Année politique Suisse 2012 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen
4. INFRASTRUKTUR – INFRASTRUCTURE
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Die Volksinitiative der Grünen Baselland „für sicheren und sauberen Strom – 100% Zukunft ohne Atomkraft“ wird für rechtsgültig erklärt (www.baselland.ch; siehe SPJ 2011, S. 404).
BERN: 1) Der Grosse Rat beschliesst einen Gegenvorschlag zur Volksinitiative der Grünen „Bern erneuerbar“. Während die Initiative konkrete zeitliche und anteilmässige Etappenziele für die Umstellung der bernischen Energieversorgung mit erneuerbaren Energieträgern vorsieht (2025 75%; 2030 100%), nennt der Gegenvorschlag lediglich ein grundsätzlich zu erreichendes Endziel, das innerhalb von 30 Jahren erreicht werden soll (BZ, 6.9.).
– 2) Der Grosse Rat stimmt einer Anpassung der Gesamtkonzession für den Grimselstausee zu. Mit einer Erhöhung der Staumauer um 23 Meter können die Kraftwerke Oberhasli das Volumen des Stausees um 75% vergrössern. Umweltschutzverbände kündigen an, den Konzessionsentscheid gerichtlich anzufechten (Bund, 6.9.).
FRIBOURG: La population fribourgeoise a rejeté le 25 novembre la révision de la loi sur l’énergie par 50,8% des voix. La participation n’a atteint que 29,1%. La révision avait préalablement été acceptée à l’unanimité par le Grand Conseil, mais un comité référendaire s’était ensuite constitué afin de combattre l’obligation de remplacer les chauffages et les chauffe-eau électriques avant 2025 (Lib., 26.11.).
LUZERN: Die von der Interessengemeinschaft Glasfaser und Energie Luzern eingereichte Initiative „Für tiefere Strompreise und sichere Arbeitsplätze“ wird am 23.9. von 52,9% der Stimmbevölkerung abgelehnt (Beteiligung: 43,4%). Die Initiative hätte tiefere Strompreise und den Einbezug der Glasfasertechnologie in die Elektrizitätsversorgung verlangt (www.lu.ch).
NEUCHÂTEL: Les Neuchâtelois ont refusé la loi sur l’approvisionnement en électricité (LAEI) par 57,2% des voix. Le texte prévoyait notamment une taxe de 0,5 centime par KWh. La loi avait été adoptée de justesse en décembre 2011 par le Grand Conseil et attaquée par un comité référendaire de droite. La participation à ce scrutin s'est élevée à 30,9% (Exp., 18.6.).
SANKT GALLEN: 1) Für die Energieförderung wird der Kanton 2013 bis 2017 CHF 12 Mio. ausgeben. Die Linken unterliegen mit ihren Anträgen, den Betrag höher anzusetzen. Der relativ tiefe Betrag wird mit den Sparanstrengungen des Kantons begründet (SGT, 26.4.). – 2) Die SP St. Gallen reicht ihre Initiative „Energiewende jetzt – St. Gallen kann es!“ mit 4096 Unterschriften ein. Sie fordert, dass jährlich mindestens ein Prozent der Staatsausgaben für die Förderung erneuerbarer Energien aufgewendet werden muss (rund CHF 40 – 50 Mio.; SGT, 7.7.).
SCHAFFHAUSEN: Der Kantonsrat beschliesst mit 45 zu 9 Stimmen die Annahme der Strategie der Regierung zum Ausstieg aus der Kernenergie. Ziel der Strategie ist ein Ausstieg bis 2035, die Setzung von Schwerpunkten bei der regionalen Energie, die Ausschöpfung der Hälfte möglicher alternativer Energien bis 2040, der Ersatz von Kernenergie durch Zukauf von Zertifikaten sowie die Erhebung einer Förderabgabe auf Strom ab 2014/15 (SN, 4.9.12).
TESSIN: Der Grosse Rat gibt mit 66 zu 5 Stimmen einer parlamentarischen Initiative der Grünen Folge. Mit dem Vorhaben „Sonne im Tessin, Solarenergie fördern und die regionale Wirtschaft stimulieren“ soll ein Fonds geschaffen werden, welcher mit einer Verbrauchssteuer auf Energie geäufnet werden und mit dem der Bau von Solaranlagen zur Energiegewinnung subventioniert werden soll. Es wurde vorgeschlagen, 0.1 Rp./kWh einzuziehen, was etwa CHF 4 Mio. pro Jahr entspräche. Das entsprechende Gesetz soll 2014 in Kraft treten können (CdT, 28.11.).
VALAIS :
1) Le parlement cantonal a accepté d’octroyer un million de francs supplémentaire à The Ark Energy afin de financer des projets dans le domaine de l’énergie. Le gouvernement a demandé ce crédit, comme la Confédération n’a retenu qu’un million de francs au lieu des 2,4 millions réclamés par le canton (LN, 15.11.).
– 2) Le Grand Conseil a adopté à l’unanimité un décret créant un moratoire en matière de renouvellement des concessions des forces hydrauliques. Ce décret a pris un effet rétroactif au 7 mars 2012. Le canton dispose grâce à ce décret d’un délai de 3 ans afin de mettre en place une stratégie pour ce qui est des retours des concessions (LN, 14.9.).
BASEL-STADT: 1) Am 5.2. wird die Parkrauminitiative des Basler Gewerbeverbandes, welche die Begrenzung für Parkplätze auf privatem Grund aufheben wollte, mit einer beinahe 2/3-Mehrheit (63,6%) abgelehnt. Ebenfalls verworfen mit einem Nein-Anteil von 54,4% wird der parlamentarische Gegenvorschlag, der eine begrenzte Lockerung des Parkverbotes forderte. Die Stimmbeteiligung beträgt 36,9% (BaZ, 6.2.).
BERN: Der Grosse Rat bewilligt einen Kredit von knapp CHF 90 Mio. für den Bau der Thuner Nordumfahrung Bypass, an dessen Gesamtkosten (CHF 145 Mio.) der Bund gut CHF 40 Mio. beisteuert (Bund, 6.9).
GENÈVE: L’UDC genevoise a déposé une initiative cantonale demandant une traversée de la rade entre l’avenue de France et le Port-Noir d’ici à 2020. L’initiative concurrence ainsi la position du Grand Conseil qui avait opté pour une grande traversée autoroutière. Cependant, cette grande traversée est un dossier de la Confédération et ne devrait pas se concrétiser avant 2040. Avec son initiative, l’UDC ne souhaite donc pas rejeter la solution de la grande traversée, mais demande une solution à plus court terme afin d’endiguer le trafic. À l’automne, le Gouvernement s’est exprimé contre l’initiative (TG, 20.6.; 17.8.; ).
www.ge.ch
– 2) Par 53 oui contre 27 non et une abstention, le Parlement genevois a adopté le principe du remplacement des places de parking en surface supprimées suite à la réalisation d’un projet urbain du type zone piétonne (TG, 23.3.).
Luzern: Die Neugestaltung des Seetalplatzes in Emmen und Luzern, die einen besseren Schutz vor Hochwasser und eine Verflüssigung des Langsamverkehrs vorsieht, wird am 17.6. von der Stimmbevölkerung mit 67,6% angenommen. Die Stimmbeteiligung beträgt 43,5% (www.lu.ch).
SCHWYZ: Der Werkhof Ingenbohl – vom Bund für den Nationalstrassenunterhalt gebaut, aber nur noch vom Kanton benutzt – wird vom Kanton Schwyz für rund CHF 4 Mio. übernommen. Dies heissen die Stimmberechtigten an der Volksabstimmung vom 17.6. mit einem Ja-Stimmenanteil von 71,5% gut (Beteiligung: 41,3%; www.sz.ch).
TESSIN: Am 23.9. haben die Stimmberechtigten an der Urne über einen Kredit über CHF 2.5 Mio. zu befinden, welcher für einen Ausbau der Autobahnanschlüsse in Bellinzona verwendet werden soll. Der Souverän billigt das Vorhaben hauchdünn mit einem Ja-Stimmenanteil von 50,8% (Stimmbeteiligung: 41,2%; www.ti.ch).
THURGAU: Am 23.9. stimmt die Thurgauer Stimmbevölkerung über die Erweiterung des Strassennetzes um die Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) und die Oberlandstrasse (OLS) ab. Die Regierung und der Grosse Rat empfehlen den Stimmberechtigten ein Ja, weil sie sich von den neuen Verkehrsachsen eine Entlastung der Dörfer und Städte im Mittel- und Oberthurgau erhofften. Der Grosse Rat hat den Grundsatzentscheid (Netzbeschluss) wegen seiner grossen Bedeutung von sich aus der Volksabstimmung unterstellt. Die Stimmbevölkerung unterstützt das Vorhaben mit 54,6% Ja-Stimmen bei einer Beteiligung von hohen 54,4%. Betreffend der Finanzierung der OLS, siehe oben, Teil II, 2b, Steuern (Botschaft des Regierungsrats zur Erweiterung des Strassennetzes (Netzbeschluss) um die Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) und die Oberlandstrasse (OLS); www.tg.ch).
VALAIS: 1) Le Grand Conseil a accepté une augmentation de 400 000 francs destinée aux sentiers pédestres des communes par une courte majorité de 54 voix contre 53. C’est le président du parlement qui a fait pencher la balance en faveur de cette dépense supplémentaire (LN, 13.12.).
– 2) Le Grand Conseil a donné son accord à la construction de la route de contournement du village de Stalden. Le coût des travaux se monte à 65 millions de francs dont 75% seront pris en charge par la Confédération. C’est à l’unanimité que les députés ont soutenu le projet (LN, 16.11.).
VAUD: Le Grand Conseil a accepté le projet de loi visant à concrétiser la nouvelle hiérarchie du réseau routier cantonal vaudois. Cette nouvelle hiérarchie fait suite au rapport « Routes cantonales à l’horizon 2020 – Lignes directrices pour la planification et la gestion du réseau » adopté par le gouvernement en 2010 (www.vd.ch).
ZÜRICH: Mit 62,6% bei einer Beteiligung von 41,5% gewähren die Stimmbürger dem Kanton einen Objektkredit für den Bau eines Autobahnzubringers der A4 in Obfelden/Ottenbach. Damit sollen die beiden betroffenen Ortschaften vor Immissionen und dem Durchgangsverkehr besser geschützt werden (NZZ, 24.9.).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Die Volksinitiative für mehr Mitsprache bei der ÖV-Finanzierung kommt mit 567 Unterschriften zustande. Ausgaben von über CHF 5 Mio. pro Jahr sollen nach dem Willen der Initianten in jedem Fall der Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden (SGT, 5.7.).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Der VCS lanciert im April in beiden Halbkantonen zwei beinahe identische Volksbegehren zur Förderung der sicheren und hindernisfreien Fortbewegung für Fussgänger, Velofahrer und andere Teilnehmer des öffentlichen Verkehrs (BaZ, 27.4.). –
2) Der Landrat beschliesst in erster und zweiter Lesung mit 4/5-Mehrheit ein neues Taxigesetz, welches die Taxiverordnung von 1969 ablöst. Eine Regelung auf Gesetzesstufe wurde nötig, da die in die Verordnung aufgenommenen Einschränkungen der Handels- und Gewerbefreiheit in ein formelles Gesetz gehören (BaZ, 7. und 21.9.).
BASEL-STADT:
1) Siehe Eintrag zu Strasseninitiativen im Kanton Basel-Landschaft. –
2) Der Grosse Rat spricht auf Anraten seiner Kommission einen Rahmenkredit von CHF 350 Mio. für den Ausbau des Tramnetzes. Dieser Beschluss dient der Traminitiative, die den markanten Tramnetzausbau im Gesetz festhalten will, als Gegenvorschlag. Daraufhin zieht das Initiativkomitee sein Anliegen zurück (BaZ, 20.9. und 20.10.).
JURA : L’Arrêté octroyant une subvention à l'Association du Noctambus jurassien pour la gestion des transports publics nocturnes a été adopté par 58 voix (www.ju.ch).
NEUCHÂTEL: Ce sont finalement 50,3% des Neuchâtelois qui ont rejeté le projet de RER TransRun qui devait relier Neuchâtel à La Chaux-de-Fonds. Seules 418 voix ont fait la différence. Le coût élevé du projet, estimé à 919 millions de francs au total, a fait pencher la balance. TransRun a pourtant bénéficié du soutien des principaux partis politiques, à l'exception de l'UDC. Au terme d’une campagne particulièrement animée, la participation s'est élevée à 51,4% (Exp., 24.9.).
AARGAU: Mit 108 zu 8 Stimmen stimmt der Kantonsrat am 19.6. der Verfassungsänderung zur Nutzung des tiefen Untergrunds zu. Am 23.9. folgt ihm – bei einer Stimmbeteiligung von 37,4% - auch die Stimmbevölkerung, die der neuen Liste für die Zuständigkeiten des Kantons und somit der der Nutzung des tiefen Untergrunds mit 79,8% zustimmt (AZ, 24.9.).
APPENZELL INNERRHODEN: Die Landsgemeinde von Appenzell Innerrhoden verabschiedet am 29.4. eine Revision des Baugesetzes. Die Anpassungen sehen vor, dass für alle fünf Bezirke des inneren Landes nur noch eine Baukommission zuständig sein soll. Zuvor führte jeder Bezirk seine eigene Baukommission, was zu unterschiedlicher Behandlung von Baueingaben geführt hatte (NZZ, 30.4.).
BASEL-STADT: 1) Die Volksinitiative „CentralParkBasel“ wird vom Parlament für rechtlich zulässig erklärt. Das Anliegen fordert über dem Gleisfeld zwischen Bahnhofpasserelle und Margarethenbrücke eine Überdeckung mit einem öffentlichen Park. Der Grosse Rat beschliesst mit grosser Mehrheit, die Initiative zur Berichterstattung an den Regierungsrat zu überweisen und lehnt dabei einen Antrag der SVP ab, welche das Begehren direkt dem Volk zur Abstimmung vorlegen will (BaZ, 19.5. und 28.6.).
–
2)
Mit dem vom Regierungsrat erstellten Nachnutzungskonzept für den Kasernenhauptbau wird der Initiative, die eine grosszügige Öffnung der Kaserne zum Rhein fordert, ein Gegenvorschlag unterbreitet. Für die Gesamtsanierung der Kaserne beantragt der Regierungsrat einen Projektierungskredit von CHF 2.3 Mio. Der Grosse Rat überweist die Initiative sowie den regierungsrätlichen Ratschlag an seine Kommission zum Verfassen des Mitberichts (BaZ, 29.8.; www.bs.ch). –
3)
Der Grosse Rat erklärt die formulierte Initiative „Boden behalten – Basel gestalten!“, welche für einen sorgfältigeren Umgang mit der Ressource Boden wirbt, für rechtlich zulässig. Das Begehren der Stiftung Habitat verlangt, dass der Kanton sein Land nur gegen gleichwertigen Ersatz verkaufen darf. Die Initiative soll dem Volk erst nach Berichterstattung durch den Regierungsrat vorgelegt werden (BaZ, 20.9.). –
4) Die Volksinitiative „Grossbasler Rheinuferweg jetzt!“, welche einen durchgehenden Fussweg als Steg zwischen Wettsteinbrücke und Mittlerer Brücke fordert, wird im Oktober erfolgreich eingereicht (BaZ, 4.11.). –
5) Einstimmig unterstützt der Grosse Rat ein neues Gesetz, welches den im Vorjahr angenommenen Gegenvorschlag zur Familiengarten-Initiative wortgetreu umsetzt (BaZ, 20.12.; siehe SPJ 2011, S. 407).
GENÈVE: 1) Suite à la fermeture de plusieurs lieux (Artamis, squats) et au lancement d’une pétition, le Parlement genevois a modifié la Loi sur l’aménagement afin de faciliter l’accès des activités culturelles aux zones industrielles (TG, 4.4.).
– 2) Par 53 voix contre 26, le Grand Conseil genevois a adopté un projet de loi sur la « cohésion sociale en milieu urbain ». Ce projet vise à réduire les inégalités socio-économiques en augmentant les moyens et les effectifs dans les quartiers défavorisés (LT, 20.4.).
NIDWALDEN: Der Landrat stimmt in zweiter Lesung der Ablösung des Einführungsgesetzes zum ZGB durch das Flurgenossenschaftsgesetz (FlurG) zu. Dadurch sollen die Bestimmungen zur Flurgenossenschaft den heutigen Bedingungen angepasst werden (www.nw.ch).
SOLOTHURN: Einstimmig verabschiedet der Kantonsrat die teilrevidierte Bauverordnung. Mit der neuen Verordnung werden interkantonale Baubegriffe übernommen und vier kantonsrätliche Aufträge umgesetzt. Die Ausnützungsziffern werden Geschichte und durch die Geschossflächenziffer abgelöst. Die Autonomie der Gemeinden wird dadurch stark erhöht. Baugesuche für Solaranlagen, Wärmepumpen und Fassadenisolationen bei bestehenden Gebäuden müssen nicht mehr publiziert werden (SZ, 6.9.).
THURGAU: Das vom Grossen Rat totalrevidierte Planungs- und Baugesetz kommt am 17.6. zur Abstimmung. Gegen die Gesetzesänderung war das Behördenreferendum ergriffen worden. Das Gesetz hat zum Ziel, effiziente Steuerungs- und Planungsinstrumente für die nachhaltige räumliche Entwicklung des Kantons Thurgau zur Verfügung zu stellen. Für die Gegner der Vorlage ist dies jedoch zu restriktiv. Weiter wird eine höhere Abgabenlast durch die geplante Mehrwertabgabe befürchtet. Die Stimmbevölkerung folgt jedoch der Regierung und dem Grossen Rat mit einem Ja-Stimmenanteil von 64,8%. Dieser hat das Gesetz in der Schlussabstimmung mit 80 zu 38 Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung liegt bei 30,2%. (Botschaft zum Planungs- und Baugesetz (PBG) vom 21. Dezember 2011; www.tg.ch).
ZÜRICH: Der Regierungsrat beschliesst, das kantonale Geoinformationsgesetz zusammen mit dem Bundesgesetz über Geoinformation auf den 1.11.2012 in Kraft zu setzen. Das Gesetz betrifft sämtliche Daten mit einem räumlichen Bezug wie Vermessungen und Leitungen im Boden. Mit der Harmonisierung der Gesetze sollen Kosten gespart werden (NZZ, 25.7.).
BASEL-LANDSCHAFT: Das Initiativkomitee „Förderung des selbst genutzten Wohneigentums und des gemeinnützigen Wohnungsbaus“ reicht am 10.8. mit 2 500 Unterschriften eine Initiative zur Gleichstellung der privaten und genossenschaftlichen Wohneigentumsförderung ein. Die Initiative nimmt Forderungen der beiden eidgenössischen Bausparinitiativen auf, welche im Juni des Berichtsjahres abgelehnt wurden. Darüber hinaus fordert die Initiative verdichtetes Bauen, um eine haushälterischen Umgang mit der Ressource Boden zu gewährleisten. Ein weiteres Anliegen der Initiative betrifft die Förderung altersgerechter Wohnmöglichkeiten (BaZ, 11.8.).
BASEL-STADT:
1) Die Volksinitiative „Bezahlbares und sicheres Wohnen für alle“ des Mieterverbandes wird für rechtlich zulässig erklärt. Die Regierung beschliesst, der Initiative einen Gegenvorschlag gegenüberzustellen. Während die Initiative insbesondere auf bezahlbaren Wohnraum für den Mittel- und Unterstand abzielt, erwähnt dies der Vorschlag der Regierung nicht explizit (BaZ, 28.8.; www.bs.ch; siehe SPJ 2011, S. 408). –
2) Die zweite Mietsverbands-Initiative mit dem Titel „Gebührenfreies und faires Mietverfahren für alle!“ wird für rechtlich zulässig erklärt. Das Anliegen verlangt, dass Mieterinnen und Mieter im Schlichtungsverfahren keine Gerichtskosten oder weitere Auslagen zu tragen haben (BaZ, 17.10.; www.bs.ch; siehe SPJ 2011, S. 408). – 3
) Einstimmig stimmt der Grosse Rat einer gesetzlichen Änderung zu, welche die in der Kantonsverfassung festgeschriebene Bestimmung zur Gleichstellung von Leuten mit und ohne Behinderung bezüglich Zugangs zu Bauten und Anlagen umsetzen soll. Der Umbau einer Anlage zur Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs sei insofern zumutbar, als dass die Umbaukosten nicht höher als drei Prozent des Gebäudeversicherungswertes oder nicht höher als CHF 150 000 liegen (BaZ, 13.9.).
GENÈVE : Le Grand Conseil a voté un projet de loi sur la „cohésion sociale en milieu urbain“. Par ce texte, l’exécutif veut coordonner différentes politiques existantes, concernant l’emploi, la formation, le logement, la santé ou encore le sport en faveur des parties les plus déshéritées du canton. Le texte a été adopté par 53 oui (gauche, PDC, MCG) contre 36 non (PLR, UDC) (LT, 20.4., TG, 20.4.).
– 2) En mai, Le Grand Conseil genevois a invalidé l’initiative « « Stop au retour des congés-ventes. Halte à la spéculation ! », lancée par l’ASLOCA, car l’unité de la matière n'était pas respectée et le texte n'était pas conforme au droit supérieur. Pour les mêmes raisons, le Grand Conseil a invalidé une autre initiative de l’ASLOCA « Bureaux et logements de luxe, ça suffit! Construisons des logements locatifs et bon marché » ().
www.ge.ch
ZÜRICH: 1) Die Wohnbaugenossenschaft Zürich (SVW) hat zusammen mit Politikern aus SP, EVP, CVP und BDP ein Komitee gebildet und eine Volksinitiative mit dem Titel «Bezahlbar wohnen im Kanton Zürich» lanciert. Sie fordert durch eine Änderung des Gesetzes über die Wohnbau- und Wohneigentumsförderung, dass der Kanton und die Gemeinden durch günstige Darlehen den gemeinnützigen Wohnungsbau fördern (NZZ, 25.4.).
– 2) Mit 91 zu 84 Stimmen schreibt der Kantonsrat in zweiter Lesung im Planungs- und Baugesetz vor, dass nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Umbauten kleiner Mehrfamilienhäuser (5-8 Wohnungen) an behinderte Menschen gedacht werden muss. In Neubauten mit mehr als 4 Wohnungen und Gebäuden mit mehr als 50 Arbeitsplätzen muss mindestens ein Stockwerk für Menschen mit Behinderung zugänglich sein. Gestrichen wurde aufgrund des Rückkommensantrags der SVP ein Passus, wonach auch bei Umbauten die Zugänge «zu allen Einheiten für Behinderte anpassbar» gemacht hätten werden müssen (TA, 4.9.; NZZ, 23.10.).
– 3) Die Zürcher Stimmbevölkerung will, dass in Zeiten des Wohnungsmangels mitgeteilt werden muss, welchen Mietzins die Vorgänger bezahlt haben. Sie unterstützt mit 52,3% bei einer Stimmbeteiligung von 35% die Volksinitiative «Transparente Mieten (Offenlegung von Anpassungen bei Neuvermietung)» (NZZ, 26.11.).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Im Oktober reicht die Baselbieter CVP eine Initiative zur Bekämpfung des Littering ein. Die Initiative sieht vor, Bussen auf nicht-korrekte Abfallentsorgung zu erheben (BaZ, 19.10.). –
2) Die nicht-formulierte Volksinitiative "Ja zu Wildenstein und Schloss Bottmingen", welche den dauerhaften Erhalt der beiden Schlösser durch den Kanton fordert, beantragt der Landrat mit 55 zu 20 Stimmen zur Ablehnung. Der Landrat begrüsst hingegen mit ähnlichem Mehr den Gegenvorschlag, der einer Änderung des Finanzhaushaltsgesetzes bedarf und der ermöglichen würde, die Schlösser im Baurecht in Trägerschaften einzubringen. Im Gegensatz zur Initiative lässt der Gegenvorschlag separate Lösungen für die beiden Schlösser zu (BaZ, 13. und 14.12.).
BASEL-STADT: Einstimmig verabschiedet das Parlament eine Anpassung des Denkmalschutzgesetzes. Neu ist die Installation aller Arten von Solaranlagen ausserhalb bestimmter historischer Ortszentren zulässig, sofern die Anlagen sorgfältig integriert werden. Auf erfolgreichen Antrag des Grünen Bündnisses hin soll durch Öffentlichkeitsarbeit auch die Wertschätzung der Bevölkerung gegenüber der Denkmalpflege erhöht werden (BaZ, 15.11.).
LUZERN: Der Kantonsrat überweist eine Kantonsinitiative zur Änderung des Gewässerschutzgesetzes. Diese verlangt, dass die Ausführungsbestimmungen zum Gewässerraum auf die allgemeinen Grundsätze des Raumplanungsrechts abgestimmt werden (NLZ, 6.11.).
ZÜRICH: Die Volksinitiative «Zum Erhalt der landwirtschaftlich und ökologisch wertvollen Flächen (Kulturlandinitiative)» wird von den Stimmberechtigten bei einer Stimmbeteiligung von 40,1% mit 54,5% angenommen. Die Initiative sieht vor, dass der Schutz der wertvollen Landwirtschaftsflächen auch auf Flächen innerhalb des Siedlungsgebiets ausgeweitet und somit der Zersiedelung Vorschub geleistet wird (NZZ, 18.6.).
FRIBOURG : La loi sur la protection de la nature et du paysage visant à promouvoir la biodiversité a été acceptée par 90 voix contre 5 par le Grand Conseil (Lib., 13.9.).
NEUCHÂTEL : C’est par 100 voix contre 6 que le Grand Conseil a avalisé une modification de la loi sur la protection des eaux. Les discussions se sont focalisées sur un article exigeant le contrôle des fumures agricoles (Exp., 3.10.).
VALAIS : 1) Le Grand Conseil a accordé un crédit d’un peu plus de 5 millions de francs en faveur de la station d’épuration de Sion-Chandoline afin de mettre à jour et de développer les installations (LN, 16.11.). –
2) Afin d’adapter sa législation aux nouvelles bases légales fédérales, le Grand Conseil a modifié la loi sur la protection des eaux. Cette réforme a été adoptée par 111 voix contre 5. La loi précise notamment la répartition des compétences entre l’Etat et les communes ainsi que les questions de subventionnement (LN, 16.11.).
VAUD : Par 88 voix contre 42 et 8 abstentions, le Grand Conseil a inscrit dans la loi l’obligation d’introduire une taxe incitative conjuguée à une taxe forfaitaire pour financer l’élimination des déchets (24H, 4.7.).
BASEL-STADT: Nach abgewiesenem Rückweisungsantrag beschliesst der Grosse Rat in erster Lesung mit einer knappen 2/3-Mehrheit die Totalrevision des Feuerwehrgesetzes (FWG), womit die Feuerwehrpflicht wie auch die Ersatzabgabe von CHF 280 pro Jahr abgeschafft wird. Das Gesetz wird insbesondere von der Ratslinken begrüsst (BaZ, 7.6.).
BERN: Der Grosse Rat bewilligt zwei Kredite für den Hochwasserschutz: CHF 20 Mio. für Schutzmassnahmen an der Gürbemündung in die Aare sowie 2,5 Mio. für den Hochwasserschutz an der Kleinen Simme (Bund, 6.9.).
VALAIS: Le Grand Conseil a accepté les montants demandés par le Conseil des Etats afin de faire face aux conséquences des intempéries survenues au début de l’année 2012. 10,75 millions de francs ont été approuvés en faveur de travaux de déblaiement et de remise en état des routes cantonales ainsi que 2,16 millions de francs de subventions d’investissement destinées aux communes pourgérer la question des cours d’eau latéraux (LN, 16.11.).
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