Die industrielle Produktion (ohne Energieerzeugung) wurde um fünf Prozent gesteigert. Die grössten Zuwachsraten erzielten die Maschinen- und Apparateindustrie und das graphische Gewerbe mit je neun Prozent. Dass die Uhrenindustrie ihren mengenmässigen Ausstoss um vier Prozent ausweiten konnte und auch der Wert ihrer Exporte anstieg, deutet an, dass sie nach einem radikalen Schrumpfungsprozess im Begriffe ist, die Herausforderung der neuen Technologie (Elektronik) zu meistern. Nur noch ein geringes Produktionswachstum erzielte der Spitzenreiter des vorigen Jahres, die Chemie. Hier wirkten sich, anders als etwa in der Maschinenindustrie, die rezessiven Erscheinungen im Ausland schnell auf den Geschäftsgang aus. Dass sich die weltweite Konjunkturabkühlung aber in naher Zukunft auch in den übrigen exportorientierten Branchen bemerkbar machen wird, lässt sich am gebremsten Wachstum der Auftragseingänge ablesen. Im Tourismus bestätigte sich die bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 1979 eingeleitete aufsteigende Tendenz. Die im internationalen Vergleich tiefe Inflationsrate und die Verbilligung des Schweizer Frankens liessen die Ferienreisenden nicht unbeeindruckt. Die Zahl der Übernachtungen nahm um 12.1 Prozent zu (bei den Ausländern lag der Zuwachs gar bei 19.7%); damit wurde das beste Ergebnis nach der Rezession von 1975 erzielt. Die starke Produktionszunahme im Baugewerbe führte zu Warnungen vor einer Konjunkturüberhitzung in diesem Bereich, welche zu einer erneuten Überkapazitätskrise führen könnte.

Die industrielle Produktion wuchs nur noch um ein Prozent (1980: 5%). Die stärkste Expansion fand im Graphischen Gewerbe (+8%) und in der Chemie (+4%) statt. In der Maschinen- und Apparateindustrie konnte der Ausstoss um zwei Prozent gesteigert werden. Demgegenüber sank die mengenmässige Produktion in der Bekleidungs- und Textilindustrie um zwei Prozent und in der Uhrenindustrie gar um 11 Prozent. Im letzten Quartal des Jahres 1981 nahm die Uhrenproduktion gegenüber dem Vorjahreswert sogar um 26 Prozent ab, was seinen Ausdruck auch darin fand, dass am Jahresende rund ein Fünftel der in dieser Branche Beschäftigten kurzarbeiteten. Dass die Uhrenindustrie ihre Exporte trotzdem wertmässig um ca. zehn Prozent steigern konnte, deutet darauf hin, dass der Umstrukturierungsprozess von der Herstellung von Billigwaren auf Qualitätserzeugnisse seinen Fortgang nahm. Im Baugewerbe kam es zu einer leichten realen Schrumpfung der Produktion, und überdies führten die stark steigenden Baukosten und -zinsen zu einem Auftragsrückgang. Im Tourismus wurde hingegen das gute Ergebnis des Vorjahres nochmals übertroffen und das beste je erreichte Resultat erzielt. Der günstige Frankenkurs und die im internationalen Vergleich bescheidene Inflation trugen nicht unwesentlich dazu bei, dass die Anzahl Hotelübernachtungen von Ausländern um weitere sechs Prozent anstieg.

Bezüglich der industriellen Produktion zeigt sich ein ähnliches Bild. Geradezu katastrophal wirkte sich die Krise in der Uhrenindustrie mit einem Rückgang um einen Drittel aus. Der Umstrukturierungsprozess, der eine Umstellung auf hochwertige Erzeugnisse unter Einbezug von elektronischen Komponenten mit sich bringt, ist hier immer noch in vollem Gang und wird wohl auch in den kommenden Jahren von einem Schrumpfungsprozess begleitet sein. In den übrigen Branchen hielt sich der Einbruch in Grenzen. Er betrug in den Bereichen Holz und Metall je acht Prozent, im Maschinen- und Apparatebau fünf Prozent, in der Bekleidungsindustrie vier Prozent, in der Textilbranche drei Prozent und in der Chemie ein Prozent. Die mengenmässige Produktion von Lebens- und Genussmitteln konnte um ein Prozent gesteigert werden, diejenige der grafischen Industrie gar um vier Prozent. Die Bauproduktion erreichte das allerdings hohe Niveau des Vorjahres ebenfalls nicht mehr, der Rückgang um zwei Prozent wurde aber noch nicht als alarmierend empfunden. Beigetragen zu diesem doch recht ansprechenden Ergebnis auf dem Bau haben jedoch auch die günstigen Witterungsverhältnisse im vierten Quartal. Im Tourismus gelang es nicht, das Rekordergebnis des Vorjahres zu egalisieren. Es war im wesentlichen die Rezession, die zu einem Rückgang der Gäste aus dem Ausland führte; die Währungsrelationen spielten für einmal keine ausschlaggebende Rolle.

Auch die industrielle Produktion entwickelte sich von Branche zu Branche unterschiedlich. Die markantesten Veränderungen verzeichneten die Chemie mit einem Wachstum von sechs Prozent sowie der Maschinenbau und die Bekleidungsindustrie mit einem Rückgang von je vier Prozent. Die Uhrenproduktion verringerte sich nochmals, und zwar um drei Prozent, nachdem sie im Vorjahr eine Schrumpfung um einen Drittel hatte hinnehmen müssen. Leichte mengenmässige Einbussen erlitten die Metallindustrie (-2%) und die Nahrungsmittelindustrie (-1%), während die Textil- und die Holzbranche ihr Niveau zu halten vermochten und die grafische Industrie ihren Ausstoss um drei Prozent steigerte. Schwächer als auf die Industrieproduktion hat sich die Rezession auf die Bauwirtschaft ausgewirkt. Diese nahm 1983 gar leicht zu. Der Tourismus dagegen blieb etwas unter seinem Vorjahresergebnis; die Zahl der registrierten Hotelübernachtungen ging um ein Prozent zurück. Das erzielte Resultat lag aber dennoch etwas über dem Durchschnitt der Jahre 1970-1982.

Der Index der industriellen Produktion veränderte sich in den meisten Branchen positiv, einzig in der Bekleidungs- und der Maschinenindustrie war er leicht rückläufig (-2% resp. -1%). Die Bereiche Textil, Holz, Leder/Kautschuk/Kunststoff, Druck, Chemie und Uhren wiesen demgegenüber Steigerungsraten zwischen sechs und sieben Prozent auf; in der Metallindustrie erreichte der mengenmässige Produktionsfortschritt gar zehn Prozent. Die Bautätigkeit war namentlich dank einer Zunahme der Renovationsarbeiten im Wohnungsbau ebenfalls etwas grösser als im Vorjahr. Leicht günstiger präsentierte sich die Lage auch im Fremdenverkehr, wo der Kursverlust des Frankens gegenüber dem Dollar die Anzahl amerikanischer Gäste in die Höhe schnellen liess.

Der Index der industriellen Produktion veränderte sich in den meisten Branchen ebenfalls positiv; die Ausnahme bildete die Bekleidungsherstellung (-2%). Am ausgeprägtesten war das Wachstum in der Uhrenindustrie (15%), überdurchschnittlich hohe Werte wiesen aber auch das Graphische Gewerbe (10%), der Maschinen- und Appartebau, der Bereich Leder/Kautschuk/Kunststoff (je 7%) und die Chemie (6%) auf. In der Bauwirtschaft zeichnete sich insbesondere wegen der rückläufigen Wohnungsbauproduktion eine gewisse Überkapazität ab. Die Planvorlagen für industrielle Betriebe erreichten den Höchststand seit 1981, sowohl was die Anzahl Projekte als auch was das Raumvolumen bei Neubauten anbelangt. Dies deutet darauf hin, dass die Industrie ihre Wachstumsaussichten für die nahe Zukunft optimistisch einschätzt. Für die Berechtigung dieser Prognose spricht unter anderem der gestiegene Auftragsbestand. Der Bereich Tourismus konnte sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessern. Die Zahl der Übernachtungen in Hotelbetrieben stieg um 0.9 Prozent und entsprach damit dem Mittelwert der vorangegangenen fünf Jahre. Der Rekordwert aus dem Jahre 1981 blieb allerdings noch unerreicht. Der Zuwachs beim Binnentourismus fiel deutlicher aus als bei den Gästen aus dem Ausland. Bei letzteren war einerseits der erneute Aufschwung bei den Touristen aus dem aussereuropäischen Raum (v.a. aus den Vereinigten Staaten) und andererseits der Rückgang bei den Besuchern aus der BRD, Belgien und den Niederlanden auffallend.

Die im Interesse des Fremdenverkehrs liegende Forderung nach Aufhebung der Maximaleinsätze bei Geldspielen (Aufhebung des sog. Spielbankenverbots) konnte sich aus vorwiegend sozialpolitischen Gründen im NR nicht durchsetzen.

Die Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmassnahmen führten dazu, dass sich die Produktion noch stärker entwickelte als die Beschäftigung. Der Index der industriellen Produktion erhöhte sich um vier Prozent (1985: +5%). Der Modernisierungsprozess scheint in der Uhrenindustrie, wo trotz stagnierendem Personalbestand die Produktion um 12 Prozent ausgeweitet wurde, am schnellsten voranzuschreiten. Wichtige Wachstumsbranchen waren 1986 im weitern der Maschinen- und Apparatebau, die Papierindustrie (je +8%), das Graphische Gewerbe und die Holzindustrie (je +6%). Eine deutliche Abschwächung war hingegen bei der Chemie festzustellen (+2% gegenüber +6.1% im Vorjahr). Dass sich die gesamthaft stagnierenden und in der Maschinenindustrie gar sinkenden Auftragseingänge nicht negativ auf die projektierten Investitionen ausgewirkt haben, weist auf das Bestreben der Industrie hin, mit den neuen technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. Die Zahl der Planvorlagen für industrielle Betriebe erfuhr sowohl in bezug auf die Anzahl angemeldeter Projekte als auch auf das Raumvolumen nochmals eine Steigerung. Im Baugewerbe präsentierte sich trotz stagnierendem Wohnungsbau die Lage freundlicher als 1985: Umsätze, Auftragseingänge und Arbeitsvorrat nahmen wieder zu. Der Fremdenverkehr konnte das Vorjahresergebnis nicht mehr ganz erreichen. Verantwortlich dafür war der sinkende Dollarkurs und die Angst amerikanischer Staatsangehöriger vor Terroranschlägen in Europa. Das massive Ausbleiben von Gästen aus der USA konnte durch den vermehrten Zuspruch von Touristen aus dem europäischen Ausland und dem Inland nicht kompensiert werden. Die Zahl der Hotelübernachtungen sank um 1.5 Prozent.

Der Index der industriellen Produktion erhöhte sich nur noch geringfügig (1.2%). Einen massiven Einbruch mussten die Bekleidungs- und die Uhrenindustrie in Kauf nehmen, aber auch die Maschinenindustrie trat praktisch an Ort. Starke Expansionsraten verzeichneten demgegenüber die graphische Industrie und die Chemie. Das Bestreben der Unternehmen, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten, drückte sich in der unverändert grossen Investitionsbereitschaft aus. Die Zahl der Planvorlagen für Neu- resp. Umbauten und für die Einrichtung von industriellen Betrieben nahm um 8.6 Prozent zu. Im Baugewerbe war die Lage unverändert freundlich: trotz leicht schrumpfendem Wohnungsbau nahmen sowohl die Bautätigkeit als auch der Auftragseingang und -vorrat weiter zu. Im Tourismus konnte 1987 der leichte Einbruch des Vorjahres wieder wettgemacht werden. Markant war vor allem die Zunahme der Hotelgäste aus den USA.

Der Index der industriellen Produktion erhöhte sich massiv um sechs Prozent. Als einziger Wirtschaftszweig musste die Bekleidungsbranche einen Einbruch in Kauf nehmen (-8%). Das grösste Wachstum wies die Chemie mit 13 Prozent auf; die Maschinenindustrie konnte die Stagnation des Vorjahres überwinden und steigerte die Produktion um acht Prozent. Die Investitionsbereitschaft blieb mit einer Zunahme der realen Anlageinvestitionen um 5.8 Prozent weiterhin hoch, wenn auch die Zuwachsraten der beiden vorangegangenen Jahre nicht ganz erreicht werden konnten. Die Bautätigkeit nahm weiterhin zu und beim Auftragsbestand ergab sich gar eine zweistellige Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr (16%).

Die bereits im Vorjahr hohe Kapazitätsauslastung führte dazu, dass der Index der industriellen Produktion nur geringfügig zunahm. Auch unter Ausschluss der stark rückläufigen Produktion der Kraftwerke ergab sich lediglich eine Steigerung um 1.7 Prozent (1988: 6%). Die grösste Expansionsrate erreichte mit acht Prozent wiederum die Chemie; die Maschinenindustrie konnte demgegenüber ihr grosses Wachstum des Vorjahres nicht wiederholen (-1%). In der Bekleidungs- und in der Textilindustrie bildete sich die mengenmässige Produktion weiter zurück (-4% resp. -2%). Die Investitionen nahmen zwar weiterhin zu, erreichten aber mit einer realen Steigerungsrate von 3.6 Prozent bei den Ausrüstungsinvestitionen nicht mehr die hohen Werte der vergangenen Jahre. Die Bauwirtschaft stiess ebenfalls an Kapazitätsgrenzen: die Bautätigkeit wuchs etwas weniger stark als der Auftragsbestand, der um 12.4 Prozent zunahm.