Bereits vor dem Ende der Beratungen im Parlament hatten die wichtigsten Flüchtlingsorganisationen angekündigt, sie würden diese Verschärfung des Asylrechts mit zwei Referenden bekämpfen. Umgehend schloss sich ihnen der SP-Parteivorstand an, worauf auch der SGB nicht abseits stehen mochte. Allerdings war die Zustimmung bei SP und Gewerkschaft nicht unbestritten: Während die Romands klar für das Referendum waren, zeigten sich die Deutschschweizer zurückhaltender. Sie zweifelten weniger am Zustandekommen des Referendums als vielmehr am Rückhalt der Bevölkerung in der nachfolgenden Volksabstimmung; zudem hegten sie die Befürchtung, ein emotional aufgeheizter Abstimmungskampf könnte die Stimmung in der Flüchtlingspolitik weiter polarisieren und damit den Weg für noch härtere Abwehrmassnahmen frei machen. Unterstützung fanden die Referenden auch beim Vorstand des Evangelischen Kirchenbundes der Schweiz (SEK), der damit erstmals in seiner Geschichte ein Referendum aktiv mittrug. Die beiden Referenden kamen – mit überproportionaler Unterstützung in der Romandie und im Tessin – zustande, jenes gegen die Asylgesetzrevision mit 60'963, jenes gegen den Dringlichen Bundesbeschluss mit 66'952 Unterschriften.
Dossier: Révision totale sur le loi d'asil 94-98- Mot-clés
- Date
- 22 décembre 1998
- Type
- Objet du conseil fédéral
- Acteurs
- Sources
-
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- BBl, 1998, S. 5649 ff.
- NZZ, 24.3., 14.8. und 1.10.98; Presse vom 29.6. und 16.10.98; TA, 7.7. und 29.8.98; WoZ, 9.7.98; LT, 10.7.98; Bund, 19.9.98.
de Marianne Benteli
Modifié le 10.02.2025
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