenprämien. Vom Regierungsrat zur Ablehnung empfohlen (NZZ, 25.8.; vgl. SPJ 1996, S. 351) - 2) Einführungsgesetz zum Krankenversicherungsgesetz. In die Vernehmlassung gegeben (NZZ, 4.7.).
AARGAU: Volksinitiative der SD "Stop der importierten Arbeitslosigkeit". Vom Grossen Rat für ungültig erklärt (AT, 20.8.; vgl. SPJ 1995, S. 334).
APPENZELL INNERRHODEN: Gesetz über die Arbeitsvermittlung und die Arbeitslosenversicherung. Vom Grossen Rat angenommen (SGT, 12.9.).
GENEVE: Initiative populaire des syndicats "Pour l'emploi - contre l'exclusion". Jugée irrecevable par le Tribunal fédéral (JdG, 13.3.; cf. APS 1995, p. 334).
JURA: Initiative populaire intitulée "Pour une politique du plein emploi". Approuvée par le Gouvernement. Le Parlement déclare le point 3 de l'initiative partiellement irrecevable (QJ, 15.3., 29.11.; cf. APS 1995, p. 334).
SCHAFFHAUSEN: Neues Gesetz über die Arbeitslosenhilfe. Übernahme der Kosten zur Hälfte durch die Arbeitgeber, zu einem Viertel durch die Arbeitnehmer und zu je einem Achtel durch Kanton und Gemeinden. Vom Grossen Rat angenommen. In der Volksabstimmung vom 8.6. mit 69,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 60,3 (SN, 21.1., 18.2., 9.6.).
TESSIN: Neues Gesetz über die Konjunkturförderung und die Unterstützung von Arbeitslosen. Kantonsbeiträge an Unternehmen, die Stellen schaffen resp. ihrem Personal Weiterbildungsmassnahmen anbieten. Vom Grossen Rat angenommen (CdT, 14.10.).
BERN: Abschaffung der kantonalen Familienzulage in der Landwirtschaft. Vom Grossen Rat angenommen (Bund, 19.3.).
FRIBOURG: Loi sur les allocations familiales. Fin des prestations fédérales et cantonales cumulées. Adoptée par le Conseil d'Etat et transmise au Grand Conseil. Approuvée par le Grand Conseil (Lib., 9.10., 15.11.).
NEUCHATEL: Loi sur les allocations de maternité. Limitation à des revenus inférieurs à 24 000 francs pour une personne seule et à 36 000 francs pour une personne mariée; moyenne de 1000 francs par mois durant un an, au maximum 2000 francs. Approuvée par le Conseil d'Etat et transmise au Grand Conseil. Approuvée par le Grand Conseil (25.3.).
BASEL-LANDSCHAFT: Spitex-Initiative der Grünen und Gegenvorschlag. In der Volksabstimmung vom 2.3. wird die Initiative mit 72,0% der Stimmen abgelehnt. Der Gegenvorschlag wird von 71,7% der Stimmenden angenommen; Stimmbeteiligung: 31,7% (BaZ, 3.3.; vgl. SPJ 1996, S. 351).
BASEL-STADT: Änderung des Gesetzes über die Ausübung des Berufs von Medizinalpersonen. Zulassung der Komplementärmedizin. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 15.5.).
GENEVE: Loi sur les établissements médico-sociaux accueillant des personnes agées (EMS). Subventions à l'établissement. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 4.10.).
GRAUBÜNDEN: Teilrevision des Gesetzes über die Förderung der Krankenpflege. Einführung des Sanitätsnotrufs 144. Vom Grossen Rat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 86,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 28,2% (BüZ, 31.5., 29.9.).
LUZERN: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Möglichkeit, die Abgaben der Chefärzte und der leitenden Ärzte der kantonalen Heilanstalten auf ihrer privatärztlichen Tätigkeit um 15% zu erhöhen. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (NLZ, 11.3., 14.5.).
TESSIN: Volksinitiative für Spitex-Pflege. Gegenvorschlag des Grossen Rates: Neue Organisation und Dezentralisierung der bestehenden Spitex-Versorgung. Rückzug der Initiative (CdT, 4.12., 5.12., 16.12., 17.12., 23.12.; vgl. SPJ 1991, S. 336).
THURGAU: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen (SGT, 28.8.).
APPENZELL INNERRHODEN: Neues Gesundheits- und Spitalgesetz. Beibehaltung der Medikamentenabgabe durch Ärzte; Schaffung einer Gesundheitskommission. Vom Grossen Rat angenommen (SGT, 25.11.).
BERN: Spitalreform. Übernahme der Spitalversorgung durch den Kanton. Vom Grossen Rat angenommen. Einreichung eines Volksvorschlags durch ein bürgerliches Komitee: Aufgaben- und Kostenteilung zwischen Kanton und Gemeinden; Verpflichtung der Gemeinden, sich an einem Spital ihrer Wahl zu beteiligen; Erteilung von Leistungsaufträgen durch den Kanton allein. Mit 15 370 Unterschriften zustande gekommen. Der Grosse Rat lehnt den Volksvorschlag ab. In der Volksabstimmung vom 23.11. wird die Vorlage des Grossen Rats mit 67,1% der Stimmen angenommen, der Volksvorschlag dagegen mit 68,1% verworfen; Stimmbeteiligung: 21,0% (Bund, 18.1., 10.4., 10.9., 24.11.; vgl. SPJ 1996, S. 352).
FRIBOURG:
1) Décret relatif à l'octroi d'un crédit d'engagement de 57 millions de francs pour la réalisation du projet Bertigny II de l'Hôpital cantonal. Approuvé par le Grand Conseil. Approuvé en votation populaire du 16 mars par 66,3% des votants; participation: 33,7% (Lib., 17.3.; cf. APS 1996, p. 352) - 2) Modification de la loi sur les hôpitaux. Adoptée par le Conseil d'Etat et transmise au Grand Conseil (Lib., 14.8.).
GENEVE: Référendum contre la fusion des hôpitaux genevois et vaudois. Lancé (JdG, 17.10.).
NIDWALDEN: Reorganisation des Kantonsspitals. Führung des Kantonsspitals als selbständiges Unternehmen; Ersetzung der Spitalkommission durch einen Verwaltungsrat. Vom Landrat angenommen (NLZ, 3.7.).
SCHAFFHAUSEN: Kredit von 2,2 Mio Fr. für die Anschaffung eines Magnetresonanz-Tomographen am Kantonsspital. Vom Grossen Rat angenommen. In der Volksabstimmung vom 14.12. mit 54,2% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 57,8% (SN, 2.9., 14.12.).
SOLOTHURN: Referendum der Ober- und Assistenzärzte gegen die Arbeitszeitverordnung der Solothurner Spitäler. Einführung einer Höchstarbeitszeit von 50 Stunden pro Woche. Lanciert (SZ, 28.1.).
ZÜRICH: Volksinitiative "für eine gesunde Spitalpolitik". Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung durch die Erhaltung von Regionalspitälern. Lanciert. Mit 12 600 Unterschriften eingereicht (NZZ, 29.8., 10.12.).
BASEL-STADT: Teilrevision des Fürsorgegesetzes. Verpflichtung der unterstützten Personen, sich um Arbeit zu bemühen; Kürzung der Leistungen ausserhalb des Grundbedarfs bei Nichtbefolgung der Anordnungen. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 13.3.).
BERN: Teilrevision des Fürsorgegesetzes. Mit 79 zu 75 Stimmen streicht der Grosse Rat die kantonalen Zuschüsse für Alleinerziehende und ausgesteuerte Arbeitslose. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (Bund, 29.4., 30.4., 10.9.).
FRIBOURG: Loi sur la privation de liberté à des fins d'assistance. Création d'une commission cantonale de surveillance qui exercera les contrôles judiciaires des placements. Adoptée par le Conseil d'Etat et transmise au Grand Conseil. Approuvée en première lecture (Lib., 17.10., 19.11., 20.11.).
GRAUBÜNDEN:
1) Neues Suchthilfegesetz. In der Volksabstimmung vom 2.3. mit 68,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 22,8% (BüZ, 3.3.; vgl. SPJ 1996, S. 352) - 2) Behindertengesetz. In der Volksabstimmung vom 8.6. mit 90,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 23,7% (BüZ, 9.6.; vgl. SPJ 1996, S. 352).
URI: Änderung der Kantonsverfassung: Revision des Sozialhilfegesetzes. Schaffung eines professionell geführten kantonalen Sozialdienstes; Unterstellung unter die Gesundheitsdirektion. Vom Landrat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 69,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 30% (NLZ, 10.4., 29.9.).
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