2009 fanden in fünf Kantonen (AG, GE, NE, SO, VS) Parlamentswahlen statt. Insgesamt waren 585 Sitze zu verteilen. Den grössten Zuwachs konnten die Grünen verbuchen. Sie gewannen 13 Sitze hinzu: Zwei in Solothurn, sechs im Aargau, vier in Neuenburg und einen in Genf. Die SP musste dagegen insgesamt 20 Sitze abgeben. Sie verlor in allen Kantonen an Parteistärke. Die grösste Niederlage musste sie im Aargau hinnehmen (-8 Sitze). Die SVP hielt sich auf dem Niveau des Vorjahres (+1 Sitz). Die CVP musste neun, die FDP acht Sitze abgeben. Bei der FDP wurden die Kantone Neuenburg und Wallis aufgrund der Fusion mit der LP nicht berücksichtigt, da keine Vergleichbarkeit gegeben ist.
In den Kantonen Solothurn (2 Sitze) und Aargau (5 Sitze) konnten die Grünliberalen neu in die Parlamente einziehen. EDU und SD sind mit je zwei Sitzen im Aargauer Parlament wieder vertreten, die BDP konnte mit vier Sitzen neu in den Grossen Rat einziehen. Die EVP musste im Aargau dagegen einen Sitz abgeben. Das rechtspopulistische „Mouvement Citoyens Genevois“ konnte in Genf seine Sitzzahl fast verdoppeln (+8 Sitze).
Von den 585 zu besetzenden Parlamentssitzen gingen 148 an Frauen (25,3%). Nur im Kanton Solothurn nahm der Frauenanteil zu (26,0%, 2005: 22,0%). Im Wallis stagnierte der Frauenanteil bei 20,8%. In den Kantonen Genf und Neuenburg liegt er neu bei 27,0%, in Genf entspricht dies einem Rückgang von 4,0 Prozentpunkten, in Neuenburg einem Rückgang von 2,6 Prozentpunkten. Im neuen Aargauer Parlament sitzen erheblich weniger Frauen: 2005 waren 36,4% der Gewählten Frauen, 2009 nur noch 26,4%. Für die jeweiligen Vergleiche wurden später nachgerückte oder zurückgetretene Parlamentarierinnen nicht berücksichtigt.
Der gesamtschweizerische Frauenanteil in den kantonalen Parlamenten war damit wie schon 2008 rückläufig. Ende Oktober 2009 waren 25,6% aller Sitze in kantonalen Parlamenten von Frauen besetzt (2008: 26,2%).