Der Bundesrat veröffentlichte im Mai 2021 den jährlichen Bericht zur Beurteilung der Bedrohungslage gemäss Art. 70 NDG. Anhand verschiedenster sicherheitsrelevanter Themenfelder wurde die aktuelle Sicherheitslage der Schweiz analysiert, angefangen bei der wachsenden Konkurrenz zwischen den Grossmächten USA und China und weiteren Akteuren wie Russland oder Iran, welche das sicherheitspolitische Umfeld der Schweiz generell schwächten und stabilisierende Faktoren wie nukleare Rüstungskontrollen erschwerten. Zudem reichten durch regionale Konflikte ausgelöste Migrationsbewegungen bis in die Schweiz. Auch die Spionagetätigkeit sei schweizweit, aber vor allem um die Region Genf, erhöht. Ziele davon seien Rivalen der Länder, für die Spione tätig seien, aber auch die Schweizer Bundesbehörden, die nationale Politik oder Firmen, welche mit kritischen Materialien und Knowhow wie beispielsweise Rüstungsgütern arbeiteten. Ebenfalls nennenswert sei die Gefahr für die Schweiz durch gezielte Desinformation und Hackerangriffe im Cyberraum, welche nebst den politischen Institutionen auch international tätige Firmen treffe. Im virtuellen Raum nehme ausserdem die Radikalisierung dschihadistischer Akteure zu. Diese rekrutierten – begünstigt durch die einschränkenden Pandemiemassnahmen – Personen, die in der Schweiz autonom als Einzeltäter oder Einzeltäterinnen Gewalttaten verüben könnten. Auch der gewalttätige Extremismus habe sich sowohl im linken wie im rechten Spektrum stark ins Internet verlagert. Besonders beobachtet werde das Aufkommen einer aufstrebenden, jüngeren Generation von Rechtsextremistinnen und -extremisten, wobei gewalttätige Konfrontationen mit linksextremen Gegenreaktionen nicht ausgeschlossen werden könnten.