Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz bildeten 2022 die Konfessionslosen die grösste Bevölkerungsgruppe, wie das BfS in der neusten Strukturerhebung, die 2024 erschien, festhielt (Konfessionslos: 33.5%; Katholisch: 32.1%; Protestantisch: 20.5%; Muslimisch: 5.9%; Jüdisch: 0.2%; Andere: 7.9%). Während die Landeskirchen einen stetigen Rückgang verzeichneten, stieg der Anteil an Menschen ohne Konfession seit 2010 um 13 Prozentpunkte, wie in der Medienmitteilung zu lesen war. Alleine 2022 seien gemäss Tagesanzeiger 60'000 Personen aus den Landeskirchen ausgetreten. Soziodemographisch handle es sich bei dieser Gruppe durchschnittlich um junge, gut gebildete Personen, die eher in der Stadt leben.
Die Medien erklärten diesen Rückgang mit der zunehmenden Modernisierung und Säkularisierung der Gesellschaft. Gemäss Tagesanzeiger würden dabei Skandale, wie etwa der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche, der 2023 ans Licht kam, diese Effekte bestärken. Längerfristig werde dieser Rückgang die Landeskirchen auf Grund der Steuerausfälle wohl auch in finanzielle Probleme bringen und zur Kürzung von sozialen Projekten führen, wie die Medien prognostizierten. Der Tagesanzeiger erwartete jedoch, dass die Zivilgesellschaft oder der Bund die entstehenden Lücken füllen würden, wie dies in der Vergangenheit bereits bei der Schule oder dem Gesundheitswesen der Fall gewesen sei.