Im April 2023 reichte die Mehrheit der SGK-NR ein Postulat ein, mit dem sie die Prüfung eines schweizerischen Beitritts zur BeNeLuxA-Initiative durch den Bundesrat forderte. Diese strebt eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Arzneimittelsektor an. Dabei sollen die notwendigen Massnahmen und die Rechtsgrundlagen dargelegt werden, welche für den Beitritt benötigt werden. Gemäss der Website der Initiative will diese den nachhaltigen Zugang zu Arzneimitteln und deren angemessene Verwendung in den Teilnehmerländern fördern. Daneben soll der Informationsasymmetrie begegnet werden, welche zwischen den Zulassungsinhaberinnen und den Behörden bestehe, so der Bundesrat in seiner Stellungnahme, in welcher er die Annahme des Geschäfts beantragte. Die Landesregierung betonte weiter die Bedeutung einer gemeinsamen Arzneimittelbeurteilung und von Verhandlungen mit den Pharmakonzernen. Dadurch würden Qualität und Effizienz erhöht und die Verhandlungsposition der Schweiz gestärkt, was die Medikamentenvergütung verbessere. Trotzdem sei ein Beitritt zur BeNeLuxA-Initiative gegenwärtig keine Alternative zu den Preismodellen, die im Zusammenhang mit dem Kostendämpfungspaket 2 (BRG 22.062) aktuell im Parlament besprochen würden, machte der Bundesrat klar. Das Postulat stand während der Herbstsession 2023 auf der Traktandenliste des Nationalrats. Gegen das Begehren sprach sich eine Minderheit der Kommission rund um Andreas Glarner (svp, AG) aus. Wie der Aargauer während der Debatte zum Kostendämpfungspaket 2 erklärte, sah er unter anderem die Schweizer Souveränität bezüglich Medikamentenpreisgestaltung in Gefahr. Nachdem der erste Vizepräsident, Eric Nussbaumer (sp, BL), erläutert hatte, dass der Vorstoss im Rahmen des Geschäfts 22.062 behandelt worden sei, nahm die grosse Kammer das Postulat mit 144 zu 42 Stimmen (bei 3 Enthaltungen) an. Die Fraktionen der SP, GLP, FDP, Mitte und der Grünen stimmten geschlossen für das Geschäft, die SVP-Fraktion sprach sich grossmehrheitlich dagegen aus.