Da die Umweltschutzorganisationen mit dem «Umwelttarif 2» ihre Wahlbombe schon im Frühling platzen liessen, hatten die unter Beschuss geratenen Parteien genügend Zeit, mit gezielten Kampagnen Gegensteuer zu geben. Bei den traditionell im Vorfeld der Wahlen abgehaltenen Parteiprogrammtagungen ging es denn auch weniger um eine bindende Festlegung des Kurses der künftigen Politik, als vielmehr darum, in den Medien zu erscheinen und möglichst viele Wahlberechtigte anzusprechen. Besonders deutlich wurde dies bei den Freisinnigen, die das brisante und in der Partei im Anwendungsfall heftig umstrittene Instrument der Lenkungsabgaben in der Umweltschutzpolitik ohne Gegenstimme guthiessen. Die Konzentration auf den Umweltschutz, zu dem sich zumindest in der Werbung alle bekennen konnten, führte dazu, dass in den weitgehend von professionellen Agenturen konzipierten Kampagnen der grösseren Parteien mehr Gewicht auf allgemeine Slogans gelegt wurde als auf Stellungnahmen zu konkreten Sachfragen.
- Schlagworte
- Datum
- 18. Oktober 1987
- Prozesstyp
- Wahlen
- Quellen
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- BZ, 16.1.87, 2.10.87 und 6.10.87; Presse vom 19.1.87, vom 23.2.87, vom 11.5.87, vom 25.5.87, vom 11.8.87 und vom 28.9.87; Bund, 14.2.87; BaZ, 18.9.87; TW, 29.8. und 26.9.87; SoZ, 4.10.87.
von Katrin Holenstein
Aktualisiert am 03.02.2021
Aktualisiert am 03.02.2021