Da der ordentliche Bundesrichter Martin Wirthlin (sp) sein Pensionsalter erreicht und deshalb per Ende 2024 seine Demission eingereicht hatte, schrieb die GK im Sommer 2024 eine entsprechende Stelle mit Hauptsprache Deutsch aus. Zwar obliege dem Bundesgericht die Zuteilung der Richterinnen und Richter zu den verschiedenen Abteilungen, trotzdem sei in der Stellenausschreibung auf die entsprechende Vakanz (Schwerpunkt Sozialversicherungsrecht) hingewiesen worden, so die Kommission in ihrem Bericht. Aus den 17 «sehr guten» Bewerbungen (darunter 7 Frauen) habe sich die GK schliesslich für Susanne Bollinger (svp) entschieden, die früher bereits als Gerichtsschreiberin am Bundesgericht tätig gewesen sei und aktuell als Vizepräsidentin des Obergerichts Schaffhausen amtete. Zwei wichtige Kriterien für die empfohlene Kandidatin seien zudem, dass sie den Frauenanteil erhöhen und die Untervertretung der SVP am Bundesgericht mindern könne.
Bei der Wahl einer ordentlichen Bundesrichterin in der Herbstsession 2024 beschloss die Vereinigte Bundesversammlung, dem Antrag der GK zu folgen und wählte Susanne Bollinger mit 216 von 218 gültigen Stimmen für den Rest der Amtsperiode 2021–2026 ans Bundesgericht. Von den 227 eingelangten Stimmzetteln (ausgeteilt worden waren 228) blieben 9 leer und 2 entfielen auf Diverse.