Alle vier Vorlagen des Finanzpaketes wurden mit Ja-Anteilen zwischen knapp 58 und 67 Prozent bei einer Stimmbeteiligung von 45.4 Prozent angenommen. Der Kanton Zürich verzeichnete bei allen vier Teilen des Finanzpaketes die stärkste Zustimmung. Am negativsten war die Einstellung im Kanton Wallis, gefolgt vom Tessin.
Abstimmung vom 28. November 1993
Bundesbeschluss über die Finanzordnung
Beteiligung: 45.4%
Ja: 1'247'400 (66.7%) / Stände: 19 6/2
Nein: 674'031 (33.3%) / Stände: 1
Parolen:
– Ja: FDP, SP, CVP, SVP (2*), LP, LdU, EVP, EDU; Vorort, SGV, SBV, SGB, Bankiervereinigung, Tourismus-Verband, Hotelier-Verein.
– Nein: AP (1*), SD, PdA, Lega; Wirteverband, Coiffeurmeister-Verband, Bäcker- und Konditorenmeisterverband, Metzgermeisterverband, Centre Patronal.
– Stimmfreigabe: GP.
* In Klammer Anzahl abweichender Kantonalsektionen.
Abstimmung vom 28. November 1993
Bundesbeschluss über einen Beitrag zur Gesundung der Bundesfinanzen
Beteiligung: 45.4%
Ja: 1'163'887 (57.7%) / Stände: 15 6/2
Nein: 852'439 (42.3%) / Stände: 5
Parolen:
– Ja: FDP (4*), CVP, SP, SVP (6*), GP, LdU (1*), EVP; Tourismus-Verband, Hotelier-Verein, SGB.
– Nein: LP, AP, SD, PdA, Lega, EDU; Wirteverband, Coiffeurmeister-Verband, Bäcker- und Konditorenmeisterverband, Metzgermeisterverband, Centre Patronal.
– Stimmfreigabe: Vorort, SGV, VSM.
* In Klammern Anzahl abweichender Kantonalsektionen.
Abstimmung vom 28. November 1993
Bundesbeschluss über Massnahmen zur Erhaltung der Sozialversicherung
Beteiligung: 45.4%
Ja: 1'258'782 (62.6%) / Stände: 19 6/2
Nein: 752'472 (37.4%) / Stände: 1
Parolen:
– Ja: FDP (6*), CVP, SP, SVP (8*), GP, LdU (1*), EVP; Tourismus-Verband, Hotelier-Verein, SGB.
– Nein: LP, AP, SD, PdA, Lega, EDU; SGV, Wirteverband, Coiffeurmeister-Verband, Bäcker- und Konditorenmeisterverband, Metzgermeisterverband, Centre Patronal.
– Stimmfreigabe: Konsumentinnenforum Schweiz.
* In Klammern Anzahl abweichender Kantonalsektionen.
Abstimmung vom 28. November 1993
Bundesbeschluss über besondere Verbrauchssteuer
Beteiligung: 45.4%
Ja: 1'212'002 (60.6%) / Stände: 17 6/2
Nein: 786'396 (39.4%) / Stände: 3
Parolen:
– Ja: FDP, CVP, SP, SVP (3*), LP, GP, LdU, EVP; Vorort, SGV, RN, Tourismus-Verband, Hotelier-Verein, SGB.
– Nein: AP, SD, PdA, Lega; Wirteverband, Coiffeurmeister-Verband, Bäcker- und Konditorenmeisterverband, Metzgermeisterverband, Centre Patronal.
* In Klammern Anzahl abweichender Kantonalsektionen.
Die Vox-Analyse zeigte, dass bei den ersten beiden Vorlagen die Zustimmung unter hoch gebildeten und gut verdienenden Urnengängern aus städtischen Gebieten am höchsten war. Am meisten Ablehnung erfuhren die zwei Vorlagen bei wenig Gebildeten, bei Landwirten, in der Arbeiterschaft mit niedrigem Einkommen sowie in ländlichen und peripheren Gebieten. In der deutschsprachigen Schweiz war die Zustimmung generell höher als in der Romandie und im Tessin. In bezug auf die politischen Einstellungen war die Befürwortung bei Anhängern der SP, der Zentrumsparteien LdU/EVP sowie der Freisinnigen am grössten, während sie bei jenen der SVP und bei Parteiungebundenen am geringsten war. Bei den Entscheidmotiven der Ja-Stimmenden zur Frage des Systemwechsels spielte das finanzpolitische Argument und die Anpassung an das Steuersystem der Staaten der Europäischen Union (EU) die grösste Rolle. Hingegen schienen die spezifischen Vorteile einer Mehrwertsteuer (MWST) nur zweitrangig zu sein. Unter den Nein-Stimmenden überwog neben einer diffusen Abwehr vor mehr Steuern vor allem die Angst vor einem Teuerungsschub sowie das Argument, der Bund solle besser mehr sparen als zusätzliche Steuern eintreiben. Dieses Element spielte bei den Nein-Stimmenden vor allem in der Frage zur Höhe des Steuersatzes die ausschlaggebende Rolle. Die Inhalte der beiden übrigen Vorlagen über die Massnahmen zur Erhaltung der Sozialversicherung und jene über die besonderen Verbrauchssteuern waren von den Befragten sehr viel ungenauer und summarischer wahrgenommen worden als die beiden ersten Beschlüsse.