Die Wahlen ins Parlament der Stadt St. Gallen führten zu beträchtlichen Sitzverschiebungen im 63 Mitglieder zählenden Gemeinderat und verstärkten den Trend der St. Galler Grossratswahlen noch: Die Gruppierungen an den äusseren Flügeln des Parteienspektrums gewannen, die bürgerlichen Parteien FDP und CVP verloren, und die SP konnte ihre Position halten. Zu den Wahlsiegern gehörten die Grüne Liste M.U.T. (Grünes Bündnis), die von einem auf 4 Mandate zulegte, und die mit ihr verbundene Liste der Politischen Frauengruppe (PFG) mit 2 Gewinnen und neu 3 Sitzen. Die Autopartei errang auf Anhieb 5 Sitze und erreichte damit ebenfalls - wie die Grünen und die PFG zusammen - Fraktionsstärke. Grosse Verlierer waren die Freisinnigen, die mit 6 Sitzverlusten und neu noch 14 Mandaten eine empfindliche Niederlage erlitten. Demgegenüber konnte die CVP, die 3 ihrer bisherigen 21 Sitze abgeben musste, den Schaden einigermassen in Grenzen halten. Innerhalb der CVP gewannen die Christlichsozialen an Gewicht auf Kosten des rechten CVP-Flügels, der mit einer eigenen Liste «Mittelstand und Gewerbe» angetreten war. Der LdU kam mit einem Sitzverlust davon.