Mit einem im November 2023 eingereichten Postulat verlangte die FK-NR vom Bundesrat, die Ressourcensituation des Fedpol einer externen Prüfung zu unterziehen. Wie Kommissionssprecherin Aline Trede (gp, BE) im Plenum ausführte, werde seitens Bundesrat und Fedpol seit einiger Zeit kommuniziert, dass mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen in Form von Ermittlerinnen und Ermittlern die erforderliche Ermittlungsarbeit für die Bundesanwaltschaft nicht zur Genüge geleistet werden könnte. Sowohl bei Fällen betreffend das internationale Völkerrecht und Geldwäscherei, aber besonders bei der Cyberkriminalität bestünde dringender Nachholbedarf. Mit der Annahme des Postulats soll der Bundesrat daher aufzeigen, wie man zu den benötigten Ermittlerinnen und Ermittlern käme und ob ein interner Umbau entsprechende Ressourcen freispielen könnte. Bundesrat Beat Jans empfahl im Namen der Regierung, den Vorstoss abzulehnen. Aus seiner Sicht habe das Fedpol in den vergangenen Jahren diverse Überprüfungen durchgeführt und Sparmassnahmen getroffen, welche die erneute Überprüfung einer Ressourcenumverteilung überflüssig machen würden. Zudem stehe die Regierung einer internen Umstrukturierung kritisch gegenüber, da bei einem Fokus auf die Ermittlungsarbeit weitere hoheitliche Aufgaben wie der Betrieb und die Entwicklung nationaler Informationssysteme zu kurz kommen würden. Eine Minderheit um Lars Guggisberg (svp, BE) folgte der Argumentation des Bundesrates und beantragte, das Postulat abzulehnen. Mit einer äusserst knappen Mehrheit von 92 zu 91 Stimmen bei 2 Enthaltungen nahm der Nationalrat das Postulat schliesslich an. Die hauchdünne Majorität kam dabei mit der grossmehrheitlich zustimmenden Mitte-Fraktion und den geschlossen stimmenden Fraktionen der SP, GP und GLP zustande.