Im Mai 2022 veröffentlichte der Bundesrat den jährlichen Bericht zu den abgeschlossenen völkerrechtlichen Verträgen für das Kalenderjahr 2021. Darin listete er sämtliche bi- und multilateralen Verträge auf, welche die Schweiz im Berichtsjahr ohne Ratifikationsvorbehalt unterzeichnet, ratifiziert oder genehmigt hatte, denen sie beigetreten ist oder die im Berichtsjahr vorläufig anwendbar waren.
Der Nationalrat befasste sich in der Wintersession 2022 mit dem Bericht, wobei die Sprecherin der APK-NR – Claudia Friedl (sp, SG) – festhielt, dass die Anzahl der neuen Verträge im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen sei (506 im Berichtsjahr gegenüber 518 im Jahr 2020). Auffällig sei zudem eine markante Steigerung der Vertragsanpassungen in den Schengen/Dublin-Verträgen, welche die Kommission zu Erkundigungen veranlasst haben, teilte Friedl mit. Die Kommission habe drei Gründe für die Steigerung identifiziert: Eine erhöhte Rechtsetzung innerhalb der EU; veränderte institutionelle Rahmenbedingungen seit dem Vertrag von Lissabon und die gestärkten Rechtsetzungsbefugnisse der Europäischen Kommission; die Notwendigkeit zum Erlass von inhaltlich gleichlautenden Rechtsakten. Die grosse Kammer nahm ohne weitere Diskussion Kenntnis vom Bericht.
In der Frühjahrssession 2023 gelangte der Bericht in den Ständerat, der ebenfalls Kenntnis davon nahm.