Année politique Suisse 2005 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
SCHAFFHAUSEN: Totalrevision der Kantonsverfassung. Die 1220 Stellungnahmen der Vernehmlassung machen sieben heikle Punkte deutlich: 1) gestrichener Gottesbezug in der Präambel; 2) Ausländerstimmrecht auf kommunaler Ebene; 3) Stimmrechtsalter 16; 4) Ausdehnung des öffentlich-rechtlichen Status auf andere Religionsgemeinschaften als die drei christlichen Landeskirchen; 5) Einbürgerungen in der Kompetenz von Kommissionen anstelle von Gemeindeversammlungen; 6) Ersetzen der Ämter durch fünf bis acht Wahlkreise; 7) neue Bezeichnung für den Grossen Rat (neu Kantonsrat) und den Schultheissen (neu Regierungspräsident) (NLZ, 12.4.).
SCHWYZ: Einleitung der Totalrevision der Verfassung. In der Volksabstimmung vom 25.9. angenommen mit 67% Ja-Stimmen; Stimmbeteiligung: 54% (NZZ, 26.9.).
TESSIN:
1) Les Tessinois ont accepté, à 79,9%, de repousser les délais de la révision totale de la Constitution cantonale. Ils seront portés à cinq ans au maximum. Le taux de participation s’est élevé à 45,5% (CdT, 26.9). – 2) Les Tessinois ont accepté, par 80,5%, de repousser les délais de la révision partielle de la Constitution. La réforme constitutionnelle devra être présentée au Grand Conseil au plus tard 18 mois après ses débuts, et elle devra être portée en votation populaire après deux ans au plus tard. La participation à la votation s’est élevée à 45,5% (CdT, 26.9).
ZÜRICH: Totalrevision der Kantonsverfassung. Die Vorlage des Verfassungsrats sieht einen Ausbau der Volksrechte vor: tiefere Unterschriftenzahlen für Initiative und Referendum (6000 statt bisher 10 000); Änderung des Einbürgerungsrechts auf Gemeindeebene: künftig sollen Einbürgerungsentscheide nicht mehr an der Bürgerversammlung, sondern an der allgemeinen Gemeindeversammlung fallen. Umstritten ist auch der 22 Artikel umfassende Katalog der öffentlichen Aufgaben. In der Volksabstimmung vom 27.2. mit 64,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 36,9% (NZZ, 4.1., 6.1., 28.2.; vgl. dazu auch oben, Teil I, 1a, Kantonale Verfassungsrevisionen).
BERN: Fakultatives Ausländerstimmrecht auf Gemeindeebene für Niedergelassene, die ununterbrochen seit zehn Jahren in der Schweiz, seit fünf Jahren im Kanton und seit drei Monaten in der Gemeinde wohnen. Vorlage der Regierung. Der Grosse Rat tritt mit 97 zu 86 Stimmen nicht auf die Vorlage ein (Bund, 14.1., 19.4.; vgl. SPJ 2004, S. 254).
FRIBOURG: La problématique de l’inscription des étrangers dans le registre électoral a suscité de longs débats lors de la première lecture de la loi d’application sur l’octroi du droit de vote et d’éligibilité des étrangers sur le plan communal (loi qui découle de la nouvelle Constitution cantonale). Les partisans d’une inscription automatique pour les étrangers (résidant au moins depuis cinq ans dans le canton et au bénéfice d’un permis C) ont affronté ceux d’une inscription sur requête de l’intéressé, solution à laquelle se rattachait d’ailleurs le gouvernement. Au vote, l’option de l’inscription automatique l’a emporté par 67 voix contre 42. Le Grand Conseil a adopté cette version en deuxième lecture. Au vote final, le projet de loi a été accepté par 104 voix contre 4 (Lib., 4.2 et 17.3; APS 2004, p. 254).
GENEVE: 1) Les Genevois ont accepté à 52,3% l’initiative constitutionnelle «J'y vis, j'y vote: la cadette» - Droit de vote communal des résidents étrangers. Les étrangers résidant depuis au moins huit ans en Suisse obtiennent le droit de vote sur le plan communal. Le taux de participation a été de 45,4% (TG, 25.4). – 2) Les Genevois ont par contre refusé par 52,8% l’initiative constitutionnelle «J'y vis, j'y vote: l'aînée» - Droit d'éligibilité communal des résidents étrangers. Le taux de participation a été de 45,4% (TG, 25.4).
SOLOTHURN: Fakultatives Ausländerstimmrecht auf Gemeindeebene für Niedergelassene wird vom Parlament genehmigt und zuhanden einer Volksabstimmung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 25.9. mit 60,8% Nein-Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 51,8%. (SZ, 26.1., 27.1., 4.5., 26.9.; vgl. SPJ 2004, S. 262).
TESSIN:
1) La loi sur l’exercice des droits politiques a été modifiée par le Grand Conseil. Les changements précisent notamment les dates et les horaires de votation (ti.ch, 22.2 et 4.3; APS 2004, p. 310).
– 2) Les Tessinois ont accepté, à 80,1%, d’abolir de leur Constitution la référence aux jurés fédéraux. Cette modification avait été rendue nécessaire par l’entrée en vigueur de la nouvelle Constitution fédérale. Le taux de participation s’est élevé à 45,5% (CdT, 26.9). – 3) Les Tessinois ont approuvé, à 80,5%, l’incorporation du Tribunal d’aménagement du territoire dans le Tribunal cantonal administratif. Cette modification a comme but de simplifier les procédures et de nommer une autorité judiciaire unique. La participation s’est élevée à 45,5% (CdT, 26.9).
VAUD: Les députés ont modifié la loi sur l'exercice des droits politiques. Les personnes interdites pour cause de maladie mentale ou de faiblesse d'esprit peuvent être intégrées ou réintégrées dans le corps électoral, par décision de la municipalité de leur commune de domicile, en prouvant qu'elles sont capables de discernement (vd.ch, 1.7).
AARGAU: Revision des Einführungsgesetzes zum Ausländerrecht. Der Grosse Rat hat die Leitsätze mit 77 zu 48 Stimmen und die Gesetzesrevision mit 86 zu 41 Stimmen in 1. Lesung verabschiedet. Ablehnend waren vor allem die SVP und die Grünen. Der Kanton kann für die Integration von Ausländern finanzielle Beiträge ausrichten; ausserdem wurden die Leitsätze der familienergänzenden Kinderbetreuung und der schulischen Zusatzmassnahmen bei einem über 30% anderssprachigen Schüleranteil festgeschrieben. Die Leitsätze zur Bildung und zur Förderung interkultureller Erfahrungen wurden gestrichen (AZ, 14.9.; vgl. SPJ 2004, S. 255).
APPENZELL INNERRHODEN: Revision des Gesetzes über das Landrecht und das Gemeindebürgerrecht. Ablösung der seit Oktober 2003 geltenden Verordnung. Beibehaltung der über diese „Notverordnung“ eingeführten generellen Zuständigkeit des Gemeinderates für die Erteilung des Gemeindebürgerrechtes, das heisst Zuständigkeitswechsel von den Stimmberechtigten zur Exekutive. Vorlage der Regierung. Die Verordnung wird mit dem neuen Gesetz in ordentliches Recht übergeführt. Der Kantonsrat lehnt ein Rekursrecht gegen ablehnende Einbürgerungsentscheide ab. Als formelle Voraussetzung für ein Einbürgerungsgesuch gilt neu ein dreijähriger Wohnsitz in einer Gemeinde (SGT, 22.3., 1.9.; NZZ, 1.7.).
BASEL-LANDSCHAFT: Neues Integrationsgesetz für beide Basel. Wird von der Regierung nach der Vernehmlassung bereinigt. Der Entwurf zuhanden des Parlaments nimmt die ausländische Bevölkerung stärker in die Pflicht, wogegen die Wirtschaft ihre ausländischen Mitarbeiter nur noch über Sprach- und Integrationskurse informieren muss, und sich nicht, wie im ersten Entwurf vorgesehen, an den Kurskosten zu beteiligen hat. Ausländer „beteiligen sich unter Berücksichtigung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse angemessen an den Kurskosten“. Das Gesetz ermöglicht es den Behörden – erstmalig in der Schweiz – Sprach- und Integrationskurse zu verordnen und bei Verfehlen der Integrationsziele die Aufenthaltserlaubnis zu entziehen (BaZ, 13.4., 6.7.; vgl. SPJ 2004, S. 255).
BASEL-STADT: Neues Integrationsgesetz für beide Basel (siehe oben). Von der Regierung bereinigt und vorgelegt (BaZ, 13.4., 6.7.).
BERN: 1) Änderung des Bürgerrechtsgesetzes. Vom Grossen Rat gegen die Stimmen der SVP gutgeheissen. In der Volksabstimmung vom 25. 9. mit 60% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42,2% (Bund, 29.4., 26.9.; vgl. SPJ 2004, S. 255). –
2) Änderung der Verfassungsbestimmungen über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht. Die Kompetenz zur Erteilung des Kantonsbürgerrechts soll vom Grossen Rat an den Regierungsrat übergehen; die Exekutive soll die Möglichkeit haben, diese Kompetenz an die Polizei- und Militärdirektion zu delegieren. Vorlage der Regierung vom Grossen Rat gutgeheissen.. In der Volksabstimmung vom 25. 9. mit 65,9% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42,2% (Bund, 14.1., 26.9.).
GLARUS: Änderung des Gesetzes über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht; Anpassung an ein Urteil des Bundesgerichts betreffend Begründungspflicht für ablehnende Entscheide an der Gemeindeversammlung. Die Vorlage ermöglicht es, die Einbürgerungsverfahren im Kanton Glarus wieder durchzuführen. An der Landsgemeinde vom 1.5. angenommen (NZZ, 2.5.).
GRAUBÜNDEN: Neues Bürgerrechtsgesetz. Vorlage der Regierung. Unterbindung der lockeren Einbürgerungspraxis einzelner Gemeinden und Verankerung des Wohnsitzes im Einbürgerungsort als Voraussetzung für eine Einbürgerung. Der Grosse Rat genehmigt das neue Bürgerrechtsgesetz mit 69 zu 13 Stimmen. Neu sind die Wohnsitzpflicht und die Herabsetzung der Gebühren. Das Gemeindebürgerrecht kann neu nur an Personen erteilt werden, die in der betreffenden Gemeinde seit mindestens 4 Jahren wohnhaft sind. Ein Antrag, die Kompetenz zur Einbürgerung von den Bürgergemeinden auf die politischen Gemeinden zu übertragen, wurde abgelehnt (BüZ, 14.1., 30.8., 1.9.).
AARGAU: 1) Gesetz über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen. Fortan soll alles öffentlich sein was nicht geheim gehalten werden muss. Vernehmlassung stiess auf Zustimmung. Gesetz verlangt eine Änderung der Kantonsverfassung. Parlament genehmigt das Gesetz in 1. Lesung ohne Gegenstimmen (AZ, 16.7., 16.11., 14.12.; vgl. SPJ 2004, S. 256). – 2) Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs. In 2. Lesung ohne Gegenstimme verabschiedet (AZ, 23.2.; vgl. SPJ 2003, S. 312). – 3) Volksinitiative des Berufsverbands der Kantonspolizeiangestellten “Mehr Sicherheit für alle“. Initiative will eine fixe Verhältniszahl für den Polizeibestand einführen (1 Polizeikraft auf 700 Einwohner). Vom Parlament mit 77 zu 44 Stimmen gutgeheissen (AZ, 27.8., 19.11., 14.12.; NZZ, 30.8.; vgl. SPJ 2003, S. 311). – 4) Neues Polizeigesetz. Regierung legt einen indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative “Mehr Sicherheit für alle“ vor. Aufgabenbereich der Kantons- und Gemeindepolizeien wird von der Regierung per Dekret festgelegt. Neue Kompetenzen bei häuslicher Gewalt: Polizei kann Personen den Aufenthalt in einem Haushalt verbieten. Kantonspolizei wird künftig in 3 Regionen statt nach Bezirken organisiert. Das Gesetz wurde vom Parlament gutgeheissen und auf Verlangen der SVP dem Behördenreferendum unterstellt (AZ, 27./28.8.,
7.12.,
14.12.;
NZZ, 30.8.). –
5) Teilrevision des Gerichtsorganisationsgesetzes. Vom Grossen Rat in 2. Lesung mit 94 zu 0 Stimmen gutgeheissen (AZ, 16.3., 19.10.; vgl. SPJ 2004, S. 256).
APPENZELL AUSSERRHODEN:
1) Revision des Grundpfandrechts. Abschaffung des Appenzeller Zedels (alte Form der Schuldverschreibung). Da dieser vor allem in landwirtschaftlichen Kreisen eine stabile und günstige Finanzierung darstellt, stellen sich diese Kreise gegen die Vorlage bzw. plädieren für die Gleichstellung des Zedels mit dem Schuldbrief. Vorlage der Regierung. In 1. Lesung wurde die Vorlage in der Schlussabstimmung mit 46 gegen 12 Stimmen gutgeheissen. In 2. Lesung mit 50 zu 11 Stimmen angenommen
(SGT, 18.2., 6.9., 13.9.). –
2) Baukredit für den Neubau des Untersuchungsgefängnisses Gmünden. Kantonsrat stimmt dem Kredit einstimmig zu. In der Volksabstimmung vom 27.11. wird der 4,3 Mio Fr.-Kredit mit 69% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45% (SGT,12.4., 28.11.; NZZ, 28.11.).
APPENZELL INNERRHODEN: 1) Revision des Gesetzes über die Strafprozessordnung. An der Landsgemeinde vom 24.4. angenommen (NZZ, 25.4.). –
2) Revision des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht. An der Landsgemeinde vom 24.4. angenommen (NZZ, 25.4.). –
3) Übertretungsstrafrechtsgesetz. Unbestritten in der 1. Lesung. Gesetz ist eine kantonale Ergänzung zum Bundesstrafrecht und regelt untergeordnete Vergehen (SGT, 1.11.). –
4) Revision des Gesetzes über die Jugendstrafprozessordnung. An der Landsgemeinde vom 24.4. angenommen (NZZ, 25.4.). –
5) Revision des Einführungsgesetzes zum Schweizerischen Zivilgesetzbuch. An der Landsgemeinde vom 24.4. angenommen (NZZ, 25.4.). –
6) Revision des Gesetzes über die Zivilprozessordnung. An der Landsgemeinde vom 24.4. angenommen (NZZ, 25.4). – 7) Revision der Kantonsverfassung und des Gerichtsorganisationsgesetzes. An der Landsgemeinde vom 24.4. angenommen (NZZ, 25.4.; vgl. SPJ 2004, S. 256).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Gesetz für Übertretungen. Eigenständiges Gesetz für die Regelung der Bestrafung bei geringfügigen Delikten. Vorlage der Regierung (BaZ, 23.9.). – 2) Gesetzesänderung im Kampf gegen häusliche Gewalt. Personen, die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner gefährden oder bedrohen, sollen künftig aus der gemeinsamen Wohnung gewiesen und mit einem Betretungsverbot sanktioniert werden können. Vorlage der Regierung (BaZ, 23.3.).
FRIBOURG: 1) Le Grand Conseil a adopté au vote final la modification de la loi sur l’organisation judiciaire (composition du tribunal civil en cas de recours). Cette modification prévoit qu’en cas de recours sur une ordonnance présidentielle au tribunal d’arrondissement, celui-ci doit être présidé par un juge professionnel, c’est-à-dire par une personne qui dispose d’un brevet d’avocat ou de notaire ou, si tel n’est pas le cas, qui dispose au minimum d’une licence en droit, et qui ait exercé une activité professionnelle qui lui donne suffisamment d’expérience pour lui permettre d’assumer la fonction de président de tribunal (fr.ch, 22.6). – 2) Les députés ont adopté la révision de la loi sur la légalisation des signatures. La loi en vigueur, qui datait de 1838, a été remplacée par une loi moderne qui correspond à la pratique (Lib., 18.11).
GENEVE: 1) La loi sur la police a été modifiée par le Grand Conseil. Elle précise la composition et la mission du Commissariat à la déontologie. Ce dernier se compose du commissaire à la déontologie et de deux adjoints, choisis par le Conseil d'Etat hors de l'administration. Ses membres sont indemnisés et disposent d'un secrétariat (geneve.ch, 15.9; APS 2004, p. 257). –
2) Le Grand Conseil a approuvé la loi sur les violences domestiques. La loi a pour but de contribuer à la protection de la personnalité dans le cadre familial et domestique, en soutenant et en renforçant les efforts de lutte contre les violences domestiques.
GLARUS: 1) Änderung des Gesetzes über den Schutz von Personendaten. Aufhebung der Bestimmung im Datenschutzgesetz, dass für das Ausgliedern der Bearbeitung von Personendaten seitens eines öffentlichen Organs an einen Dritten unter anderem eine Grundlage in einem Gesetz verlangt wird, da sich dies im Zusammenhang mit verschiedenen Informatik-Projekten als wenig praktikabel erwies. An der Landsgemeinde vom 1.5. angenommen (NZZ, 2.5.). –
2) Änderung der Strafprozessordnung. Im Kampf gegen häusliche Gewalt sollen Personen, die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner gefährden oder bedrohen, künftig aus der gemeinsamen Wohnung gewiesen werden können. An der Landsgemeinde vom 1.5. angenommen (NZZ, 2.5.).
LUZERN: Gesetz zur systematischen Regelung des Einsatzes der Informatik in der Verwaltung. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung genehmigt (NLZ, 25.1., 8.3.; vgl. SPJ 2004, S. 257).
NEUCHATEL: 1) Les députés ont adopté un projet de loi portant modification du code de procédure pénale neuchâtelois. Cette loi prévoit que les compétences relatives à l’application de certaines dispositions de la loi fédérale sur l’investigation secrète (LFIS) soient attribuées au juge d’instruction et au président de la Chambre d’accusation (ne.ch, 22.2; APS 2004, p. 257). – 2) Les députés ont adopté un projet de loi du groupe socialiste relatif aux indemnités pour détention injustifiée. Désormais, tout étranger dont la détention a été jugée injustifiée, sera informé du droit que lui confère la loi de demander une indemnité (ne.ch, 28.6). – 3) Le Grand Conseil a adopté la révision de la loi d’exécution de la loi fédérale sur la poursuite et les faillites (Exp., 30.6).
OBWALDEN: Revision des Strafprozessrechts. Anpassung an das Bundesrecht. Kurze Freiheitsstrafen sollen nur noch ausnahmsweise angewendet werden; an deren Stelle treten Geldstrafen und gemeinnützige Arbeit. Vorlage der Regierung (NLZ, 18.3.).
SCHAFFHAUSEN: Gerichtsbarkeit im Bereich der Sozialversicherung. Soll beim Obergericht konzentriert werden. Ausserdem sollen die verwaltungsgerichtlichen Verfahren vereinfacht werden. Auslöser dieser Vorlage war die Verabschiedung des Bundesgesetzes über das Sozialversicherungsrecht. Vorlage der Regierung. Die Anpassungen sind im Rahmen der Vernehmlassung auf Zustimmung gestossen (SN, 12.10.).
SCHWYZ: Revision des Strafrechts. Einrichtung einer zentralen Jugendanwaltschaft; Aufhebung der heute von den Gemeinden eingesetzten Untersuchungsbeamten für Kinderstrafsachen. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 25.1.).
TESSIN: 1)
Les députés ont modifié la loi sur le notariat (ti.ch, 24.11). – 2)
La loi sur le soutien des activités de la famille et de la protection des mineurs a été modifiée par le Grand Conseil (ti.ch, 20.12).
THURGAU: Kleine Justizreform. Anpassung an die Änderung des Strafgesetzbuches auf Bundesebene. In 1. Lesung vom Grossen Rat verabschiedet. Redaktionslesung passiert ohne Gegenstimme. In der Schlussabstimmung werden die Vorlagen einstimmig angenommen. (SGT, 23.6., 18.8.).
URI: Kreditbeschluss für das Projekt über den Erwerb und die Erstellung des Sicherheitsfunknetzes POLYCOM. In der Volksabstimmung vom 25.9. mit 67% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 44%.
VAUD: 1) Les députés vaudois ont adopté la nouvelle loi sur le Tribunal des mineurs. Le gouvernement proposait de rédiger les jugements sur place. Une majorité a préféré garder la pratique actuelle: le jugement lu à l’audience est rédigé ultérieurement (LT, 19.1). –
2) Le Grand Conseil a modifié la loi sur la police cantonale (vd.ch, 1.2). – 3) Le Grand Conseil a accepté les modifications de la loi sur la rémunération et les pensions des juges cantonaux au sujet des salaires et de la prévoyance professionnelle (vd.ch, 1.3). –
4) La loi sur les dossiers de police judiciaire a été modifiée par le Grand Conseil. Le commandement de la police cantonale est autorisé à renseigner les membres du Conseil d'Etat et les collaborateurs de l'administration cantonale vaudoise (vd.ch, 1.5).
– 5) Les députés vaudois ont modifié la loi d'organisation judiciaire. Les changements concernent les collaborateurs judiciaires et le tribunal cantonal (vd.ch, 1.5). –
6) La loi sur l'organisation du Ministère public a été modifiée par le Grand Conseil. Ce dernier fixe par décret le salaire du procureur général et le Conseil d'Etat fixe le salaire des substituts (vd.ch, 1.5).
– 7) Le Grand Conseil a modifié la loi sur la juridiction et la procédure administrative. Les changements concernent la cour plénière (vd.ch, 1.5). – 8) La loi sur le Tribunal des baux a été modifiée par le Grand Conseil (vd.ch, 1.5). –
9) La loi pénale vaudoise a été modifiée par le Grand Conseil (vd.ch, 1.5). – 10) Le Grand Conseil a modifié la loi sur la juridiction pénale des mineurs (vd.ch, 1.5 et 15.6). –
11) Le Grand Conseil a modifié la loi sur le contrôle des habitants. Les règlements et tarifs communaux en matière de contrôle des habitants devront désormais être approuvés par le chef de département concerné (vd.ch, 1.7).
– 12)
La loi sur la juridiction constitutionnelle a été modifiée par le Grand Conseil (vd.ch, 1.7). – 13) Le Grand Conseil a adopté en première lecture un projet de loi visant à alléger la charge des offices d’instruction pénale. Les juges pourront renoncer à entendre un prévenu condamné à moins de 15 jours avec sursis. Dans certains cas, ils pourront également demander une avance de frais aux plaignants. Le texte a été soutenu par 80 voix contre 70 (LT, 24.8). –
14) Les VAUDois ont accepté les articles ayant trait aux élections des juges cantonaux par 90,9% des voix. Le taux de participation s’est élevé à 43,1%. Ce projet de loi vise à réparer un oubli des constituants. L’application littérale de la Constitution aurait provoqué une vacance du pouvoir judiciaire en début de législature. Pour y remédier, l’élection des juges aura lieu six mois après celle du Grand Conseil (LT, 28.11).
ZÜRICH: 1) Gesetz über die Information und den Datenschutz. Vom Regierungsrat zuhanden des Kantonsrates verabschiedet. Garantiert einen einklagbaren Rechtsanspruch auf Einsicht in amtliche Akten. Das Recht auf Informationszugang ist in der neuen Kantonsverfassung verankert (NZZ, 25.11.; vgl. SPJ 2004, S. 258).
– 2) Neues Gewaltschutzgesetz. Gesetzesentwurf der Regierung bringt eine gesetzliche Grundlage für polizeiliche Schutzmassnahmen (u. a. Wegweisung des Täters aus der Wohnung). Der Begriff „stalking“ (im Sinne von Verfolgen) wird neu in das Gesetz aufgenommen (NZZ, 15.7.; vgl. SPJ 2004, S. 258).
AARGAU: Staatsleitungs- und Parlamentsreform (Einführung der „Wirkungsorientierten Verwaltungsführung“). Verfassungsänderung. In 2. Lesung vom Parlament verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 5.6. mit 67% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42,5% (AZ, 12.1., 13.1., 6.6.;
vgl. SPJ 2004, S. 258).
APPENZELL AUSSERRHODEN: 1) Neues Personalgesetz. Vorlage der Regierung. Mit 45:3 Stimmen verabschiedet der Kantonsrat die Vorlage in 1. Lesung. Die Anträge von Regierung und Kommission setzen sich mehrheitlich durch. Regierungsrat hat das Gesetz für die 2. Lesung verabschiedet: er nahm keine Änderungen vor. Kantonsrat stimmt dem Gesetz in 2. Lesung mit 53 zu 7 Stimmen zu (SGT, 23.2., 15.3., 30.9, 25.10.; vgl. SPJ 2004, S. 258).
– 2) Teilrevision des Gebührengesetzes. Die Neuerungen bezwecken, in einzelnen Bereichen der Staatstätigkeit kostendeckende Gebühren erheben zu können. Vorlage der Regierung (SGT, 1.3.).
BASEL-LANDSCHAFT: Volksinitiative der SVP für die Abschaffung der Fachstelle für Gleichstellung von Mann und Frau. Lanciert und eingereicht (BaZ, 30.4.; www.bl.ch).
BERN:
1) Entschädigung der Mitglieder des Grossen Rates. Statt 12 500 erhält ein Mitglied des Kantonsparlaments neu 14 500 Fr. im Jahr. Ein Nichteintretensantrag der FDP wird abgelehnt. Die Entschädigungserhöhung wird vom Grossen Rat grossmehrheitlich beschlossen (Bund, 14.6.). – 2) Volksinitiative der SVP „Pro Region“. Gegen weitere Zentralisierung der Verwaltung in Grossregionen. Eingereicht (Bund, 7.1.; vgl. SPJ 2004, S. 254).
FRIBOURG: Les députés ont accepté en vote final une modification de la loi déterminant le nombre et la circonscription des districts administratifs. Il s’agit d’une adaptation due aux nouvelles fusions de communes et aux nouveaux noms de celles-ci (fr.ch, 21.6).
GENEVE: 1) Les députés genevois ont modifié la loi sur la procédure administrative. Celle-ci autorise une partie à recourir en tout temps pour déni de justice ou retard non justifié (geneve.ch, 21.1) – 2) La loi sur la gestion administrative et financière de l’Etat de Genève a été modifiée par le Grand Conseil. Le champ et les modalités d’application ont été révisés (geneve.ch, 19.5).
– 3) Le Grand Conseil a modifié la loi sur la forme, la publication et la promulgation des actes officiels, en particulier les articles concernant les rectifications formelles et matérielles, la vérification et les adaptations terminologiques (geneve.ch, 23.6). – 4) Les députés genevois ont modifié la loi portant règlement du Grand Conseil de la République et canton de Genève au sujet des pétitions et de la commission de grâce (geneve.ch, 2.9). – 5) Avec un taux de participation de 47,4%, les Genevois ont accepté par 85,9% des voix la création d’une Cour des comptes. Elle devra veiller à la bonne utilisation des deniers publics. Composée de trois magistrats et de trois suppléants élus par le peuple pour six ans, elle ne sera rattachée à aucun des trois pouvoirs exécutif, législatif ou judiciaire (LT, 28.11)
GLARUS: Verwaltungsorganisation 2006. Das Anpassungspaket (Verfassungsänderung und Anpassung von Gesetzen) beinhaltet auf Einzelthemen beschränkte Anpassungen an die Verwaltungsorganisation 2006. Den Schwerpunkt bilden gesetzliche Vorschriften, welche die Wahl von auswärtigen Personen in bestimmte kantonale Behörden ermöglichen. Im Weiteren wird die Verfassungsgrundlage für die Landratsverordnung so geändert, dass die bisher im Behördengesetz verankerten Pflichten der Landratsmitglieder in die Landratsverordnung überführt werden können. Dazu kommen verschiedene Rechtsänderungen, die einen Bezug zur Verwaltungsorganisation aufweisen. An der Landsgemeinde vom 1.5. angenommen (NZZ, 2.5.; vgl. SPJ 2004, S. 259).
GRAUBÜNDEN: 1) Neues Gesetz über die kantonale Pensionskasse. Einführung der Lebenspartnerrente für Konkubinatspartner und gleichgeschlechtliche Partner. Vorlage der Regierung. Ohne Gegenstimme vom Grossen Rat verabschiedet (BüZ, 4.3., 17.6.). –
2) Grossratsgesetz. Zustimmung in der Vernehmlassung. Verschiedene Reglemente und Verordnungen zur Parlamentstätigkeit werden neu im Gesetz gebündelt. Die Insitution der ständigen Kommissionen ist umstritten. Mit dem neuen Gesetz sollen bei einzelnen Geschäften wieder ad-hoc-Kommissionen eingesetzt werden können. Das Parlament stimmt dem Gesetz mit 73 zu 2 Stimmen zu. Die dazugehörende Teilrevision der Geschäftsordnung des Grossen Rates wird mit 70 zu 5 Stimmen gutgeheissen (BüZ, 8.12., 9.12.).
LUZERN: Mehr Mitsprache für das Parlament bei Konkordaten. Gesetzesänderung, wonach der Regierungsrat die zuständige Grossratskommission über wichtige interkantonale Entwicklungen und Konkordatsverhandlungen auf dem Laufenden halten muss. Vom Grossen Rat verabschiedet (NLZ, 8.3.).
NEUCHATEL: 1) Les députés ont adopté un projet de loi du Conseil d’Etat portant révision de la loi sur l’organisation du Conseil d’Etat et de l’administration cantonale. Sont désormais inscrits dans la loi le nombre et les noms des départements du Conseil d’Etat (ne.ch, 25.1). – 2) Les députés ont adopté le projet de loi sur le droit de pétition (LDPé). L’article 21 de la nouvelle Constitution cantonale impose en effet aux autorités législatives et exécutives d’examiner les pétitions quant au fond et d’y répondre le plus tôt possible. Le projet de loi accepté par les députés introduit simplement le texte de la Constitution dans la révision de la loi d’organisation du Grand Conseil (OGC) (ne.ch, 15.3). – 3)
Les députés ont adopté le projet de loi portant modification de la loi sur les droits politiques. Dans le cas de fusion de communes, la loi garantit désormais aux anciennes communes un siège au minimum dans le législatif de la nouvelle commune (ne.ch, 30.8).
NIDWALDEN: 1) Volksinitiative der SVP zur Verkleinerung der Regierung von sieben auf fünf Sitze. Vom Landrat eher widerwillig für zulässig erklärt. In der Volksabstimmung vom 25.9. mit 59,6% Nein-Stimmen abgelehnt; Stimmmbeteiligung: 54% (NLZ, 21.4., 26.9.; vgl. SPJ 2004, S. 260). –
2) Personalgesetz. Das Parlament heisst das revidierte Personalgesetz in erster Lesung ohne Gegenstimme gut (NLZ, 27.10.).
OBWALDEN: Parlamentsreform. Reaktion auf die Verwaltungsreform, wobei der Rat mit neuen Instrumenten Einfluss gewinnen will, um Entwicklungen besser begleiten und steuern zu können. In 2. Lesung beraten (NZZ, 22.4.).
SANKT GALLEN: 1) Departementsreform. Zur Verminderung von Schnittstellen, zur Effizienzsteigerung und zur Kostenreduktion will die Regierung nicht sich selbst oder den Kantonsrat verkleinern, sondern die Departemente einer Reform unterziehen. Die neuen Zuständigkeiten lauten: Volkswirtschaft und öffentlicher Verkehr; Inneres, Kultur und Justiz; Bau, Planung und Umwelt; Finanzen und Logistik; Sicherheit; Gesundheit und Soziales; Bildung. Vorlage der Regierung. Der Kantonsrat nimmt die Vorlage an und lehnt damit die von der FDP geforderte Reduktion des Parlaments auf 120 Mitglieder ab. Die FDP kündigt eine entsprechende Volksinitiative an (SGT, 21.1., 27.4.).
SCHAFFHAUSEN: Neues Gesetz über die wirkungsorientierte Steuerung von Aufgaben und Finanzen. Der Kantonsrat hat die Vorlage mit 46 zu 15 Stimmen gutgeheissen. In der Volksabstimmung vom 27.11. mit 53% Nein-Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 60,6%. (SN, 7.6., 10.11., 28.11.; vgl. SPJ 2004, S. 260).
SCHWYZ: Verordnung über die Entschädigung der Mitglieder des Regierungsrats. Von der SVP bekämpft. In der Volksabstimmung vom 17.4. mit 59,8 % Nein-Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 33,3% (NZZ, 18.4.).
SOLOTHURN:
1) Änderung des Kantonsratsgesetzes. Ersatzlose Streichung der bisherigen Beschränkung der Mitgliedschaft in der gleichen Kantonsratskommission auf zwei Amtsperioden (acht Jahre); Anpassung des Geschäftsreglements an das geänderte Gesetz über die politischen Rechte, wonach Wahlbeschwerden nicht mehr vom Kantonsrat, sondern vom Verwaltungsgericht beurteilt werden. Vom Kantonsrat mit grossem Mehr verabschiedet (SZ, 3.2.). –
2) Änderung der Kantonsverfassung: Aufhebung der obligatorischen Urnenwahl des Gemeindevizepräsidenten. Der Kantonsrat stimmt der Änderung grossmehrheitlich zu. In der Volksabstimmung vom 25.9. mit 54,7% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 51,8% (SZ, 26.9.).
TESSIN: 1) Le Grand Conseil a modifié la loi sur le Grand Conseil et ses rapports avec le Conseil d’Etat, au sujet des indemnités pour les réunions des commissions (ti.ch, 11.2; APS 2004, p. 260). –
2) La loi sur les honoraires et sur la prévoyance en faveur des membres du Conseil d’Etat a été modifiée par le Grand Conseil. Les changements concernent le remboursement des frais liés à l’exercice de la fonction de conseiller d’Etat (ti.ch, 21.3). – 3) Les Tessinois ont accepté, à 75,2%, que les communes puissent modifier de petites étendues territoriales à leurs frontières. Ainsi, elles pourront réaliser ces changements en collaboration avec les autres communes et ne devront plus en référer au Grand Conseil. La participation à la votation populaire a été de 45,5% (CdT, 26.9). – 4) Les Tessinois ont approuvé, à 78,8%, la suppression du droit du Grand Conseil à convoquer à des réunions extraordinaires le Conseil national et le Conseil des Etats. Cette mesure avait été abolie en 1874, mais elle figurait encore dans la Constitution tessinoise. Le taux de participation de la votation s’est élevé à 45,5% (CdT, 26.9).
THURGAU: 1) Zusammenschluss der Pensionskasse des Staatspersonals (SPK) mit der Lehrerpensionskasse (LPK) zur Pensionskasse Thurgau. Der Kanton soll der SPK 77 Mio Fr. auf den Weg mitgeben, um ihre finanzielle Ausstattung derjenigen der LPK anzupassen. Der Grosse Rat beschliesst Eintreten und berät die Botschaft in 1. und 2. Lesung durch (SGT, 24.2., 24.3.). –
2) Kredit von 11,95 Mio Fr. für ein zweites Verwaltungsgebäude. In der Volksabstimmung vom 5.6. mit 56,3% Nein-Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 52,8% (SGT, 6.6.).
VAUD:
1) La loi sur la rémunération et les pensions des membres du Conseil d'Etat a été modifiée par le Grand Conseil (vd.ch, 1.3). – 2) Le Grand Conseil a modifié la loi sur le Grand Conseil. Les changements ont trait à la candidature du secrétariat général, au mandat de la commission d’enquête et aux compétences de la commission des finances (vd.ch, 1.5).
VALAIS: Les Valaisans ont rejeté par 56% des voix une initiative socialiste qui demandait d’instaurer le système proportionnel pour l’élection des cinq conseillers d’Etat. Le taux de participation s’est élevé à 55,8% (LT, 26.9).
ZÜRICH:
1) Gesetz über die Organisation des Regierungsrates und der kantonalen Verwaltung. Im Grundsatz vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung genehmigt (NZZ, 15.2., 7.6.; vgl. SPJ 2004, S. 260). – 2) Volksinitiative des Bundes der Steuerzahler für die Kürzung der Regierungsratslöhne. Rückzug mit der Begründung, das Volksbegehren bzw. die Aussicht auf eine Lohnkürzung habe die Regierungsmitglieder nahezu paralysiert, weshalb der Bund der Steuerzahler „seine staatspolitische Verantwortung“ wahrnehme und mit dem Verzicht auf die Initiative sicherstelle, dass Zürich eine handlungsfähige und motivierte Regierung behalte (NZZ, 3.1.; vgl. SPJ 2004, S. 260). –
3) Neues Personalgesetz. Neuregelung bei Abfindungen im Falle einer unverschuldeten Entlassung. In 1. Lesung vom Kantonsrat genehmigt. In 2. Lesung mit 93 zu 51 Stimmen gegen den Widerstand der SP gutgeheissen: neu können Abfindungen nach einer unverschuldeten Kündigung gekürzt werden, wenn eine neue Stelle gefunden worden ist (NZZ, 28.6., 27.9.).
NEUCHATEL: Les députés ont adopté un projet de loi du groupe radical, relatif aux incompatibilités de fonction. Ce projet porte révision de la loi sur les droits politiques, de la loi d’organisation du Grand Conseil et de la loi sur le statut de la fonction publique. Il contient une liste des fonctions de l’administration cantonale incompatibles avec le mandat de député au Grand Conseil (ne.ch, 25.1).
TESSIN: Les Tessinois ont accepté par 55,4% des voix la modification de la disposition constitutionnelle qui allonge la durée de la fonction des magistrats de six à dix ans. La mesure s’applique à tous les magistrats, ainsi qu’aux Juges de paix, aux Juges du tribunal d’appel, aux Juges d’instruction et d’arrêt, aux Procureurs publics, au Président et aux membres du Tribunal d’expropriation et au Magistrat des mineurs. Le taux de participation de la votation s’est élevé à 45,5% (CdT, 26.9).
URI: Volksininitiative der SP „Fünf statt sieben im Proporz“. Wechsel zum Proporzsystem bei den Regierungsratswahlen sowie Verkleinerung der Regierung. Eingereicht und zustande gekommen (NLZ, 18.2., 9.3.).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Volksinitiative für ein “faires Wahlverfahren“ in den Kantonsrat. Schlägt ein Mischsystem zwischen Proporz und Majorz für das Kantonsparlament vor. Initiative und Gegenvorschlag der Regierung werden in der 1. Lesung abgelehnt. In der 2. Lesung wird die Initiative mit nur 4 Ja-Stimmen erneut abgelehnt. Das Initiativ-Komitee bestehend aus Vertretern von SVP, SP, EVP und Gewerkschaftsbund zieht daraufhin die Initiative zurück (SGT, 22.2., 13.9.; vgl. SPJ 2004, S. 261).
APPENZELL INNERRHODEN: Volksinitiative für eine Neuregelung der Wahl in die Standeskommission (Regierung). An der Landsgemeinde vom 24.4. abgelehnt (NZZ, 25.4.; SGT, 1.10.; vgl. SPJ 2004, S. 261).
BASEL-LANDSCHAFT: Der Regierungsrat legt eine Teilrevision des Gesetzes über die politischen Rechte vor. Die Gemeindewahlbüros werden auf 5 statt 7 Mitglieder reduziert (Mindestgrösse). Ausserdem wird die minimale Öffnungszeit auf mindestens eine Stunde am Abstimmungstag reduziert (vorher obligatorische Öffung auch am Vortag). Das Gemeindepräsidium wird neu als Aufsichtsinstanz eingeführt (BaZ, 21.12.).
BERN: Gesetzesrevision zur zeitlichen Eingrenzung des Versands von Wahl- und Abstimmungsmaterial (frühestens vier Wochen, spätestens drei Wochen vor der Abstimmung). Vom Grossrat genehmigt (Bund, 19.4.).
GRAUBÜNDEN: Totalrevision des Gesetzes über die politischen Rechte. Die Regierung legt eine Vorlage mit folgenden Schwerpunkten vor: Parteienfinanzierung: Möglichkeit der direkten Unterstützung von Parteien durch den Kanton – vorausgesetzt, die Partei habe bei den letzten zwei Grossratswahlen in mindestens je drei Wahlkreisen teilgenommen und dabei mindestens ein Grossratsmandat erreicht; Amtsenthebung: Mitglieder der Regierung und des Parlaments sollen neu unter bestimmten Voraussetzungen ihres Amtes enthoben werden können; zuständige Instanz dafür soll der Grosse Rat sein; Wahltermine: Koordination der Gross- und Regierungsratswahlen mit den National- und Ständeratswahlen (möglich, nachdem die kantonalen Wahlen nun alle vier, statt alle drei Jahre stattfinden); Absolutes Mehr: das „Bündner Mehr“ soll abgeschafft und stattdessen das absolute Mehr nach der Methode bestimmt werden, wonach die Gesamtzahl aller gültigen Stimmen für kandidierende Personen durch die doppelte Zahl der freien Sitze geteilt wird (senkt das absolute Mehr); Nachzählung: nur dann, wenn die Differenz beim ermittelten vorläufigen Gesamtergebnis weniger als 0,3% der abgegebenen gültigen Stimmzettel beträgt. In 1. Lesung lehnt der Grosse Rat die Parteienfinanzierung ab und beschliesst, dass in Gemeinden mit Gemeindeversammlung das Quorum für das Zustandekommen einer Volksinitiative bei 25% der Stimmberechtigten liegen soll, bei Gemeinden ohne Gemeindeversammlung bei 15% (BüZ, 28.1., 18.6.; vgl. SPJ 2004, S. 261).
SCHWYZ: 1) Volksinitiative der SVP für geheime Abstimmungen bei Einbürgerungen in Gemeinden. Das Volksbegehren wird vom Kantonsrat zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 17.4. mit 52% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 32,9% (NLZ, 17.2., 18.4.). –
2) Änderung des Wahlgesetzes. Neue Berechnung des absoluten Mehrs und Möglichkeit stiller Wahlen. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 11.3.). –
3) Variantenabstimmung. Bei strittigen Fragen sollen dem Volk Alternativen unterbreitet werden. In der Volksabstimmung vom 25.9. wird die Vorlage mit 66,7% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 53,5% (NLZ, 26.9.).
SOLOTHURN: 1) Revision des Gesetzes über die politischen Rechte. Mehr Effizienz und Sicherheit; Vermeidung unnötiger zweiter Wahlgänge; Schutz gegen Manipulation und Betrug, ohne die politischen Rechte einzuschränken. Vom Kantonsrat einstimmig angenommen (SZ, 29.1.). – 2) Volksinitiative „Proporz für die Regierung – gleich lange Spiesse für alle“ der SVP für die Einführung des Proporz bei den Regierungsratswahlen. Der Kantonsrat lehnt die Initiative ab. In der Volksabstimmung vom 5.6. mit 79,2% der Stimmen verworfen; Stimmbeteiligung: 52,2% (SZ, 26.1., 6.6.; vgl. SPJ 2004, S. 261).
ZUG: Totalrevision des Gesetzes über Wahlen und Abstimmungen. Bei frei werdenden Sitzen in Exekutiven, die mit dem Proporzsystem gewählt worden sind, soll es kein Nachrücken mehr geben, sondern eine Neuwahl. Vorlage der Regierung (NZZ, 3.2.).
TESSIN: La Chancellerie cantonale a reconnu 12 036 signatures valides à l’initiative populaire « Più potere al popolo ». Lancée par le politicien local Giorgio Ghiringhelli, elle demande que le nombre de signatures nécessaires pour faire valider une initiative législative ou un référendum cantonal soit abaissé de 7000 à 4500 et 4000, respectivement (LT, 24.6; CdT, 19.7).
GLARUS: Generelle Einführung der Einheitsgemeinde. An der Landsgemeinde vom 1.5. angenommen (NZZ, 2.5.).
GRAUBÜNDEN: Teilrevision des Gemeindegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich. Interkommunale Zusammenarbeit soll gestärkt und Gemeindefusionen gefördert werden. Gemeinden, die sich zusammenschliessen, erhalten Förderbeiträge. Die Gesetze werden mit 90 zu 3 resp. 88 zu 3 Stimmen gutgeheissen. Die Vollziehungsverordnung zum Finanzhaushaltsgesetz wird mit 93 zu 3 Stimmen verabschiedet (BüZ, 7.12., 8.12.).
LUZERN: 1) Gesetz über die Vereinigung von Buchs, Dagmarsellen und Uffikon. In 1. Lesung vom Grossen Rat einstimmig genehmigt (NLZ, 8.3.). –
2) Gesetz über die Vereinigung von Ettiswil und Kottwil in 1. Lesung vom Grossen Rat einstimmig genehmigt (NLZ, 8.3.).
SANKT GALLEN: Gesetz über die Vereinigung der politischen Gemeinden Rapperswil und Jona. Laut Kantonsverfassung bedarf es eines Gesetzes, um den Übergang von Rechten und Pflichten der bisherigen Gemeinden auf die neue Gemeinde zu regeln. Vorberatende Kommission überweist dieses einstimmig an den Kantonsrat zur Annahme. Von diesem angenommen (SGT, 19.11., 29.11.).
SCHAFFHAUSEN: Reformprojekt „sh.auf“. Der Kanton soll in zwölf Jahren aus noch höchstens sieben Gemeinden bestehen: Schaffung grösserer Gemeinden mit effizient und professionell erbrachten Dienstleistungen; Neuverteilung der Aufgaben zwischen Kanton und Gemeinden; Vereinfachung der finanziellen Verflechtungen. Vorlage der Regierung (SN, 27.1.).
TESSIN: La loi sur l’organisation communale a été modifiée par le Grand Conseil (ti.ch, 10.5).
VALAIS: La loi sur les communes a été modifiée par le Grand Conseil. Les changements ont trait au budget et aux comptes (BO VS; APS 2004, p. 262).
VAUD:
1) Le nouveau droit d’initiative communal est entré en vigueur dans le canton de Vaud. Le comité à l’origine de l’initiative « Pour un authentique droit d’initiative en matière communale », aboutie en 1997, a retiré son texte, ce qui a permis la validation de la nouvelle loi. Cette loi, qui constituait le contre-projet à l’initiative, a été adoptée par le Grand Conseil en avril. Le nouveau droit pourra être utilisé dans toutes les communes et porter, par exemple, sur la réalisation d’un bâtiment de services ou sur la modification d’un règlement du ressort du Conseil communal ou général (LT, 21.1 et 1.6). –
2) Le Grand Conseil a modifié la loi sur les communes. Les changements concernent les conditions pour se doter d'un conseil communal ou général (24h, 27.4 et vd.ch, 1.7). – 3) La loi sur la responsabilité de l'Etat, des communes et de leurs agents a été modifiée par le Grand Conseil (vd.ch, 1.7).
AARGAU: Totalrevision des Gesetzes über den Bevölkerungs- und Zivilschutz. Vorlage der Regierung. Der Grosse Rat stimmt dem Gesetz in 1. Lesung ohne Gegenstimme zu (AZ, 14.5., 26.10.; vgl. SPJ 2004, S. 262).
APPENZELL INNERRHODEN: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz sowie zum Bundesgesetz über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten. An der Landsgemeinde vom 24.4. angenommen (NZZ, 25.4.).
SCHWYZ: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz. In der Volksabstimmung vom 5.6. mit 74,9% Ja-Stimmen gutgeheissen; Stimmbeteiligung: 58,9% (NZZ, 6.6.).
SOLOTHURN: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz. Vom Kantonsrat einstimmig verabschiedet (SZ, 3.2.; vgl. SPJ 2004, S. 263).
TESSIN: Le Grand Conseil a abrogé la loi sur les places d’armes. Ces dernières ont été les victimes de mesures d’assainissement du budget (CdT, 1.12).
URI: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz. In der Volksabstimmung vom 25.9. angenommen mit 80% Ja-Stimmen; Stimmbeteiligung: 43,9% (NZZ, 26.9.).
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