Die Erneuerungswahlen in den übrigen Kantonen bestätigten die parteipolitische Zusammensetzung der Exekutive. In Baselland dominierte die Kritik an Affären und Ungereimtheiten in der Amtszeit der bisherigen Regierung den Wahlkampf. In Inseraten prangerte ein überparteiliches «Komitee für eine glaubwürdige Baselbieter Regierung» Kompetenzüberschreitungen, Auslandreisen sowie umstrittene Spesenbezüge an und appellierte an die Wählerschaft, der «Arroganz der Macht» im Baselbiet ein Ende zu setzen. Der Wahltag wurde indessen nur insofern zum Zahltag, als der am meisten unter Beschuss geratene Freisinnige Paul Nyffeler mit dem schlechtesten Resultat wiedergewählt wurde. Mit Unterstützung des Bürgerblocks konnte auch der zweite FDP-Sitz mit Hans Fünfschilling, der für den kurz vor den Wahlen im Amt verstorbenen Markus van Baerle (fdp) nominiert worden war, wieder besetzt werden. Dagegen gelang es der SP auch diesmal nicht, den 1963 an die FDP verlorenen zweiten Regierungssitz zurückzuerobern. Mit dem besten Resultat wurde Ständerat Eduard Belser (neu) gewählt; der zweite SP-Kandidat erreichte zwar das absolute Mehr, schied aber als überzählig aus. Ebenfalls auf der Strecke blieben die drei Kandidatinnen der POCH-Grünen sowie ein NA-Herausforderer.
- Schlagworte
- Datum
- 22. Februar 1987
- Prozesstyp
- Wahlen
- Akteure
- Quellen
-
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- BaZ, 27.9.86, 10.10.86, 20.11.86, 21.11.86, 22.11.86, 29.11.86, 9.12.86, 7.1.87, 16.1.87, 24.1.87, 2.2.87, 12.2.87, 13.2.87, 16.2.87, 18.2.87, 8.4.87; Ww, 16.10.86, 11.12.86; NZZ, 20.2.87; Presse vom 23.2.87.
von Katrin Holenstein
Aktualisiert am 09.02.2021
Aktualisiert am 09.02.2021