Im Kanton Solothurn wurde unter dem Titel «Initiative 2001» ebenfalls ein Volksbegehren eingereicht, welches verlangt, dass Frauen und Männer entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil in den kantonalen Behörden vertreten sein sollen. Obgleich der Anteil der Frauen im Solothurner Kantonsrat nach den Wahlen von 1993 34 Prozent und damit die zweithöchste Frauenquote in einem Schweizer Kantonsparlament erreicht hat, befand das Initiativkomitee, welchem vor allem Frauen aus dem links-grünen Spektrum angehören, die Frauen seien weiterhin krass untervertreten; nur der Weg über gesetzliche Quoten führe zu einer raschen Veränderung der Verhältnisse. Im Vorfeld der eidgenössischen Wahlen wurden alle Kandidatinnen und Kandidaten nach ihren Positionen zur allgemeinen Frauenförderung und zur Quotenregelung im besonderen befragt. Die Antworten liessen auf eine grosse Akzeptanz parteiinterner Frauenförderung schliessen, zeigten aber eine deutliche Skepsis gegenüber Quoten. Die Linken und die Grünen befürworteten Quoten eher als die Bürgerlichen.
Dossier: Bestrebungen für Frauenquoten in politischen Ämtern, Kommissionen und der Verwaltung- Schlagworte
- Datum
- 30. September 1995
- Prozesstyp
- Kantonale Politik
- Akteure
- Quellen
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- Frauenfragen, 1996, Nr. 1, S. 41 ff.
- Presse vom 8.6.95; NZZ, 30.9.95.
von Marianne Benteli
Aktualisiert am 04.02.2025
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