Rechtsextremismusvorwürfe richteten sich auch gegen Christoph Blocher. Eine Woche vor den Wahlen veröffentlichte die Sonntagspresse Ausschnitte aus einem Schreiben Christoph Blochers an einen Herrliberger Unternehmer vom März 1997. Darin bedankte sich Blocher für die Zusendung eines Buches des als Holocaust-Leugner verurteilten Jürgen Graf. Das Papier war bei der Verhaftung Jürgen Grafs beschlagnahmt und zu den Prozessakten gelegt worden. Die Brisanz des Briefes steckte in der Kommentierung Christoph Blochers «wie recht er doch hat». In der Folge wurde Christoph Blocher von allen Seiten angegriffen, insbesondere die Parteipräsidenten der CVP und der SP zeigten sich sehr besorgt. Sogar internationale Kritik traf in Bern ein. Die FDP publizierte Inserate mit dem Wortlaut «Bei uns hat Rechtsextremismus keinen Platz!», welche die SVP mit eigenen Inseraten konterte. Christoph Blocher indes sah sich einer Hetzkampagne gegen seine Person ausgesetzt, die bewusst kurz vor den Wahlen inszeniert worden sei. Er habe das Buch gar nie gelesen, und sein Kommentar beziehe sich lediglich auf den Titel «Vom Untergang der Schweizerischen Freiheit».
- Mot-clés
- Date
- 19 décembre 1999
- Type
- Chronique des partis
- Acteurs
- Sources
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- WoZ, 1.10.99; WoZ, 7.10.99; So-Blick, 17.10. und 24.10.99; Presse vom 18.10., 19.10. und 21.10.99; So-Blick, 19.12.99.
de Daniel Brändli
Modifié le 07.03.2025
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