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  • Herter, Balz (BS, mitte/centre)

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An der Spitze mehrerer SP-Kantonalparteien kam es im Jahr 2023 zu Wechseln, wobei alle ohne Kampfwahlen über die Bühne gingen:
Die SP Freiburg wählte im Januar Thomas Gremaud zu ihrem neuen Präsidenten. Der 24-Jährige war davor Co-Präsident der Freiburger Juso gewesen, ein öffentliches Amt hatte er nicht inne. Seine Vorgängerin Alizée Rey hatte die Kantonalpartei seit September 2020 geleitet. Ihren Rücktritt begründete sie damit, dass sie sich ganz auf ihre – letztlich erfolglose – Ständeratskandidatur konzentrieren wolle. In ihre Amtszeit fiel das Überschreiten der Marke von 1'000 Parteimitgliedern, aber auch der Verlust des SP-Ständeratssitzes, eines Regierungsratssitzes und eines Fünftels der Grossratssitze.
In Basel-Stadt wurde die Grossrätin und bisherige Co-Präsidentin Lisa Mathys im Mai zur alleinigen Präsidentin der Kantonalpartei bestimmt. Ihre bisherige Kollegin im Co-Präsidium, Jessica Brandenburger, war zurückgetreten, nachdem ihre Beziehung zum Mitte-Kantonalpräsidenten Balz Herter bekannt geworden war. Dabei wurden in der regionalen Presse unterschiedliche Einschätzungen geäussert, ob wie von Brandenburger kommuniziert potenzielle Interessenkonflikte aufgrund dieser Beziehung der ausschlaggebende Rücktrittsgrund waren oder Brandenburger vielmehr wegen ihres Führungs- und Kommunikationsstils in der Partei unter Druck geraten war. Mathys und Brandenburger waren im April 2021 gemeinsam in das Co-Präsidium gewählt worden.
Den Schritt zu einem Co-Präsidium machte dagegen zum ersten Mal in ihrer Parteigeschichte die SP des Kantons Zug. Drin Alaj, Kantonsrat und Gemeinderat in Cham, sowie Zari Dzaferi, alt Kantonsrat und Gemeinderat in Baar, traten im Mai die Nachfolge von Barbara Gysel an, die die Partei 15 Jahre lang geleitet hatte.
Bei zwei weiteren SP-Kantonalparteien kam es derweil nicht zu Wechseln im Parteipräsidium, sondern an der Spitze der Parteisekretariate: In Bern wurde Zora Schindler, die schon seit 2015 im mehrköpfigen Parteisekretariat arbeitete, im Dezember per 1. März 2024 zur Nachfolgerin von David Stampfli als Geschäftsführerin bestimmt. Die Obwaldner SP wiederum schuf im November erstmals überhaupt ein bezahltes Parteisekretariat. Das 20%-Pensum übernahm im November Dario Bellwald, der auch Co-Präsident der kantonalen Juso ist.

Kantonale Parteiämter bei der SP 2023
Spitzenämter in Kantonalparteien der SP
Dossier: Spitzenämter in Zuger Kantonalparteien
Dossier: Spitzenämter in Freiburger Kantonalparteien
Dossier: Spitzenämter in Berner Kantonalparteien
Spitzenämter in Obwaldner Kantonalparteien
Dossier: Spitzenämter in den Kantonalparteien von Basel-Stadt

Bei den Ständeratswahlen 2023 im Kanton Basel-Stadt mutmassten die Medien bereits früh, dass die bisherige SP-Ständerätin Eva Herzog (sp, BE) im SP-dominierten Stadtkanton die Wiederwahl schaffen würde. Folglich stand in ihrer Berichterstattung nicht die Frage nach der Gewinnerin des baselstädtischen Ständeratssitzes im Zentrum, sondern die Frage: «Wer verliert gegen Eva Herzog?». Dabei verlief die Suche der Parteien nach einer Gegenkandidatin oder einem Gegenkandidaten harzig, zumal «niemand [...] den Verlierer-Stempel» aufgedrückt bekommen wollte, wie es etwa FDP-Präsident Johannes Barth (BS, fdp) gegenüber der BLZ ausdrückte. So verzichtete die 2019 bei der Ständeratswahl gegen Herzog gescheiterte Patricia von Falkenstein (ldp, BS) auf eine erneute Kandidatur. Der ehemalige FDP-Regierungsrat Baschi Dürr (BS, fdp) lehnte eine Kandidatur ebenfalls ab, obwohl er bei einer Wahl von Herzog in den Bundesrat als Ersatzkandidat bereitgestanden wäre. Dass 2024 bereits die Regierungsratswahlen in Basel-Stadt anstanden, hinderte nach eigenen Aussagen auch Regierungsrat Lukas Engelberger (BS, mitte) an einer Kandidatur – obwohl ihm die Basler Zeitung einen Erfolg noch am ehesten zutraute. Das bürgerliche Lager entschied sich in der Folge dazu, mit Mitte-Präsident Balz Herter (BS, mitte) einen Nationalratskandidaten ins Rennen zu schicken. Dieser erhoffte sich dadurch nicht nur zusätzliche Werbung für die Nationalratswahlen, sondern auch für eine spätere Kandidatur als Regierungsrat von Basel-Stadt, wie die Basler Zeitung schrieb. Die Medien erachteten die Kandidatur als «verständlich», aber auch «mutig», da ein schlechtes Abschneiden seine Stellung als «logischer Nachfolger» von Lukas Engelberger gefährden könnte. Da die SVP bei den Nationalratswahlen aus der bürgerlichen Listenverbindung ausgeschlossen worden war, stellte sie einen eigenen Kandidaten, anstatt Herter zu unterstützen, wie die Medien berichteten. Auch ihr zu den Ständeratswahlen antretender Präsident, Pascal Messerli, (BS, svp) nutzte dabei die Wahlen gemäss Medien dafür, seine Bekanntheit auszubauen. Trotz seiner Ständeratskandidatur erhielt hingegen der Basler Grossrat Eric Weber (BS, va) kaum mediale Aufmerksamkeit.
Am Wahlsonntag gelang der von den Basler Medien als «Kronfavoritin» bezeichneten Eva Herzog ein «überragendes» Ergebnis (BaZ): Mit 42'677 Stimmen holte sie sechsmal mehr Stimmen als ihre beiden stärksten Herausforderer und schaffte damit die Wiederwahl mehr als deutlich – das absolute Mehr lag bei 29'208 Stimmen. Balz Herter musste sich mit 6'959 Stimmen klar geschlagen geben, erzielte jedoch leicht mehr Stimmen als der SVP-Kandidat Pascal Messerli (6'731 Stimmen). Eric Weber erzielte 974 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei 51.4 Prozent.

Ständeratswahlen 2023 – Basel-Stadt
Dossier: Eidgenössische Wahlen 2023 - Überblick