Die Befürchtungen der Romands, immer öfter mit ihren politischen Ideen und Vorstellungen in der Minderheit zu bleiben, erhielten nach der Volksabstimmung vom 26. November neuen Auftrieb, als sowohl die beiden Volksinitiativen für eine Flexibilisierung des AHV-Alters (AHV) als auch die Initiative der SP für eine Halbierung der Ausgaben für die Armee in der französischsprachigen Schweiz angenommen wurden, in der Deutschschweiz – und damit auch insgesamt – aber keine Zustimmung fanden. Nicht gerade zur Beruhigung der Westschweizer Gemüter trugen auch die Bestrebungen in einzelnen Deutschschweizer Kantonen (allen voran Zürich) bei, in den Schulen anstelle des Französischen das Englische zur ersten Fremdsprache zu machen. Im Rahmen der Beratung der Legislaturplanung 1999–2003 (BRG 00.016) hatte das Parlament im Sommer eine Richtlinienmotion der vorberatenden Kommission des Nationalrats (Mo. 00.3193) für einen Massnahmenkatalog zur Förderung des Verständnisses zwischen den verschiedenen Sprachregionen verabschiedet. Als Vorbild sollen dazu die Aktionen dienen, welche 1993/94 unter dem Eindruck des gegensätzlichen Stimmverhaltens in der Romandie und in den beiden anderen Sprachregionen bei der Volksabstimmung über den Beitritt zum EWR ergriffen worden waren.
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- Date
- 29 décembre 2000
- Type
- Débat public
- Sources
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- AB NR, 2000, S. 805 ff.
- AB NR, 2000, S. 813
- AB SR, 2000, S. 657
- Büchi (2000). «Röstigraben». Das Verhältnis zwischen deutscher und französischer Schweiz – Geschichte und Perspektiven.
- Du Bois (1999). Alémaniques et Romands entre unité et discorde.
- LT, 27.11. und 28.11.00; SGT, 30.11.00; Bund, 4.12.00; NZZ, 9.12. und 29.12.00.
- Labrot (1997). La Suisse romande dans la Confédération helvétique: traditions et identités politiques.
- Rennwald (2000). Quand la Suisse éclatera: lettre ouverte au Suisses alémaniques.
de Hans Hirter
Modifié le 24.07.2024
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