Am 24. November 2021 verabschiedete der Bundesrat seine Strategie zur Aussenwirtschaftspolitik, mit der er auf die ökonomischen sowie die umwelt-, gesellschafts- und geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre reagierte und die bisherige Strategie von 2004 ablöste. Die Strategie diene dem Bund für die kommenden Jahre als mittel- bis langfristiger Kompass für seine Aussenwirtschaftspolitik, teilte der Bundesrat in seiner Medienmitteilung mit. Wirtschaftsminister Parmelin erklärte im Vorwort der Strategie, dass die bisherige Aussenwirtschaftsstrategie einer Überprüfung und Neuausrichtung bedurfte. Die Überprüfung mündete in einer überarbeiteten Strategie, die um neun zentrale Handlungsfelder aufgebaut wurde, welche in ihrem Kern auf die erfolgreiche Integration der Schweiz in die Weltwirtschaft abzielten. Ein Fokus liegt dabei auf einer Politik der internationalen Offenheit, der Nutzung multilateraler Ansätze und der Einbindung in internationale Wertschöpfungsketten. Geopolitische Veränderungen wie die Rivalität zwischen den USA und China, das Phänomen regionaler Blockbildung und die während der Covid-19-Pandemie spürbaren protektionistischen Tendenzen seien aktuelle Herausforderungen für die Schweizer Aussenwirtschaftspolitik und stellten auch globale Produktions- und Lieferketten vor neue Probleme. Aber auch die generellen Anforderungen an die Aussenwirtschaftspolitik würden vielseitiger. So sorge einerseits die fortschreitende Digitalisierung für neue Möglichkeiten und Regulierungsansätze, andererseits müsse die Schweiz aufgrund ihrer Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2050 Nachhaltigkeitsanliegen berücksichtigen. Der Bundesrat erklärte abschliessend, dass die Strategie «keine grundlegende Neuausrichtung» der Aussenwirtschaftspolitik vorsehe, deren Ziele aber transparent festlege, das aussenwirtschaftspolitische Umfeld sowie Anliegen der Öffentlichkeit integriere und damit der Kohärenz zwischen Aussenwirtschafts- und Binnenmarktpolitik Rechnung trage.