Politique sociale
Santé, assistance sociale, sport
Premières suggestions pour une orientation nouvelle du système hospitalier — A la faveur d'une nouvelle loi sur les stupéfiants, le Conseil des Etats approuve un renforcement de certaines dispositions pénales — Efforts visant à combattre l'alcoolisme et la pollution alimentaire — Maintien des limitations en matière de vente de médicaments — Les Chambres votent un crédit pour la construction d'installations sportives.
Gesundheitspolitik
Nebst der andauernden Kostenexplosion riefen vor allem Personalprobleme nach einer Neuorientierung des
Spitalwesens
[1]. Über deren Notwendigkeit war man sich allgemein einig. Über das Wie herrschten unterschiedliche, oft nur vage formulierte Ansichten
[2]. Besondere Beachtung fand eine in ihrer umfassenden Ausgestaltung neuartige Spitalkonzeption, die der aargauische Regierungsrat Hunziker, Präsident der Sanitätsdirektorenkonferenz, in seinem Kanton durchzuführen begann
[3]. Zur Entlastung der Spitäler wurden auf Bundesebene verschiedene Vorstösse unternommen : so verlangte eine Motion Flubacher (fdp, BL) die Überprüfung der Personalsituation durch eine eidgenössische Fachkommission, ein Postulat von Ständerat Bächtold (fdp, SH) einen Unfallkostenbeitrag aus dem Strassenverkehr und ein Postulat Helen Meyer (cvp, ZH) die Förderung der Hauskrankenpflege
[4].
Die eigentlichen gesundheitspolitischen Massnahmen waren vorwiegend gegen die verschiedenen Suchtarten gerichtet. Angesichts der zunehmenden
Drogensucht in der Schweiz wurde eine hauptsächlich schärfere Strafbestimmungen enthaltende Revision des Betäubungsmittelgesetzes vom Ständerat in der bundesrätlichen Fassung gutgeheissen, obwohl die Kommissionsmehrheit für Straffreiheit bei blossen Vorbereitungshandlungen und Eigenkonsum eintrat
[5]. Weiter verbreitet als das Rauschgiftproblem ist jedoch der Alkoholismus. Dass ihm mit bloss fiskalischen Massnahmen nicht beizukommen ist, beweist die trotz hohen Einkünften aus Alkoholsteuern grosse Zahl von Alkoholikern
[6]. Das EFZD hat denn auch einen Revisionsentwurf zum Alkoholgesetz in die Vernehmlassung gegeben. Er sieht besonders neue Bestimmungen für den Handel mit Alkoholika sowie eine Einschränkung der Reklame vor
[7].
Ein ständig wachsendes Unbehagen über den Verkauf gesundheitsschädlicher Lebensmittel bewog den Bundesrat, eine Motion Tschumi (svp, BE) entgegenzunehmen. Sie forderte eine schärfere Kontrolle der Lebensmittelimporte und zwar als Teil einer umfassenderen und strengeren Lebensmittelverordnung
[8]. Die Interkantonale Kontrollstelle für Heilmittel (IKS) beendete mit ihrem Entscheid, den Arzneimittelverkauf auf Apotheken beschränkt zu lassen, die Diskussion über die Verkaufsfreigabe von Pharmazeutika, welche im Anschluss an die Freigabe der Vitamin-C-Brausetabletten entstanden war
[9]. Anderseits verlangte Nationalrat Schalcher (evp, ZH) in einer als Postulat überwiesenen Motion eine Förderung der Naturheilkunde
[10].
Sport
Von gesundheitspolitischer Bedeutung ist auch die Förderung des Sports. Um den besonders durch die Einführung des obligatorischen Lehrlingsturnens gestiegenen
Bedarf an Sportanlagen decken zu helfen
[11], bewilligten die Räte auf Antrag des Bundesrates einen Kredit von 45 Mio Fr.
[12]. Anderseits erging der Ruf nach Bundeshilfe für die Durchführung internationaler Grossanlässe, deren Kosten die Mittel der Kantone, Gemeinden und Verbände zu übersteigen beginnen
[13].
[1] Vgl. Tat, 98, 28.4.73 ; TA, 143, 23.6.73. Kostenexplosion : NZZ, 139, 24.3.73 ; (sda), 505, 31.10.73 ; AZ, 130, 6.6.73 ; Vat., 173, 28.7.73 ; Bund, 227, 28.9.73 ; vgl. insbesondere zum Spitaltarifindex : Die Volkswirtschaft, 46/1973, S. 758 f. ; Vat., 6, 9.1.74. Personalfragen : Tat, 10, 13.1.73 ; Bund, 61, 143.73 ; 117, 21.5.73 ; GdL, 98, 28.29.4.73 ; NZZ, 204, 4.5.73 ; (sda), 387, 22.8.73, ferner oben, S. 117.
[2] Bund, 259, 5.11.73 ; NZZ, 545, 23.11.73 ; 586, 17.12.73.
[3] Vat., 156, 9.7.73 ; NZZ, 441, 24.9.73 ; weitere kantonale Spitalvorlagen unten, S. 155 f.
[4] Motion Flubacher : Amtl. Bull. NR, 1973, S. 81 ff. ; Amtl. Bull. StR, 1973, S. 149 f. Postulat Bächtold : Amtl. Bull. StR, 1973, S. 514 ff. Postulat Helen Meyer : Amtl. Bull. NR, 1973, S. 1720 ff. Vgl. zur Hauspflege ferner NZZ, 86, 21.2.73 (Schule für Krankenpflege Sarnen) und Solothurner Zeitung, 173, 27.7.73 (Laienpflegerausbildung des Roten Kreuzes).
[5] 1973 mussten 4836 (Vorjahr : 3882) Personen wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz verzeigt werden, 1532 (1218) davon waren noch nicht 18-jährig (NZZ, sda, 155, 2.4.74). Die Drogenabhängigen werden auf 12 000-15 000 geschätzt, ihr Durchschnittsalter ist nach einer Umfrage auf 17 Jahre gesunken (NZZ, sda, 321, 14.7.73). Zur Gesetzesrevision : BBl, 1973, I, Nr. 21, S. 1348 ff. ; Amtl. Bull. StR, 1973, S. 691 ff., 709 ff. ; vgl. SPJ, 1971, S. 136 ; 1972, S. 126.
[6] Die Zahl der Alkoholiker wird auf über 100 000 geschätzt (NZZ, sda, 52, 1.2.73 ; NZ, 118, 14.4.73). Der Reinertrag der Alkoholverwaltung (Alkoholsteuern) betrug im Geschäftsjahr 1972/73 295,5 Mio Fr. (1971/12: 195,5 Mio Fr.) (NZZ, 467, 9.10.73) ; zur Verwendung der Kantonsanteile vgl. : BBl, 1973, I, Nr. 12, S. 601 ff. ; ferner Amtl. Bull. NR, 1973, S. 786. Vgl. auch oben, S. 73.
[7] NZZ, 527, 13.11.73 ; TA, 264, 13.11.73 ; Tw, 266, 13.11.73.
[8] TG, 17, 18, 19, 22.-24.1.73 ; NBZ, 125, 18.4.73 ; Bund (sda), 10, 14.1.74 ; Amtl. Bull. NR, 1973, S. 1718 ff.
[9] Tat, 177, 1.8.73 ; NZZ, 359, 6.8.73 ; TA, 293, 17.12.73. Vgl. SPJ, 1972, S. 126.
[10] Amtl. Bull. NR, 1973, S. 1523 f.
[11] AZ, 107, 9.5.73 ; GdL, 266, 14.11.73 ; 272, 21.11.73 ; vgl. unten, S. 132.
[12] BBI, 1973, I, Nr. 20, S. 1221 ff. ; Amtl. Bull. NR, 1973, S. 1169 ff. ; Amtl. Bull. StR, 1973, S. 725 ff. ; ferner NZZ, 221, 15.5.73.
[13] NZZ, 369, 12.8.73 ; 30, 19.1.74 ; TA, 240, 16.10.73 ; TLM, 313, 9.11.73.