Nachdem sich der seit Kriegsende beobachtete massive Rückgang der Wahlbeteiligung 1983 zu stabilisieren schien, erreichte die Partizipation 1987 mit 46.5 Prozent einen erneuten Tiefstand und damit das tiefste Niveau seit Einführung der Proporzwahl 1919. In 22 Kantonen gingen weniger Stimmberechtigte zur Urne als vier Jahre zuvor. Nur in Zürich, Uri, Obwalden und Solothurn wurde wegen spannender Majorz-Kampfwahlen die Beteiligung von 1983 übertroffen. Die tiefste Partizipation verzeichneten die Majorzkantone Appenzell Innerrhoden (226%), Glarus (22.7%) und Nidwalden (23.4%), in denen einmal mehr ein direkter Zusammenhang zwischen der Mobilisierung der Stimmberechtigten und der Zahl der Bewerbungen festgestellt werden konnte (je ein Kandidat in Glarus und Nidwalden, der Bisherige und ein chancenloser Herausforderer in AI). Demgegenüber nahm in Obwalden und Uri, wo mit vier bzw. drei Bewerbungen um einen Sitz eine echte Auswahl bestand, die Beteiligung im Vergleich zu 1983 wieder stark zu (+20% bzw. +16%). Erheblich über dem schweizerischen Durchschnitt lagen die Stände mit traditionell hoher Beteiligung (SH, SO, TI, VS und LU), wobei die Partizipation in allen ausser Solothurn sank und in Schaffhausen erstmals unter 70 Prozent fiel.
Vergleichszahlen: 1971: 56.9%; 1975: 52.4%; 1979: 48.0%; 1983: 48.9%.