Umfragen belegten, dass sich das Klima in der Schweiz gegenüber AusländerInnen in den letzten Jahren markant verschlechtert hat. Über 90 Prozent der Befragten vertraten die Ansicht, der Ausländeranteil dürfe nicht mehr weiter ansteigen. Während 1980 noch 61 Prozent die Anwesenheit der Ausländer als eher positiv erlebten, waren es im Berichtsjahr nur noch 41 Prozent. Deutschschweizer, ältere Menschen und Jugendliche erwiesen sich als besonders wenig offen für Menschen aus anderen Kulturkreisen. 61 Prozent – gegenüber 53 Prozent im Vorjahr – erachteten die Anzahl der Asylbewerber als untragbar, wobei hier Personen zwischen 55 und 74 Jahren und Arbeiter besonders empfindlich reagierten. In einer weiteren Umfrage zeigte sich, dass 42 Prozent der befragten Personen die Anzahl der in der Schweiz lebenden Flüchtlinge überschätzte. Ausserdem kam eine Studie der Universität Zürich zum Schluss, dass steigende Ausländerzahlen weder ein notwendiger noch ein hinreichender Erklärungsgrund für Fremdenfeindlichkeit sind, und dass vielmehr die periodisch wiederkehrenden Identitätskrisen moderner Gesellschaften zu Phasen von Überfremdungsängsten führen
- Mot-clés
- Date
- 1 octobre 1990
- Type
- Études / Statistiques
- Sources
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Afficher
- NZZ, 17.4.90.
- SKA-Bulletin, 1990, Nr. 10, S. 7 f.
de Marianne Benteli
Modifié le 21.01.2025
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