Vom 30. November bis am 13. Dezember 2023 fand in Dubai (VAE) die 28. UNO-Klimakonferenz statt. Der Austragungsort sowie die Präsidentschaft sorgten bereits im Vorfeld für viel Kritik, fand die Konferenz doch in einem Staat statt, der für seine grossen Ölfördermengen bekannt ist. Ausserdem handelte es sich beim Konferenzvorsitzenden, Sultan Ahmed Al Jaber, nicht nur um den Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der VAE, sondern auch um den Leiter der Abu Dhabi National Oil Company.
Die Schweizer Regierung wurde an der Eröffnungsveranstaltung durch Bundespräsident Alain Berset sowie am Ministersegment durch Umweltminister Albert Rösti vertreten. Die Ziele der Schweizer Delegation, die von Felix Wertli vom BAFU geleitet wurde, bestanden in der Formulierung von für alle Länder geltenden griffigen Empfehlungen, damit das 1.5-Grad Ziel doch noch erreicht werden könne. Dafür sei der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern notwendig. Im Zentrum der diesjährigen COP stand der so genannte «global stocktake», also eine Art weltweite Bestandesaufnahme über die Emissionsreduktionen. Die Schweiz setzte sich dafür ein, dass bei dieser Bestandserfassung die Lücken hinsichtlich der Emissionsverminderungen, der Anpassung an den Klimawandel sowie der Klimafinanzierung aufgezeigt werden und entsprechende Handlungsempfehlungen formuliert werden. Weiter war vorgesehen, wichtige Fragen rund um den Fonds für klimabedingte Verluste und Schäden zu klären. Die Schweiz kündigte im Vorfeld der Konferenz zudem an, rund CHF 170 Mio. für verschiedene Klimainstrumente, wie etwa den Green Climate Fund, bereitzustellen.
Das BAFU zeigte sich am Ende der Konferenz vorsichtig optimistisch. Es begrüsste, dass im Rahmen des global stocktake die Lücken aufgezeigt und Handlungsempfehlungen zur Erreichung des 1.5-Grad Ziels aufgestellt werden konnten, darunter der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Empfehlung zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Beim Fonds für klimabedingte Verluste und Schäden konnte man sich auf die grundlegenden Spielregeln einigen. Die Schweiz hatte sich ferner dafür stark gemacht, dass alle Länder, die einen hohen CO2-Ausstoss aufweisen und finanziell dazu in der Lage sind, zu diesem Fonds beitragen. Dies wurde allerdings nicht erreicht.
Die Medien zogen eine kritischere Bilanz zur COP und allgemein zur weltweiten Klimapolitik. In der Sonntagszeitung fällte Markus Somm ein vernichtendes Urteil über die COP. Da sich zwei der wichtigsten Emittenten – China und Indien – nicht merklich engagierten, könnten diese Konferenzen nichts ausrichten, sie seien schlicht «zwecklos». Auch die WOZ ging mit den einzelnen Staaten hart ins Gericht. Die Wochenzeitung rügte nicht nur die ölproduzierenden Staaten, sondern auch die westlichen Industriestaaten, die mit ersteren «laufend neue Lieferverträge abschliess[en] und sie ermunter[n], ihre Förderkapazitäten zwecks «Energiesicherheit» weiter auszubauen.» Der Klimawissenschaftler Reto Knutti wiederum wies darauf hin, dass vor allem daran gearbeitet werden müsse, die alternativen Energieträger günstiger und besser zu machen, damit der Bedarf an fossilen Energien und der damit verbundene CO2-Ausstoss automatisch zurückgingen.

Dossier: UNO-Klimakonferenzen