Mit drei Kandidierenden trat die kommunistische «PdA Basel» bei den Nationalratswahlen 2023 in Basel-Stadt erstmals seit dem Jahr 2000 wieder zu einer Wahl an. Dass sie einen Sitzgewinn mit einem Wählendenanteil von 0.86 Prozent deutlich verpasste, stellte keine Überraschung dar. Eine von der PdA Basel angestrebte Aufnahme in die Listenverbindung von SP, Grünen und BastA war laut einem Bericht in der BaZ an der Ablehnung der SP gescheitert, die die Haltung der PdA Basel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine als nicht kompatibel mit ihrer eigenen bezeichnet habe. In der Tat lehnte die PdA Basel anders als die potenziellen Listenverbindungspartnerinnen die Schweizer Sanktionen gegen Russland ab und stellte sich auf ihrer Website auf den Standpunkt, aufgrund der Vorgeschichte seien die «Meinungen dazu, ob es legitim war, [Russlands] Forderungen mit militärischer Gewalt durchzusetzen […], geteilt. Ebenso gehen die Meinungen auseinander, ob damit das Völkerrecht ohne Rechtfertigungsgrund verletzt worden ist.» Im Interesse einer «strikten Neutralität» der Schweiz unterstütze man auch die Neutralitäts-Initiative aus SVP-Kreisen, «obwohl wir der SVP nicht nahestehen». Weitere Unterschiede zu anderen Schweizer Linksparteien sah die PdA Basel nach ihrer eigenen Darstellung etwa darin, dass sie gegen einen EU-Beitritt sei, «unkontrollierte Zuwanderung aus dem Ausland» ablehne, «schon immer für die volle Gleichberechtigung der Frau» gewesen, aber gegen einen männerfeindlichen «Extremfeminismus» und «Genderextremismus in der Sprache» sei oder dass sie «die Entwicklung der VR China mit Sympathie und kritischer Solidarität [verfolgt und] die Bemühungen der VR China für die Durchsetzung einer neuen multipolaren Weltordnung und die Überwindung der globalen Hegemonie der USA [begrüsst]».
Zu beachten ist dabei, dass zu diesen «anderen Linksparteien», von denen sich die PdA Basel abgrenzt, auch die PdA Schweiz und deren Basler Sektion gehört. Bereits seit Ende der Achtziger Jahre ist die PdA Basel nämlich nicht mehr Teil der PdA Schweiz, weil sie von der Mutterpartei ausgeschlossen wurde. In der Folge kam es zu einer Spaltung der baselstädtischen Kommunistinnen und Kommunisten in die unabhängige «PdA – gegründet 1944» und die zur PdA Schweiz gehörende «Neue PdA». Ab dem Jahr 2000 hatte keine der Parteien mehr ein öffentliches Mandat inne. 2014 löste sich dann die «Neue PdA» – gemäss BLZ «in der Bedeutungslosigkeit und hoffnungslos überaltert» – auf, worauf die «PdA 1944» den seither geltenden Namen «PdA Basel» annahm. Als im Jahr 2019 wiederum eine baselstädtische Sektion der schweizerischen PdA gegründet wurde, wählte diese die Bezeichnung «Partei der Arbeit der Schweiz Sektion Basel (PdAS Sektion Basel)». Im Gegensatz zur PdA Basel hatte die PdAS Sektion Basel 2020 an den kantonalen Grossratswahlen teilgenommen (und einen Wählendenanteil von 0.78 Prozent erzielt), sah aber von einer Kandidatur bei den Nationalratswahlen 2023 ab. Sie begründete dies in einer Medienmitteilung damit, dass auch sie wegen ihren Positionen zum Ukraine-Krieg sowie zum erneut eskalierten Konflikt in Israel/Palästina als Listenverbindungspartnerin bei SP, Grünen und BastA auf Ablehnung gestossen war. Eine Zusammenarbeit mit der «PdA Basel» wiederum sei an «taktischen und politischen Differenzen» gescheitert, die in der Medienmitteilung aber nicht konkretisiert wurden. Die BLZ vermutete auch «persönliche Animositäten» als Grund und schrieb, die beiden kommunistischen Basler Kleinstparteien politisierten nach wie vor «unversöhnlich» nebeneinander.