2002 bestellten die Wahlberechtigten von sieben Kantonen (BE, GL, JU, NW, OW, VD, ZG) ihre Parlamente neu. Auch dieses Jahr war die SVP die grosse Siegerin. Mit Ausnahme von Glarus und dem Jura konnte sie in allen Kantonen mächtig zulegen und vergrösserte die Zahl ihrer Sitze um 33. Am meisten Gewinne erzielte sie in den Kantonen Zug (+9), Waadt (+8) sowie Ob- und Nidwalden (je +7). Diese gingen vor allem auf Kosten der anderen beiden bürgerlichen Bundesratsparteien. So musste die FDP insgesamt 25 Mandate abgeben, davon zehn allein in der Waadt, wo sie nicht mehr die stärkste Fraktion stellt, und sieben in Zug; dem stehen lediglich zwei Gewinne in Glarus gegenüber. Im Vergleich dazu hielten sich die Verluste der Christlichdemokraten mit 15 Sitzen (je 6 in Ob- und Nidwalden) noch im Rahmen. Einen Sitz konnte die CVP im Jura zulegen. Die SP konnte die Zahl ihrer Mandate halten. Den Gewinnen in Ob- und Nidwalden (2 resp. 1) stehen drei Verluste in Glarus gegenüber.
Bei den kleineren Parteien gehörten die Grünen zu den Gewinnern: Sie konnten 19 Sitze gutmachen: sieben in Nidwalden, sechs in Bern, fünf in der Waadt und einen in Glarus. Dabei profitierten sie auch von Beitritten regionaler Gruppierungen wie dem Demokratischen Nidwalden oder dem Grünen Bündnis in Bern. Die Liberalen hingegen verloren 4 Mandate in der Waadt. Der EVP kamen in Bern Sitzverschiebungen von städtischen in ländliche Wahlbezirke zugute: Sie errang 3 zusätzliche Mandate. Bei der äusseren Rechten ging der Rückgang weiter: Während die EDU ihre 4 und die SD ihre 3 Sitze in Bern verteidigen konnten, büsste die Freiheitspartei ihre 4 Mandate ein und ist nur noch in den Kantonen Aargau und Thurgau mit je einem Sitz vertreten.
Von den insgesamt 715 in den sieben Kantonen zu vergebenden Parlamentssitzen gingen 175 Mandate (24,5%) an Frauen, vier weniger als bei den Wahlen 1998. In Nidwalden (-4), Glarus (-3) und in der Waadt (-1) politisieren weniger Frauen, in Obwalden und in Zug konnten sie ihren Anteil halten, und in Bern (+1) sowie im Jura (+3) sind mehr Frauen vertreten (für die jeweiligen Vergleiche wurden während der Legislatur zurückgetretetene bzw. nachgerückte Parlamentarierinnen nicht beachtet). Am meisten Parlamentarierinnen delegierte Obwalden (30,9%), am wenigsten Glarus (10%). Dieser Kanton bildete mit dem Tessin auch gesamtschweizerisch das Schlusslicht; an der Spitze lag Basel-Stadt (34,6%). Gesamtschweizerisch lag der Frauenanteil in den kantonalen Parlamenten Ende 2002 bei 23,9% (2001: 24,1%).