Während der Sommersession 2024 beschäftige sich der Ständerat mit dem Postulat von Franziska Roth (sp, SO) mit dem Titel «Schwerwiegende Folgen der fehlenden Behandlung postnataler Depression verhindern». Die Postulantin wollte den Bundesrat mit der Ausarbeitung eines Berichts betrauen, welcher auf Risikofaktoren für psychische Probleme während und nach der Schwangerschaft, vorhandene niederschwellige Angebote in der Schweiz und deren Finanzierung, Prävalenz, bestehende Versorgungslücken sowie auf gut funktionierende Beispiele aus dem Ausland eingehen soll. Zudem soll der Bericht auch angezeigte gesetzliche Anpassungen aufgreifen, welche notwendig sind, um werdende und junge Mütter schweizweit versorgen zu können. Roth gab während der Ratsdebatte zu bedenken, dass zwar Beratungsangebote existierten, viele postnatale Depressionen nichtsdestotrotz unerkannt blieben und die diesbezügliche Versorgung unzureichend sei. Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider hob hervor, dass der Bundesrat die psychischen Belastungen, welche im Zusammenhang mit der Geburt entstehen, nicht auf die leichte Schulter nehme. Sie betonte auch die Bedeutung von Hebammen, Mütter- und Väterberatung sowie von Aus- und Weiterbildungen für Fachpersonen in diesem Bereich. Insgesamt empfehle die Landesregierung das Postulat jedoch zur Ablehnung, da durch den geforderten Bericht keine konkreten Verbesserungen der Situation erzielt werden könnten. Der Ständerat folgte diesem Votum allerdings nicht, sondern nahm das Geschäft mit 19 zu 13 Stimmen (bei 4 Enthaltungen) an. Dabei stellten sich die Parlamentarierinnen und Parlamentarier von Mitte bis Links grossmehrheitlich hinter das Postulat, die Fraktionen der FDP und SVP sprachen sich hingegen grossmehrheitlich dagegen aus.