In der Wintersession 2024 befasste sich der Nationalrat mit einer parlamentarischen Initiative von Sophie Michaud Gigon (gp, VD; Pa.Iv. 23.466), die – genauso wie eine parlamentarische Initiative von Céline Amaudruz (svp, GE; Pa.Iv. 23.459) – ein sofortiges Einfrieren der Krankenkassenprämien mittels Moratorium forderte. Die Initiantin kritisierte das aktuelle Gesundheitssystem, das wohl auch im neuen Jahr zu steigenden Krankenkassenprämien führen dürfte. Ihr vorgeschlagener Prämienstopp diene zwar nur als «vorübergehende Massnahme», bis man sich im Parlament auf eine langfristige Lösung für die Kostensituation im Gesundheitswesen geeinigt habe, er sende aber ein starkes Signal an die Prämienzahlenden, dass ihre finanziellen Nöte ernst genommen würden. Zuspruch bekam die Initiantin von Parteikollegin und Minderheitssprecherin Léonore Porchet (gp, VD), die in ihrem Votum auf das Scheitern der bisherigen kostendämpfenden Massnahmen hinwies. Von einem Moratorium erhoffte sich die Minderheitssprecherin, dass bisher reform-blockierende Akteure zur Suche einer nachhaltigeren Lösung gezwungen würden, da die Mehrkosten nicht mehr wie bisher auf die Prämienzahlenden abgewälzt werden könnten. Die Mehrheitssprecher Cyril Aellen (fdp, GE) und Thomas de Courten (svp, BL) kritisierten in ihren ablehnenden Voten, dass ein Moratorium die Prämienzahlenden zwar vorübergehend entlaste, aber die Kosten im Gesundheitswesen trotzdem weiter anstiegen, wodurch eine Finanzierungslücke bei den Krankenkassen entstünde. Folglich falle der Prämienanstieg anschliessend ohne Reformen umso heftiger aus. In der Folge beschloss der Nationalrat mit 129 zu 65 Stimmen (3 Enthaltungen), der Initiative keine Folge zu geben. Die geschlossen stimmenden Fraktionen der SP und der Grünen sowie zwei Mitglieder der SVP-Fraktion reichten nicht aus, um in der grossen Kammer eine Mehrheit zu finden, womit die Initiative erledigt war.