Année politique Suisse 1999 :   / La législation dans les cantons
 
4. INFRASTRUKTUR – INFRASTRUCTURE
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Energie
AARGAU: Privatisierung des Aargauischen Elektrizitätswerks. Definitiv mit grossem Mehr vom Grossen Rat beschlossen (AZ, 8.9.).
BERN: 1) Änderung des Energiegesetzes. Auf freisinnige Initiative hin hebt der Grosse Rat die Nachrüstpflicht betreffend verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung für Altbauten auf (Bund, 19.1.). – 2) "Berner Solarinitiative" der Solarunternehmer. Unverminderte Unterstützung der Alternativenergien angesichts des kurz bevorstehenden Marktdurchbruchs; Schaffung der gesetzlichen Grundlage für eine Stromsteuer als zweckgebundene Energieabgabe in der Höhe von 0,15 Rappen pro Kilowattstunde; ausgenommen von der Steuer sind öffentliche Verkehrsmittel; gewerblich-industrielle Betriebe mit grossem Energieverbrauch sollen von der Abgabepflicht befreit werden können. Lanciert (Bund, 5.3.). – 3) Volksinitiative zur Stilllegung des AKW Mühleberg. Zustandegekommen. Von der Regierung abgelehnt (SZ, 30.4.; Bund, 5.5., 24.12.; vgl. SPJ 1998, S. 367).
GRAUBÜNDEN: Revision des Energiegesetzes. Anpassung an das eidg. Energiegesetz. In die Vernehmlassung geschickt (BüZ, 21.5.).
ST. GALLEN: Neues Energiegesetz. Umsetzung der neuen Bundesvorschriften. In die Vernehmlassung gegeben und Botschaft zuhanden Grossen Rat vorgelegt: weniger Vorschriften; Entfall der Sanierungspflicht bei erheblichen Umbauten sowie der verbrauchsabhängigen Heizkostenabrechnung bei Altbauten; Aufhebung der ständigen Energiekommission (SGT, 16.6., 12.11.).
SCHAFFHAUSEN: Neues Elektrizitätsgesetz. Grundlage für die Privatisierung des kantonalen Elektrizitätswerks. In die Vernehmlassung geschickt, vorgelegt und vom Grossen Rat in 1. Lesung beraten (SN, 13.1., 2.11.).
TESSIN: 1) Nouvelle loi sur la distribution d’énergie électrique. Mise en consultation de l’avant-projet (CdT, 30.6). – 2) Modification de la loi sur les services publics régissant la distribution d’électricité en vue de la libéralisation du marché. Acceptée par le parlement (CdT, 6.10).
THURGAU: Umwandlung des Kantonalen Elektrizitätswerks in eine Aktiengesellschaft. Fusion des EKT mit den Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK); Konkurrenzfähigkeit auf dem liberalisierten Strommarkt. Vorlage der Regierung (SGT, 24.9.).
URI: Energiegesetz. Weitgehende Übernahme der Bestimmungen des geltenden Energiereglements. In der Volksabstimmung vom 18.4. mit 61,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 34,4% (AZ, 14.4., 19.4.).
VALAIS: Loi sur l’utilisation des forces hydrauliques. Projet de gel des contributions de l’Etat à un fonds spécial destiné au rachat des aménagements hydroélectriques. Entrée en matière acceptée par le parlement mais modification refusée en première lecture par 89 voix contre 7 et 16 abstentions (NF, 10.11, 12.11).
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Strassenbau und –
finanzierung – Construction et financement des routes
GLARUS: Lärmschutzmassnahmen an Kantonsstrassen. An der Landsgemeinde vom 3.5. im Sinne von Landrat und Regierung angenommen (NZZ, 4.5.).
ST. GALLEN: Teilrevision des Strassengesetzes. Vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (SGT, 16.2.; vgl. SPJ 1998, S. 367).
SOLOTHURN: Revision des Strassenbaugesetzes. Abschaffung des Sachreferendums. In die Vernehmlassung gegeben (SZ, 30.4.).
URI: 1) Totalrevision des Strassengesetzes. Beibehalten bewährter Grundsätze der geltenden Regelung sowie Miteinbezug von Grundsätzen der Raumplanung und des Umweltschutzes. Vom Landrat gutgeheissen. In der Volksabstimmung vom 24.10. mit 57% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 37,1% (NLZ, 16.3., 22.4., 25.10.). – 2) Referendum der SVP gegen die im Landrat beschlossene Verordnung über die Strassenverkehrssteuern. Zustandegekommen (NLZ, 12.11.).
ZÜRICH: Volksinitiative „Einhausung Autobahn Schwamendingen“. Verlangt vom Kanton eine Kreditvorlage für die Überdachung des Autobahnteilstücks zwischen dem Schöneichtunnel und der Verzweigung Aubrugg. Vom Quartierverein Schwamendingen, zahlreichen Gemeinde- und Kantonsräten sowie den Eigentümern der Grundstücke entlang der Autobahn unterstützt (NZZ, 1.2.).
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Übrige Verkehrsfragen –
Autres questions relatives au trafic
BASEL-LANDSCHAFT: Referendum des Komitees beider Basel "Flughafenkredite Nein" gegen den vom Grossen Rat genehmigten Kredit von 33,35 Mio Fr. für den Ausbau des Flughafens Basel-Mülhausen. Lanciert und mit 2958 Unterschriften eingereicht. Das Komitee, dem insgesamt 20 Organisationen angehören – darunter die grünen Parteien beider Basel, die Frauenliste, Basta sowie ProNatura Baselland, VCS, WWF und der Schutzverband der Bevölkerung, hält die Umwelt- und Bewohnermassnahmen in Zusammenhang mit den Flughafeninvestitionen für ungenügend und für rechtlich nicht verbindlich. In der Volksabstimmung vom 13.6. wird der Investitionsbeitrag mit 61,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 47,6% (BaZ, 12.6., 16.1., 21.1., 12.6., 14.6.).
BASEL-STADT: 1) Referendum des Komitees beider Basel "Flughafenkredite Nein" gegen den vom Grossen Rat genehmigten Kredit von 33,35 Mio Fr. für den Ausbau des Flughafens Basel-Mülhausen. Lanciert und mit 3098 Unterschriften eingereicht. In der Volksabstimmung vom 13.6. mit 63,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 53,3% (BaZ, 21.1., 6.3., 17.3., 14.6.). – 2) Volksinitiative der DSP für neue Parkhäuser in der Innenstadt. Aufhebung des Gesetzes gegen den Bau von öffentlichen Parkgaragen in der Innenstadt. Lanciert und eingereicht (BaZ, 26.3., 25.9.).
GENEVE: Initiative constitutionnelle intitulée « Pour le libre-choix du mode de transport ». Lancée par le Groupement transports et économie. Vise à garantir la liberté du choix du mode de transport, l’équilibre entre l’utilisation de la voiture privée et des transports publics, ainsi qu’un accès facilité au centre-ville. Aboutie avec 15 688 signatures (TG, 2.2, 1.6; LT, 3.2).
GLARUS: 1) Radweg zwischen Glarus und Netstal. Radweg der Linth entlang. An der Landsgemeinde vom 3.5. gegen die 2,2 Mio Fr. billigere Variante des Landrats und der Regierung angenommen (NZZ, 4.5.). – 2) Kantonsstrassenbau-Programm für die Jahre 2000 bis 2004. Bauprogramm mit Nettokosten für den Kanton von gut 14 Mio Fr. An der Landsgemeinde vom 3.5. im Sinne von Landrat und Regierung angenommen (NZZ, 4.5.).
JURA: Modernisation des CJ (Chemins de fer du Jura). Acceptée par le parlement à une large majorité (QJ, 22.4).
LUZERN: Volksinitiative „Velozärn“ für einen Ausbau der Radwege. Die Verkehrskommission des Grossen Rats legt einen neuen Gegenvorschlag vor, wonach die im kantonalen Radroutenkonzept 1994 aufgeführten Massnahmen in den nächsten 15 Jahren zu 90% der Gesamtlänge (gemäss Konzept) zu Lasten der Strassenrechnung realisiert werden sollen. Das Parlament stimmt dem Gegenvorschlag zu, worauf die IG Velo ihre Initiative zurückzieht (NLZ, 3.3., 18.3., 24.3., 14.9.; vgl. SPJ 1998, S. 368).
NEUCHÂTEL: Révision de la loi cantonale sur les transports publics. Nouvelle conception directrice cantonale. Demande la suppression des inscriptions publicitaires sur les vitres des entreprises de transports subventionnées. Projet renvoyé en commission par le Grand Conseil par 70 voix contre 34 (Express, 6.2, 23.3).
NIDWALDEN: 1) Totalrevision des Schifffahrtsgesetzes. Aufhebung der Bewilligungspflicht für den gewerbsmässigen Betrieb von Wasserski-, Segel- und Motorschiffsführerschulen sowie von Bootsvermietungen. Von der Regierung vorgelegt und in die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 28.8.). – 2) Neues Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Binnenschifffahrt. Ersatz der bestehenden Einführungsverordnung; neue Regelung der Erhebung der Schiffssteuer. Von der Regierung vorgelegt (NLZ, 10.12.).
TESSIN: Le Grand Conseil tessinois a voté le plus gros crédit-cadre de son histoire avec 800 millions de francs. Il a ainsi donné son feu vert au plan des transports du Luganese afin d’améliorer la circulation dans la région la plus urbanisée du canton. Les travaux devraient durer 15 ans. (LT, 13.3; CdT, 12.3).
ZÜRICH: 1) Neues Flughafengesetz. Privatisierung des Flughafens Zürich. Der Kantonsrat stimmt gegen einen Rückweisungsantrag von rot-grüner Seite und schliesst die 1. Lesung des Gesetzes ab, in der sich durchs Band Mehrheiten für die Kommissionsanträge auf Kosten linker Anträge ergeben. In 2. Lesung vom Kantonsrat verabschiedet und in der Volksabstimmung vom 29.11. mit 61,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40% (NZZ, 4.5., 11.5., 13.7., 29.11.; vgl. SPJ 1998, S. 368). – 2) Volksinitiative „Pro Durchgangsbahnhof“. Zustandegekommen (NZZ, 22.5.; vgl. SPJ 1998, S. 368).
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Bodenrecht, Bauordnung, Raumplanung –
Droit foncier, règlements de construction, aménagement du territoire
AARGAU: Änderung des Gesetzes über Raumplanung, Umweltschutz und Bauwesen. Schaffung der rechtlichen Grundlagen zur Erhebung von Beiträgen und Gebühren bei Erschliessungen. Vom Parlament in 1. und 2. Lesung beraten und gutgeheissen. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 55,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 28,1% (AZ, 28.4., 25.8., 1.9., 22.9., 29.11.; vgl. SPJ 1998, S. 368).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Revision des Richtplans. Nutzung im Vordergrund, ohne dass der Schutzgedanke aufgegeben wird. In die Vernehmlassung gegeben (SGT, 20.3.).
BASEL-STADT: 1) Neues Bau- und Planungsgesetz. Verbesserung der Qualität der Bauten; Vereinheitlichung; nachhaltiger Umgang mit dem Boden. Der Grosse Rat genehmigt den Entwurf der Kommission, der nach dreieinhalbjähriger Beratung erheblich vom Entwurf der Regierung abweicht (BaZ, 18.11.). – 2) Referendum des „Komitees Grossrätinnen und Grossräte gegen den 25-Millionen–Blankokredit“ gegen den Kredit von 25 Mio Fr. für „diverse Massnahmen zur Wohnumfeld-Aufwertung“. Eingereicht (BaZ, 30.12.).
BERN: Gesetz über die Handänderungssteuer. Der Grosse Rat beschliesst in 2. Lesung gegen den Willen der Ratslinken eine Erhöhung der Handänderungssteuer auf 1,8% statt 2% – wie dies der regierungsrätliche Antrag vorsah (Bund, 27.1.).
FRIBOURG: 1) Mise en consultation auprès des districts de la nouvelle conception directrice de l’aménagement du territoire. (Lib., 23.2). – 2) Loi sur la mensuration cadastrale. Projet de modification de la loi. Transmis au Grand Conseil (Lib., 7.10).
GENEVE: Le Grand Conseil a voté par 61 voix contre 21 et 6 abstentions un déclassement de zone qui permettra la construction du stade de la Praille à Genève (LT, 28.5).
GLARUS: Änderung des Einführungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch. Schaffung der gesetzlichen Grundlage zur Einführung eines EDV-Grundbuches. An der Landsgemeinde vom 2.5. angenommen (NZZ, 3.5.).
NIDWALDEN: Grundstückserwerbsgesetz. Einführung des Erwerbs von Ferienwohnungen als kantonal zulässiger Bewilligungsgrund; Aufhebung der Bewilligungskommission. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 12.4.).
ZUG: Neues Planungs- und Baugesetz. In der Volksabstimmung vom 13.6. mit 59,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 51% (NLZ, 14.6.).
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Wohnwirtschaft – Logement
BASEL-LANDSCHAFT: Volksinitiative des Mieterinnen- und Mieterverbands Baselland und Dorneck-Thierstein „Gerechte Steuern für Mieterinnen und Mieter“. Gleichbehandlung der Mieterschaft gegenüber Hauseigentümern und Hauseigentümerinnen. Eingereicht (BaZ, 13.1.).
GENEVE: 1) Révision de la loi sur les démolitions, transformations et rénovations (LDTR). Acceptée par le Grand Conseil. Référendum lancé par la droite et abouti avec plus de 15000 signatures. Projet du gouvernement accepté à 54% (participation: 49,4%) en votation populaire du 26.9.99 (TG, 26.3, 27.3, 13.4, 18.5 et 27.9). – 2) Loi contre la spéculation foncière. Adoptée par le Grand Conseil (TG, 19.11).
JURA: Initiative populaire « pour des valeurs officielles et locatives équitables et pour une fiscalité foncière raisonnable et incitative ». Acceptée par le parlement (QJ, 18.12).
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Umweltschutz, Natur- und Heimatschutz, Wasserrecht –
Protection de l’environnement, de la nature et des sites, droit des eaux
BASEL-LANDSCHAFT: Volksinitiative „Heide-Hunde“ der IG „Heide-Hunde“. Wegrecht von Arlesheim bis Reinach quer durch die Heide ausschliesslich auf den öffentlichen Spazierwegen für Spaziergängerinnen und Spaziergänger mit angeleinten Hunden gestattet. Eingereicht (BaZ, 7.12.).
GLARUS: Änderung des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über den Schutz von Gewässern. An der Landsgemeinde vom 2.5. angenommen (NZZ, 2.5.).
JURA: Loi sur les déchets. Approuvée en première et deuxième lecture par le parlement sans opposition (QJ, 25.2, 25.3).
ST. GALLEN: Revision des Wasserbaugesetzes. Angemessene Wertschätzung der Gewässer als Lebensräume; prioritärer Hochwasserschutz, der jedoch nicht mehr in erster Linie durch wasserbauliche Vorkehrungen, sondern durch einen ordnungsgemässen Unterhalt und raumplanerische Massnahmen sicherzustellen ist. In die Vernehmlassung gegeben (SGT, 7.4.).
SCHAFFHAUSEN: Teilrevision des Natur- und Heimatschutzgesetzes. Reduktion der zeitlichen Belastung der Natur- und Heimatschutzkommission durch vermehrte interne Abklärungen. Vorlage der Regierung (SN, 22.12.).
THURGAU: Wassernutzungsrecht. Der Grosse Rat kippt die Gebührenordnung zum Wassernutzungsgesetz aus der Vorlage (SGT, 19.1., 10.6.; vgl. SPJ 1998, S. 370).
ZUG: Neues Gesetz über die Gewässer. Anpassung an Gesetzesänderungen, die in den Bereichen Gewässerschutz, Wasserbau, Umweltschutz, Schifffahrt und Fischerei vorgenommen worden sind. Vom Kantonsrat verabschiedet (NLZ, 27.8.).
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Elementarschäden –
Dégats causés par les forces naturelles
FRIBOURG: 1) Loi modifiant la loi sur l’assurance obligatoire du mobilier contre l’incendie. Projet transmis au Grand Conseil par le gouvernement (Lib., 1.4). – 2) Loi sur les forêts et la protection contre les catastrophes naturelles. Acceptée par le Grand Conseil par 95 voix sans opposition en vote final (Lib., 3.3).
GRAUBÜNDEN: Teilrevision des Gesetzes über die Katastrophenhilfe. Im Rahmen des Projekts „Verwesentlichung und Flexibilisierung der Rechtsetzung und Rechtsanwendung“ (VFRR). Trägt der Verabschiedung des Zivilschutz-Leitbildes auf Bundesebene sowie der eidgenössischen Revision des Zivilschutzgesetzes und des Schutzbautengesetzes Rechnung. In die Vernehmlassung gegeben (BüZ, 30.4.).
VALAIS: Loi concernant la protection contre l’ incendie et les éléments naturels. Acceptée en première lecture par le Grand Conseil par 91 voix contre 16 et 7 abstentions (NF, 10.2, 13.2).
VAUD: Loi visant à conférer un statut plus autonome à l’Etablissement cantonal d’assurance contre l’incendie (ECA). Projet accepté par le Grand Conseil en première lecture. En deuxième lecture, le parlement n’a pas réussi à un trouver une solution à la perte du statut de fonctionnaire des employés de l’ECA. Adopté malgré l’opposition de la gauche (Lib., 15.6, 22.6; 24h, 17.6).