Année politique Suisse 2001 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
5. SOZIALPOLITIK – POLITIQUE SOCIALE
BASEL-STADT: Lohnverbesserungen für das Staatspersonal in der Höhe von insgesamt 2,4%. Neben dem gesetzlichen Stufenanstieg nach Dienstalter (1%) drei neue Bestandteile, die einer Gesetzesänderung bedürfen: Aufhebung der geltenden Sistierung des Teuerungsausgleichs; kleine Reallohnerhöhung von einem halben Prozent für alle Mitarbeitenden; monatliche Erhöhung jener Unterhaltszulage um Fr. 50, welche Bezügerinnen und Bezüger von Kinderzulagen ebenfalls erhalten. Insgesamt kosten die Lohnverbesserungen 36 Mio Fr., wovon 22 Mio durch die zusätzlichen Massnahmen anfallen (ohne Stufenanstieg). Vorlage der Regierung (BaZ, 14.11., 15.11.; vgl. SPJ 2000, S. 338).
BERN: Neues Personalgesetz. Das neue Gesetz sieht keinen Gesamtarbeitsvertrag vor, will aber die Sozialpartnerschaft stärken. Vorlage der Regierung (Bund, 10.11.).
GENEVE: Échec de l'initiative du Parti Libéral ''Pour un service public moderne''. Le parti n'est pas arrivé à récolter les 10 000 signatures pour son initiative (TG, 20.1; APS 2000, p. 338).
LUZERN: Totalrevision des Personalgesetzes. Eintretensdebatte im Grossen Rat; 50 Anträge sind gestellt. In 1. Lesung beschliesst der Rat, familienfreundliche und flexible Arbeitsbedingungen zu fördern; er lehnt es aber ab, die Musikschullehrer kantonal anzustellen. In 2. Lesung werden die meisten von linker Seite gestellten Anträge abgelehnt; einige formale Änderungsanträge kommen durch. Mit 80 zu 17 Stimmen verabschiedet (13.2., 14.2., 27.6.; vgl. SPJ 2000, S. 338).
SCHAFFHAUSEN: Revision des Personalgesetzes. Abschaffung des Beamtenstatus; von Leistung und Funktion abhängige Besoldung; Abschaffung des automatischen Stufenanstiegs; rasches Reagieren auf den Markt durch Einführung von Marktzulagen; kein Teuerungsausgleich auf höheren Besoldungsebenen; Umwandlung der Treueprämie bei Gewährleistung des Besitzstandes; lohnwirksames Qualifikationssystem auch für die Lehrerschaft. In Planung (SN, 4.4.).
SOLOTHURN: 1) Änderung des Staatspersonalgesetzes. Die Regierung erhält Möglichkeit, mit den Personalverbänden des Staatspersonals einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abzuschliessen. Der Kantonsrat verwirft die Variante einer Aushandlung unterschiedlicher GAV mit diversen Berufsgruppen. Vom Kantonsrat verabschiedet (SZ, 22.2.).
– 2) Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Abschaffung des Beamtenstatus. Neuregelung des Amtgelübdes und Ersetzung des Begriffs „Beamtenrecht“ durch „Dienstrecht“. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 73,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 55,6% (SZ, 5.3.).
– 3) Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Abschaffung des Beamtenstatus. Anstellung der Amtsgerichtsschreiber durch den Regierungsrat. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 67,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 55,6% (SZ, 5.3.).
– 4) Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Abschaffung des Beamtenstatus. Anstellung der Amtschreiber durch den Regierungsrat. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 66,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 55,6% (SZ, 5.3.).
– 5) Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Abschaffung des Beamtenstatus. Anstellung der Vorsteher von Betreibungs- und Konkursämtern durch den Regierungsrat. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 68% derStimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 55,6% (SZ, 5.3.).
– 6) Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Abschaffung des Beamtenstatus. Abschaffung des Beamtenstatus und der Urnenwahl bei den fünf Oberamtmännern. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 63,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 55,6% (SZ, 5.3.).
– 7) Änderung des Gesetzes über das Staatspersonal (Berichtigung des Kantonsratsbeschlusses vom 8.11.2000: Damals hatte der Kantonsrat aufgrund eines Fehlers im Beschlussesentwurf den ganzen § 13 des Staatspersonalgesetzes gestrichen, statt nur dessen Absatz 3. Bei der Teilrevision ging/geht es um die Befugnis des Kantonsrats, die Besoldungen des Staatspersonals festzulegen, sowie um die Befugnis des Regierungsrats, innerhalb der vom Kantonsrat bewilligten Kredite Stellen zu schaffen). Vorlage der Regierung (SZ, 15.8., 4.9.).
THURGAU: Revision des Personalrechts und entsprechende Verfassungsänderung. Abschaffung des Beamtenstatus. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 76,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 43,4% (SGT, 11.6.; vgl. SPJ 2000, S. 338).
VAUD: Le nouveau statut de la fonction publique vaudoise a passé le cap du Grand Conseil, malgré le refus de la gauche. La loi sur le personnel et la loi sur la caisse de pension ont obtenu le soutien des radicaux, des libéraux et de l'UDC. Les syndicats Sud (Solidaires unitaires démocratiques) et SSP (Syndicat des services publics) ont lancé un double référendum contre les deux lois sur le personnel et la caisse de pension. L'Union syndicale vaudoise participe à la campagne et avec elle les défenseurs du secteur privé. Même si le référendum n'aboutit pas, la suppression de la nomination implique une modification de la Constitution. Et l'entrée en vigueur des nouvelles lois est conditionnée à l'abrogation de cette disposition (LT, 16.11; 24h, 16.11; APS 2000, p. 338).
ZUG: Schaffung einer Schlichtungsstelle für arbeitsrechtliche Streitigkeiten. Vom Kantonsrat genehmigt (NLZ, 27.4.).
OBWALDEN: Neues Einführungsgesetz zum AHV-Gesetz. Ausgleichskasse soll künftig weitgehend selbständig sein; Regierung soll nur noch die Leitung der Ausgleichkasse anstellen, welche Verwaltungskostenbeiträge festlegt und allenfalls der Kasse weitere kantonale Aufgaben zuweist. Vorlage der Regierung (NLZ, 24.8.).
TESSIN:
1) Modification par le Grand Conseil de la loi sur l’assistance et les soins à domicile ( 5.6).
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– 2) Modification par le Grand Conseil de la loi sur l’intégration sociale et professionnelle des invalides ( 5.6).
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– 3) Modification par le Grand Conseil de la loi concernant la promotion, la coordination et soutien des activités sociales en faveur des personnes âgées ( 5.6).
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BASEL-LANDSCHAFT: 1) Änderung des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Gesetzliche Verankerung der bisherigen Praxis, wonach bei der Berechnung der Krankenkassen-Prämienverbilligung den Senioren auch künftig der steuerliche Abzug bei den Renten aufgerechnet wird. In 1. und 2. Lesung verabschiedet; von der Ratslinken als Rechtsungleichheit bekämpft. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 66,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40,7% (BaZ, 23.3., 11.6.).
– 2) Teilrevision des Einführungsgesetzes zum Krankenversicherungsgesetz. Kostenneutrale Vorlage zur sozialeren Ausgestaltung der Verbilligung von Krankenkassenprämien. Vorlage der Regierung (BaZ, 26.9.).
BASEL-STADT: Änderung des Krankenversicherungsgesetzes. Präzisierung der Ansprüche und Verbesserung der Information; Anschreiben von Personen, die aufgrund ihrer Steuerdaten Anspruch auf Prämienbeiträge haben. Vom Grossen Rat verabschiedet (BaZ, 25.10.).
GRAUBÜNDEN: 1) Krankenkasseninitiative von SP und Gewerkschaftsbund zur Umkehr des bisher praktizierten Systems bei der Prämienverbilligung. Regierung legt einen Gegenvorschlag vor, welcher zur Verbilligung von Krankenkassenprämien einen erhöhten Mitteleinsatz vorsieht und bei der Gelderverteilung anstatt finanzpolitischen vermehrt sozialpolitische Überlegungen zum Tragen kommen lässt. Massgebliche Grösse für die Bemessung der Prämienverbilligung soll ein sogenannter Selbstbehalt der Haushalte sein, dessen Höhe durch den Grossen Rat festgelegt wird. Vom Grossen Rat verabschiedet (BüZ, 12.7., 10.10.; vgl. SPJ 2000, S. 339).
– 2) Teilrevision des Gesetzes über die Krankenversicherung und die Prämienverbilligung. Der Grosse Rat lehnt den Antrag der Regierung auf Einführung eines Gemeindebeitrags von 20% an die Prämienverbilligung mit 95 zu 14 Stimmen ab; die Teilrevision des Gesetzes wird in der Schlussabstimmung einstimmig verabschiedet (BüZ, 10.10., 11.10.).
ST. GALLEN: Zweite Verbilligungsinitiative der SP für die stärkere Verbilligung der Krankenkassenprämien – nach der Niederlage vom Mai 2000. Lanciert (SGT, 25.9., 24.10.; vgl. SPJ 2000, S. 339).
SCHWYZ: Regierungsrätlicher Gegenvorschlag zur Volksinitiative der SP zur Verbilligung der Krankenkassenprämien. In der Volksabstimmung vom 2.12. mit 83,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45,7% (NLZ, 3.12.; vgl. SPJ 2000, S. 339).
TESSIN: Modification de la loi cantonale d’application de la loi fédérale sur l’assurance maladie ( 5.6).
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ZÜRICH: Zweite Verbilligungsinitiative des „Komitee tragbare Krankenkassenprämien für alle“. Vom Kantonsrat mit 88 zu 77 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 23.9. wird die Initiative mit 51,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 37,4% (NZZ, 19.6.; vgl. SPJ 2000, S. 339).
VAUD: Le projet de révision de la loi sur l’emploi et l’aide aux chômeurs a été adopté par le Conseil d’Etat. Il précise le dispositif de prise en charge des chômeurs en fin de droit. Le Grand Conseil l’a également adopté (www.vd.ch).
BASEL-LANDSCHAFT: Revision des Einführungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch (EG ZGB), der Zivilprozessordnung und des Einführungsgesetzes zum Obligationenrecht in Sachen Anpassung an die Revision des ZGB von 1998 betreffend neues Scheidungsrecht und den Erlass des neuen Bundesgesetzes über den Gerichtsstand in Zivilsachen. In die Vernehmlassung gegeben (BaZ, 19.9.).
BASEL-STADT: Änderung des Kinderzulagengesetzes. Vom Grossen Rat verabschiedet (BaZ, 8.2.; vgl. SPJ 2000, S. 339).
GENEVE: 1) Mise en vigueur le 1er avril d'un droit dans la loi sur le travail qui accorde aux femmes enceintes outre les 16 semaines de congé maternité, de nouveaux droits en cas de grossesse, d'accouchement et d'allaitement (TG, 29.6; APS 2000, p. 340).
– 2) Adoption du Pacte civil de solidarité (Pacs) par le Grand Conseil. Première suisse; la loi prévoit d'officialiser les unions entre homosexuels, elle est aussi ouverte à tout autre couple hétérosexuel qui ne voudrait ni du mariage ni de l'union libre. Il permet aux personnes de même sexe ou de sexes différents de faire devant notaire ou à la Chancellerie d'Etat une déclaration de partenariat. Lancement d'un référendum par l'Union démocratique fédérale (UDF) alliée à un groupe de citoyens "Comité hors parti pour la protection de la famille". Echec du référendum; il n’a recueilli que 4503 signatures au lieu des 7000 (LT, 16.2, 5.4).
FRIBOURG: L'initiative populaire en vue d'une assurance maternité cantonale a récolté 8686 signatures, soit largement plus que les 6000 paraphes requis (24h, 20.12).
NEUCHATEL: La triple initiative populaire du PS en faveur des familles a abouti. Regroupées à l'enseigne de "Mieux vivre en famille", les trois initiatives du PS portent sur trois mesures de soutien aux parents et à la jeunesse (LT, 5.7; APS 2000, p. 340).
NIDWALDEN: Neues Gesetz über die Kinderzulagen. Erweiterung der Zulagenordnung auf die Selbständigerwerbenden ausserhalb der Landwirtschaft mit dem gleichen Beitragssatz von zurzeit 1,85%. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 8.1.).
OBWALDEN: Familieninitiative der SP. Regierungsrat empfiehlt die Initiative zur Ablehnung, stellt aber ein Massnahmenpaket als Alternative in Aussicht, da er mit der SP gleicher Meinung ist, dass Kinder kein Armutsrisiko sein dürfen. Der Kantonsrat lehnt das Begehren ebenfalls ab, befürwortet hingegen eine Auslegeordnung des Familienlastenausgleichs. Die Initiative wird zurückgezogen (NLZ, 13.2., 14.3., 16.3., 22.3.; vgl. SPJ 2000, S. 340).
ST. GALLEN: Gesetzespaket gegen häusliche Gewalt. U.a. soll die Polizei künftig prügelnde Männer aus ihrer Wohnung weisen und ihnen die Rückkehr dorthin verbieten können. Vorlage der Regierung (SGT, 11.7.).
TESSIN: 1) Entrée en matière du parlement sur la réforme des allocations familiales (CdT, 13.12; APS 2000, p. 340).
– 2)
Modification par le Grand Conseil de la loi sur la protection de la maternité, de l’enfance, de la jeunesse et de l’adolescence du 15 janvier 1963 (5.6).
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– 3) Adoption par le Grand Conseil de la loi sur l’introduction des nouveaux systèmes de soutien aux consultants matrimoniaux-familiaux ( 5.6).
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VALAIS: 1) Loi sur le régime des allocations familiales. Adoption en deuxième lecture d'une augmentation du montant des allocations familiales par le Grand Conseil (64 pour, 41 contre et 11 abstentions). La loi adoptée prévoit une augmentation de 24% pour le 1er et le 2ème enfant, une augmentation de 22% pour l'allocation de formation professionnelle et une augmentation de 10% pour l'allocation de naissance, soit une hausse des allocations familiales de 50 francs par mois et par enfant pour les porter à 260 francs. Elle a été décidée en guise de contre-projet à une initiative des syndicats chrétiens. Le référendum contre la nouvelle loi sur les allocations familiales lancé par la conférence des associations professionnelles et économiques du Valais, notamment la Chambre valaisanne de commerce et d'industrie, a abouti. Le peuple a dit le 23.9 oui par 58,4% à la hausse des allocations familiales, participation 23,2%. (NF, 2.2, 7.2, 31.3, 8.6, 16.6 et 23.9; APS 2000, p. 340).
– 2) L’initiative populaire des Syndicats chrétiens interprofessionnels du Valais (SCIV) demandant l'augmentation des allocations familiales a abouti avec 5400 signatures. Toutefois, étant satisfaits par la loi en forme de contre-projet, elle a été retirée (NF, 13.1, 10.2; APS 2000, p. 340).
ZÜRICH: 1) Revision des Kinderzulagengesetzes. Abstufung der Kinderzulagen für Arbeitnehmer nach Alter der Kinder mit Erhöhungen auf Fr. 170 bis zum 12. Altersjahr und auf Fr. 195 bis zum 16. Altersjahr bzw. bis zum 25. Altersjahr für Jugendliche in Ausbildung. Vom Kantonsrat im Sinne der Kommissionsvorschläge verabschiedet (NZZ, 18.9., 27.11.; vgl. SPJ 2000, S. 340).
– 2) Gesetz über die Registrierung gleichgeschlechtlicher Paare. Zulassung der Registrierung vorausgesetzt, dass die Partner bereits sechs Monate im Kanton zusammenleben und sich in einer öffentlichen Urkunde schriftlich verpflichtet haben, einen gemeinsamen Haushalt zu führen und einander Beistand und Hilfe zu leisten. Vorlage der Regierung. Vom Kantonsrat in 1. Lesung verabschiedet (NZZ, 30.10.).
BASEL-STADT: Änderung des Gesetzes über die öffentliche Zahnpflege. Systemwechsel für die Verbilligung von Zahnbehandlungen. Vom Grossen Rat verabschiedet (BaZ, 6.12.).
BERN: Liberalisiertes Gesundheitsgesetz. Grosser Rat entscheidet, gemäss Vorschlag der Regierung das geltende Recht weiterzuführen – das heisst Organe dürfen zu Transplantationszwecken entnommen werden, wenn nichts anderes verfügt wurde. Grossmehrheitlich in 2. Lesung verabschiedet (Bund, 7.2.; vgl. SPJ 2000, S. 340 und SPJ 1999, S. 378).
GRAUBÜNDEN: 1) Neues Gesetz über Ausbildungsstätten im Sozial- und Gesundheitswesen. Neuregelung der Finanzierung und Steuerung der Ausbildungen; Zusammenfassung folgender Schulen zu einem Ausbildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe in Form einer selbständigen öffentlich-rechtlichen Anstalt: Bündner Frauenschule, Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege, interkonfessionelle Bündnerische Schule für Gesundheits- und Krankenpflege sowie Bündner Schule für Pflege im psychosozialen Bereich. In die Vernehmlassung geschickt (BüZ, 4.5.).
– 2) Gesetz über die Organisation der kantonalen psychiatrischen Dienste. In den Beratungen des Grossen Rats geben vor allem die Anstellungsbedingungen des Personals zu reden; die Kommissionsmehrheit setzt sich gegen den Vorschlag der Regierung, die Anstellungsbedingungen durch die Exekutive festsetzen zu lassen, durch; stattdessen sollen sie in die Kompetenz der den Kliniken und Wohnheimen übergeordneten Verwaltungskommission fallen. Vom Grossen Rat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 79% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 37% (NZZ, 20.1., 11.6.; vgl. SPJ 2000, S. 340).
– 3) Teilrevision des Krankenpflegegesetzes. Neuregelung des Finanzierungssystems für die Alters- und Pflegeheime; Verpflichtung der Heime zu Qualitätssicherungsmassnahmen. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 87,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45,1% (BüZ, 6.2., 5.3.).
ST. GALLEN: Grossratsbeschluss über Behinderteneinrichtungen. Schaffung gesetzlicher Grundlagen für die Bewilligungs- und Aufsichtspflicht bei Behindertenheimen. Vorlage der Regierung. Vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (SGT, 20.3., 27.11.).
SCHAFFHAUSEN: Teilrevision des Gesundheitsgesetzes. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 81,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 69,2% (SN, 5.3.; NZZ, 5.3.; vgl. SPJ 2000, S. 341).
TESSIN: Lancement de la récolte de signatures pour l'initiative de la Lega dei ticinesi pour une caisse maladie publique (CdT, 4.12).
VAUD: Les députés vaudois ont accepté en deuxième débat la privatisation de la Caisse vaudoise, assurance maladie contrôlée et garantie par l'Etat (LT, 31.10).
ZÜRICH: 1) Medikamentenabgabe. Gegenvorschlag zur Apotheker-Initiative „für eine kundenfreundliche und sichere Arzneimittelversorgung“. In 2. Lesung stimmt der Rat einem Vorschlag Harderer zu, wonach Ärzte rezeptpflichtige Medikamente abgeben dürfen, wenn sie sich am Notfalldienst beteiligen und sich ihre Praxis weiter als 500 Meter weg von einer Apotheke befindet; diese Variante obsiegt knapp gegen den Vorschlag der Kommission. In der Schlussabstimmung vom Kantonsrat verabschiedet. Die Apotheker ziehen ihre Initiative zurück. Das Referendum gegen den kantonsrätlichen Vorschlag für eine Neuregelung der Medikamentenabgabe kommt zustande. In der Volksabstimmung vom 23.9. wird das Gesetz mit 54% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 37,4% (NZZ, 6.2., 6.4., 24.9.; vgl. SPJ 2000, S. 341).
– 2) „Heilmittel-Initiative“ der Zürcher Ärzteschaft. Auch die Ärzte ziehen ihre Initiative zurück, da sie sich auf die Bekämpfung des kantonsrätlichen Gegenvorschlags zur Apotheker-Initiative konzentrieren wollen (siehe oben) (NZZ, 10.3.; vgl. SPJ 2000, S. 341).
AARGAU: Totalrevision des Spitalgesetzes. Grundsätzlich neue Regelung der Kompetenzen und Verantwortlichkeiten sowie der Finanzierung im Spitalbereich. In die Vernehmlassung geschickt (AZ, 15.9.).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Änderung des Spitalgesetzes und Aufhebung des Spitaldekrets. In 1. und 2. Lesung vom Landrat verabschiedet (BaZ; 9.11., 23.11.; vgl. SPJ 2000, S. 341).
– 2) Volksinitiative für die Zusammenlegung der Basler Spitäler. Im Rahmen des Dreierpakets von Volksinitiativen unter dem Motto „zäme gohts besser“. Führung der beiden Basler Spitäler als zusammengefasste Organisation unter einheitlicher Leitung ab 2008. Lanciert (BaZ,26.2.).
BASEL-STADT: Volksinitiative für die Zusammenlegung der Basler Spitäler (siehe oben). Im Rahmen des Dreierpakets von Volksinitiativen unter dem Motto „zäme gohts besser“. Führung der beiden Basler Spitäler als zusammengefasste Organisation unter einheitlicher Leitung ab 2008. Lanciert (BaZ, 26.2., 11.4.).
BERN: 1) Neues Spitalversorgungsgesetz. Für die fünf Regionen Biel/Berner Jura, östliches Oberland, westliches Oberland, Emmental und Oberaargau sollen regionale Spitalzentren entstehen; Zusammenschluss von öffentlichen und allenfalls privaten Spitälern; einheitliche medizinische, pflegerische und administrative Leitung der Zentren; kein Zentrum für Sonderfall Bern, sondern gezielte Leistungsverträge mit mehreren Spitälern. In Ausarbeitung (Bund, 9.2.).
– 2)
Änderung des Spitalgesetzes. Bedingt durch das Auslaufen des bisherigen Spitalzehntels und des erst auf 2004 erwarteten neuen Spitalversorgungsgesetzes (siehe oben). Finanzierung der Spitalinvestitionen durch einen Fonds. Vorlage der Regierung. Der Grosse Rat weist die bereits bewilligten 68,6 Mio Fr. für Investitionen im Spitalbereich durch die Gesetzesänderung dem neu geschaffenen Fonds zu (Bund, 30.3.; BZ, 12.6.).
GLARUS: Antrag der SP auf Änderung der Spitalfinanzierung. Festsetzen des Anteils Krankenversicherer für die Kosten in der allgemeinen Abteilung auf höchstens 40%. An der Landsgemeinde vom 6.5. abgelehnt (NZZ, 7.5.).
ST. GALLEN: Projekt „Quadriga“. Neuorganisation der Spitäler; Zusammenfassung des Kantonsspitals mit den acht Regionalspitälern zu vier regionalen Verbünden als neue Verantwortungsebene; Kanton zieht sich aus der operativen Führung zurück und kontrolliert nur mehr Leistungsaufträge und Globalkredite; Führung der Spitalverbunde als privatrechtliche Aktiengesellschaften zur klaren Trennung zwischen politischem Auftraggeber und betrieblichem Leistungserbringer. Vorlage der Regierung (SGT, 19.1.).
TESSIN: 1) Nouvelle loi sur le service pré-hospitalier de secours et de transports sanitaires / loi sur les ambulances (plus de professionnalisation du service, plus de clarté organisationnelle). Approuvée par le Grand Conseil (CdT, 27.6).
– 2) Loi sur l’introduction des nouveaux systèmes de subventions aux entités, instituts, associations, fondations et asiles autonomes. Approuvée par le Grand Conseil (5.6; APS 2000, p. 342).
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VAUD: Hôpitaux. Mise en consultation par le Conseil d'Etat d'un projet de loi visant à créer une nouvelle institution pour gérer l'informatique des hôpitaux privés reconnus d'intérêt public (24h, 6.7).
AARGAU: Sozialhilfe- und Präventionsgesetz. In ihrem Entwurf für die 2. Lesung spricht sich die Regierung für eine Elternschaftsbeihilfe von einem Jahr und für ein Sozialhilfeverbot für ausländische Arbeitsuchende in den ersten sechs Monaten aus. In 2. Lesung inklusive Redaktionslesung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 61,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 37% (AZ, 8.1., 7.3., 28.3., 11.6.; vgl. SPJ 2000, S. 341f.und SPJ 1999, S. 380).
APPENZELL INNERRHODEN: Neues Sozialhilfegesetz. An der Landsgemeinde vom 29.4. angenommen (SGT, 30.4.).
BASEL-LANDSCHAFT: Neues Sozialhilfegesetz. In 1. Lesung beantragt die Ratslinke erfolglos, im Gesetz eine Beratung durch Fachpersonen und die Anwendung der Skos-Richtlinien vorzuschreiben; knapp abgelehnt wird auch eine Bevorschussung von Ehegattenalimenten. In 2. Lesung wird das Gesetz verabschiedet (BaZ, 8.6., 22.6.; vgl. SPJ 2000, S. 342 und SPJ 1999, S. 380).
BASEL-STADT: Neues Sozialhilfegesetz. In der Volksabstimmung vom 4.3. mit 72,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 56,6% (BaZ, 5.3.; vgl. SPJ 2000, S. 342).
BERN: Neues Sozialhilfegesetz. Kontrovers diskutiert wird im Parlament Artikel 21, welcher der Gesundheits- und Fürsorgedirektion die Möglichkeit geben soll, Ombudsstellen im Bereich der individuellen und der institutionellen Sozialhilfe zu unterstützen. Auf Antrag der SVP wird diese Unterstützungsmöglichkeit auf den Bereich der institutionellen Sozialhilfe beschränkt; der Rat lehnt Anträge von linker Seite für Ergänzungsleistungen an Familien im Sinne des Tessiner Modells ab. In 1. Lesung bei 15 Enthaltungen, aber ohne Gegenstimme und in 2. Lesung einstimmig verabschiedet (Bund, 10.4., 11.4., 12.4., 12.6.; vgl. SPJ 2000, S. 342).
GENEVE: Acceptation par 53 oui contre 27 non et 7 abstentions par le Grand Conseil du revenu minimum de réinsertion (RMR). Le RMR substitue la notion de droit à l'aide sociale au régime de l'assistance publique. Lancement par les partis libéral et démocrate-chrétien d'un référendum contre le RMR et aboutissement avec plus de 15 000 signatures (TG, 22.9, 26.9; LT, 7.11).
GLARUS: Änderung des Gesetzes über die öffentliche Sozialhilfe. Kantonalisierung des Alimenteinkasso und der Bevorschussung. An der Landsgemeinde vom 6.5. gemäss Antrag von Landrat und Regierung angenommen (NZZ, 7.5.).
JURA: Acceptation par le Parlement sans opposition en deuxième lecture de la loi portant introduction à la loi fédérale sur l'aide aux victimes d'infractions (QJ, 21.6).
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