Im März 2024 fanden im Kanton Schwyz die Wahlen für den Regierungsrat statt. Bereits früh war klar, dass alle sieben bisherigen Mitglieder der rein bürgerlichen Schwyzer Exekutive wieder antreten würden. So stieg die Mitte mit ihren beiden Bisherigen ins Rennen und nominierte den Umweltdirektor Sandro Patierno (SZ, mitte) und den Landesstatthalter und Bildungsdirektor Michael Stähli (SZ, mitte). Auch die FDP stellte erwartungsgemäss die bisherige Volkswirtschaftsministerin Petra Steimen-Rickenbacher (SZ, fdp) und den Gesundheitsdirektor Damian Meier (SZ, fdp) auf. Die SVP entsandte mit dem Baudirektor André Rüegsegger (SZ, svp), dem Finanzminister Herbert Huwiler (SZ, svp) und dem Sicherheitsdirektor Xaver Schuler (SZ, svp) ebenfalls ihre drei bisherigen Regierungsräte in den Wahlkampf.
Im November 2023 äusserten verschiedene Interessierte ihr Bestreben nach einer neuen Regierungsratskonstellation: So wagte die SP, die seit ihrer Niederlage vor zwölf Jahren nicht mehr in der kantonalen Regierung vertreten war, einen Angriff und nominierte dazu den Goldauer Kantonsratspräsidenten Jonathan Prelicz (SZ, sp). Die kantonale Parteisektion fand, dass die aktuelle Zusammensetzung der Exekutiven unausgeglichen sei, da die soziale und ökologische Wählerschaft nicht vertreten sei. Gemäss Preliczs Portrait im Boten der Urschweiz (BU) gelte der Opernsänger und Musikschullehrer als fleissiger Kantonsrat und Brückenbauer. Mit seinem bereits dritten Anlauf für eine Wahl in den Regierungsrat trat auch der Rothenturmer Landwirt Peter Abegg (SZ, parteilos) wieder an, weil er der Ansicht war, dass «in der Regierung [...] heute alle sieben Mitglieder grün [sind]» (BU) und er der Wählerschaft eine Alternative bieten wolle.
Die beiden Angreifer rechneten sich insbesondere aufgrund des neuen Wahlsystems Chancen aus, welches keine gemeinsamen Listen mehr erlaubte, wie sie bei den Regierungsratswahlen im 2020 noch für Furore gesorgt hatten. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger erhielten neu nur noch einen einzigen Wahlzettel, der alle Kandidaturen umfasste. Eine weitere Neuerung der Wahlen 2024 war das mittlerweile in Kraft getretene kantonale Transparenzgesetz, gemäss welchem die Kandidierenden ihre beruflichen und politischen Interessenbindungen sowie die Finanzierung ihrer Wahlkampagnen noch vor der Wahl offenlegen mussten.
Am Wahlsonntag, dem 3. März 2024, fanden 54.4 Prozent der Schwyzer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihren Weg an die Urne, womit sich die Wahlbeteiligung im Vergleich zu den Wahlen 2020 (33.6 %) deutlich erhöht hatte. Mit absoluter Klarheit gab die Stimmbevölkerung dabei zu erkennen, dass sie beim Status Quo verbleiben möchte und wählte sämtliche bisherige Regierungsratsmitglieder wieder. Das beste Resultat erzielte Damian Meier (38'103 Stimmen), der vor rund einem Jahr ins Gremium gewählt worden war, gefolgt von André Rüegsegger (37'989), Petra Steimen-Rickenbacher (37'698), Herbert Huwiler (37'183), Sandro Patierno (36'295), Michael Stähli (36'217) und Xaver Schuler (36'026). Das Absolute Mehr lag bei 21'047 Stimmen. Die Bisherigen waren also sehr komfortabel bestätigt worden. Für die grösste Überraschung bei diesen Wahlen habe gemäss Boten der Urschweiz jedoch der nicht gewählte parteilose Peter Abegg gesorgt, der mit 17'880 Stimmen den SP-Kandidaten Jonathan Prelicz (17'253 Stimmen) um über 600 Stimmen überflügelte. Nachdem die Schwyzer SP bei den National- und Ständeratswahlen vom Oktober 2023 keine Sitze hinzugewinnen konnte, erlosch auch die Hoffnung der Sozialdemokraten, wieder in der kantonalen Regierung Einsitz zu nehmen. Anders als in den zugleich stattfindenden Kantonsratswahlen, bei welchen der Frauenanteil leicht gesteigert werden konnte, bleibt die Schwyzer Kantonsregierung in der nächsten Legislatur weiterhin stark männlich dominiert.
Dossier: Elections cantonales - Schwytz