2007 bestellten die Wählerinnen und Wähler von sieben Kantonen (AI, AR, BL, LU, TI, VD und ZH) ihre Parlamente neu. Im Kanton Waadt waren aufgrund der Verkleinerung des Parlaments nur noch 150 statt 180 Sitze zu vergeben. Zudem waren die Wahlkreise vergrössert worden. Im Kanton Zürich wurde ein neues Verfahren zur Ermittlung der Sitzanzahl der Parteien erstmals angewendet („doppelter Pukelsheim“). Im Tessin gab es eine Änderung im Wahlverfahren, die den Wählerinnen und Wählern die Wahl von Kandidaten ohne Angabe einer Liste ermöglichte.
Die erfolgreichste Partei bei den Parlamentswahlen in den Kantonen waren die Grünen. Sie erreichten in allen Kantonen, in denen Wahlen stattfanden, Sitzgewinne (ausser AI und AR, da keine Parlamentsvertretung vorhanden bzw. keine Parteizuordnung der Parlamentarier möglich) . Die Grünen holten im Tessin 2, in den Kantonen Basel-Land, Waadt und Luzern je 3 und im Kanton Zürich sogar 5 zusätzliche Sitze. Sie konnten ihre Vertretung in den kantonalen Parlamenten damit um insgesamt 16 Sitze ausbauen. Die SVP war bei den kantonalen Wahlen ebenfalls recht erfolgreich. Sie konnte sich in den Kantonen Zürich und Basel-Landschaft auf hohem Niveau halten, schnitt aber in Luzern (-3 Sitze) und im Tessin (-1) schlechter ab als 2003. In der Waadt konnte sie 4 zusätzliche Sitze gewinnen. Insgesamt verlor die SVP 7 Sitze in kantonalen Parlamenten, wovon allerdings ein grosser Teil dem neuen Wahlverfahren im Kanton Zürich, das für die grossen Parteien Nachteile bringt, geschuldet ist. Die Wähleranteile der SVP nahmen nur in den Kantonen Tessin und Luzern ab. Klare Verliererin der Wahlen in kantonale Parlamente war die SP, sie musste in allen Kantonen ausser dem Tessin (+2) Sitzverluste hinnehmen. Die SP erlitt vor allem im Kanton Zürich einen Einbruch und verlor 17 Sitze im Kantonsrat. In Appenzell Ausserrhoden verlor sie zudem einen, in Luzern und in Baselland je 3 und in der Waadt 7 Sitze. Damit resultierte für die SP insgesamt ein Minus von 29 Sitzen. Die CVP legte dagegen in Luzern (+2 Sitze), in Zürich (+1) und in der Waadt (+1) leicht an Sitzen zu und konnte ihren Verlust an Wähleranteilen aufhalten. Sie stagnierte in Baselland und verlor im Tessin (-3). Insgesamt stieg die Anzahl der CVP-Mandate in kantonalen Parlamenten um 2. Die FDP hielt ihren Wähleranteil in den Deutschschweizer Kantonen. Im Kanton Zürich blieb ihre Sitzzahl gleich, in den Kantonen Luzern und Basel-Landschaft gewann sie je einen Sitz. Im Kanton Waadt verlor die FDP Prozentpunkte an Wähleranteilen und 15 Sitze im verkleinerten Parlament. Im Tessin resultierte für die FDP ein Verlust von 3 Sitzen und in Appenzell Ausserrhoden verlor die FDP 5 Sitze. Damit ergab sich für die FDP insgesamt ein Minus von 18 Sitzen in den kantonalen Parlamenten.
Bei den kleineren Parteien musste die Liberale Partei in der Waadt (-9) und in Baselland (-4) Sitzverluste hinnehmen. Einen grossen Erfolg schafften dagegen die Grünliberalen, indem sie im Kanton Zürich auf Anhieb 10 Sitze im Parlament errangen. Der EVP gelang es, in den Kantonen Zürich (+1), Basel-Landschaft (+1) und Appenzell Ausserrhoden (+2) ihre Vertretung leicht auszubauen. Während die EDU in den Kantonen Zürich (+4) und Waadt (+1) zulegen konnte, war es ein sehr schlechtes Jahr für die Schweizer Demokraten: Im Kanton Zürich schafften sie den Einzug ins Parlament nicht mehr, weil sie das Quorum verpassten und im Kanton Basel-Landschaft mussten sie den Verlust von 3 ihrer zuvor 4 Sitze hinnehmen. Damit sind die Schweizer Demokraten mit nur noch je einem Sitz in Baselland und in Bern nach einem stetigen Niedergang in den letzten Jahren praktisch nicht mehr in den kantonalen Parlamenten präsent.
Von den insgesamt 744 zu besetzenden Parlamentssitzen in den sieben Kantonen gingen 196 an Frauen (26,4%). Im Kanton Waadt (+4,2 Prozentpunkte auf 28%) kam es im Vergleich mit den anderen Kantonen zur grössten Zunahme des Frauenanteils. Die Verkleinerung des Parlaments wirkte sich auf den Wahlerfolg der Kandidatinnen nicht negativ aus. Ein klarer schweizweiter Trend bezüglich der Vertretung der Frauen in den kantonalen Parlamenten lässt sich nicht ausmachen . In Appenzell Innerrhoden (+4,1 Prozentpunkte auf 20,4%) stieg der Anteil der Frauen im Parlament, in Appenzell Ausserrhoden schafften dagegen weniger Frauen die Wahl (-1,5 Prozentpunkte, 23,1%). Im Kanton Basel-Landschaft (+1,1 Prozentpunkte, 34,4%), der einen vergleichsweise hohen Frauenanteil im Parlament aufweist, kam es zu einem leichten Anstieg, ebenso im Kanton Zürich (+1,1 Prozentpunkte, 32,2%). In Luzern (-0,8 Prozentpunkte, 25%) nahm der Frauenanteil geringfügig ab. Gar keine Veränderung gab es im Tessin, wo die Frauenvertretung bei 11,1%, dem tiefsten Wert im gesamtschweizerischen Vergleich, stagnierte. Den höchsten Frauenanteil im Parlament hatte Ende 2007 der Kanton Aargau mit 36,4%. Der gesamtschweizerische Durchschnitt betrug zu diesem Zeitpunkt 26,3%, das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als Ende 2006 (im Laufe der Legislatur 03-07 bzw. 02-07 nachgerückte bzw. zurückgetretene Frauen wurden für die Berechnungen nicht berücksichtigt).