Im September 2022 lancierte die Mitte die Volksinitiative «Ja zu fairen Bundessteuern auch für Ehepaare – Diskriminierung der Ehe endlich abschaffen!» und reichte die Unterschriftenliste zur Prüfung bei der Bundeskanzlei ein. Nachdem die Bundeskanzlei bestätigte, dass die Unterschriften den gesetzlichen Anforderungen entsprachen, konnte die Mitte mit Unterstützung der EVP mit der Unterschriftensammlung beginnen. Das Ende der Sammelfrist wurde auf den 27. März 2024 festgesetzt.

Gleichzeitig lancierte die Mitte ebenfalls die Initiative «Ja zu fairen AHV-Renten auch für Ehepaare – Diskriminierung der Ehe endlich abschaffen!». Beide Initiativen würden darauf abzielen, die finanzielle Benachteiligung von Verheirateten im Vergleich zu unverheirateten Personen zu beseitigen. Bereits 2016 hatte die Mitte mit der Initiative «Für Ehe und Familie - gegen die Heiratsstrafe» ähnliche Forderungen gestellt, war damit an der Urne jedoch knapp gescheitert. Die aktuelle Volksinitiative «Ja zu fairen Bundessteuern auch für Ehepaare – Diskriminierung der Ehe endlich abschaffen!» fordert, dass Ehepaare künftig zwischen einer individuellen Besteuerung ihrer Einkommen, wie bei unverheirateten Paaren, und einer gemeinsamen Besteuerung (wie bisher) wählen können. Dies würde bedeuten, dass die Steuerbehörden bei Verheirateten zwei Berechnungen durchführen müssten: eine für das gemeinsame Einkommen und eine für die getrennten Einkommen. Ehepaare würden dann den jeweils niedrigeren Betrag bezahlen. Laut der Blick-Zeitung würde die Mitte die daraus entstehenden jährlichen Kosten für den Staat auf ungefähr CHF 2 Mrd. schätzen. Damit wolle die Mitte die bevorstehende Einführung der Individualbesteuerung des Parlamentes verhindern, indem sie die Möglichkeit der gemeinsamen Besteuerung von verheirateten Paaren in der Verfassung verankern möchte, berichtete die Republik. Auch die NZZ betonte, dass die von der Mitte-Partei lancierte Volksinitiative teilweise im Gegensatz zur geplanten Individualbesteuerung stünde.